SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 251800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 25.08.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Verbreitet sehr große Wärmebelastung.
Ab Freitag im Norden und Westen vereinzelt Gewitter. Sonntag auch in den Alpen
vereinzelt Gewitter möglich.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... Das Hoch über Osteuropa bestimmt mit einer trockenen und heißen
südöstlichen bis südlichen Strömung das Wetter in Deutschland. Das Hoch wird
gestützt durch einen umfangreichen Höchenrücken, der vom westlichen Mittelmeer
bis zur Ostsee reicht. Dabei lag um 15 UTC ein abgeschlossenes Höhenhoch mit 592
gpdm über der Schweiz, was ein ungewöhnlich hoher Wert ist.
Eine wellende Kaltfront liegt derzeit über den Britischen Inseln und der
Biskaya, die zunächst nur wenig nach Osten vorankommt. Lediglich einige hohe
Wolkenfelder erreichen Freitagfrüh den Nordwesten Deutschlands. Bei klarer Nacht
ist die Nebelgefahr nur gering. Allenfalls in der Südhälfte kann es in einigen
Flusstälern meist flache Nebelfelder geben. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist
mit 10 bis 40 Prozent nach Mosmix nur gering.

Freitag ... wird an der Nordwestflanke des wetterbestimmenden Höhenrückens ein
Kurzwellentrog nach Nordosten gesteuert. Dadurch wird der Rücken etwas nach
Südosten gedrückt, ohne dass dies seinem Einfluss auf unser Wetter großen
Abbruch tun würde.
Unter der Vorderseite das atlantischen Troges entwickelt sich an der Kaltfront
ein Tief, welches tagsüber von der Nordsee nach Norwegen zieht. Seine Kaltfront,
vielleicht auch begleitet von einer vorlaufenden Konvergenz, greift in
abgeschwächter Form auf den Nordwesten über.

Vorderseitig wird in den Nordwesten und Westen Deutschlands feuchtlabile Luft
geführt. Der Gehalt an niederschlagbarem Wasser erreicht 30 bis 40 mm und CAPE
örtlich mehr als 1500 J/kg. Allerdings bleibt die Labilität gedeckelt. Der
flache Randtrog sorgt zwar vorübergehend für leichte Hebung, allerdings wird
diese durch KLA, die die Kaltfront überläuft, meist kompensiert. Allerdings
könnte durch direkte Frontzirkulation eine Konvektionsauslösung stattfinden oder
die Feuteanreicherung im Wattengebiet bzw. über dem warmen küstennahen Meer
könnte für eine Auslösung sorgen.

Die Modelle bringen nur leichte Signale für Regen, z. B. EZMW oder GFS von NRW
bis zur westlichen Ostsee mit Mengen von örtlich 1 bis 9 mm in der 2.
Tageshälfte, bei EZMW auch vereinzelt mit über 10 mm. ICON-Nest und Cosmo-EU
warten lediglich mit Mengen von bis zu 2 mm auf.
Im weitaus größten Teil Deutschlands scheint ungehindert die Sonne, so dass
verbreitet Maxima zwischen 30 und 36 Grad zu erwarten sind. Ausgenommen hiervon
sind das Bergland und ein Küstenstreifen, wo 24 bis 29 Grad erreicht werden.

In der Nacht zum Samstag kommt die Kaltfront etwa bis zur Odermündung voran und
wird über dem Münsterland stationär. Dabei weiten sich leichte Schauer- und
Gewittersignale bis zur unteren Oder aus. Es sollten vereinzelte Gewitter über
der warmen Ostsee oder über den Boddengewässern einkalkuliert werden.
Erneut ist die Nebelneigung nur gering.

Samstag ... regeneriert sich der antizyklonale Einfluss, wobei sich das
postfrontale Hoch an der schleswig-Holsteinischen Küste dem Hochdruckgebiet über
dem Karpatenraum anschließt. Der Höhenrücken bleibt insgesamt erhalten, weicht
aber etwas nach Osten zurück. Da das Bodenhoch über dem Karpatenraum auch etwas
nach Osten zurückweicht, schwächt sich auch der Druckgradient am Boden ab bei
bodennah weiter östlicher bis südöstlicher Strömung.

Über Frankreich setzt vorderseitig eines Kurzwellentroges über der Biskaya
Druckfall ein, wobei der zunächst wetterinaktive Tiefausläufer über
Norddeutschland wieder etwas Boden nach Norden schwenkt.
Dabei bleibt die heiße, aber von Südwesten her etwas feuchtere und zunehmend
instabil geschichtete Luft in weiten Teilen Deutschlands wetterbestimmend. Nur
in den äußersten Norden gelangt am Rande des Hochs trockenere und stabiler
geschichtete Luft.

Die Voraussetzungen für hochreichende Konvektion wären, wenn man die Luftmasse
allein betrachtet, gegeben. Was fehlt, ist nach wie vor Hebung, da bis 18 UTC
noch antizyklonale Strukturen über Deutschland dominieren. Erst am Abend nähert
sich ein Randtrog so dass wieder ein strahlungsreicher Tag ansteht. Nur im
Norden sind Wolkenfelder unterwegs, die den freundlichen Eindruck teilweise
trüben. Bis 18 UTC gibt es bei ICON und EZMW im Nordwesten leichte Signale für
Schauer und Gewitter.

Die Tageshöchsttemperaturen ändern sich gegenüber den Vortagen nur unwesentlich.
Allerdings gelangt in den Norden eine gemäßigtere Luftmasse, so dass dort
Höchsttemperaturen zwischen 25 und 30 Grad und an der See bei auflandigem Wind
um 22 Grad zu erwarten sind.

In der Nacht zum Sonntag weitet sich von Frankreich her ein Tief in den Westen
Deutschlands aus. Gestützt durch einen Kurzwellentrog und WLA über dem Norden
wird dort kräftigere Hebung simuliert, die zu Schauern und Gewittern mit
Unwetterpotential Anlass gibt, da über der stabilen Grenzschicht die Schichtung
durch Warmlufteinschub dort hochreichend instabil ist. Ursache ist ein Randtrog,
der mit seiner Achse Sonntagfrüh den Westen erreicht.

Sonntag ... zieht das o. e. tief von der nordfranzösischen Küste aus über die
Deutsche Bucht zur westlichen Ostsee. Im Engeren Randbereich werden teils
kräftige Schauer und Gewitter simuliert, die vor allem das Küstengebiet
betreffen sollen. Im Tagesverlauf soll aber die Kaltfront des Tiefs weite Teile
Deutschlands überqueren. Hierbei können einzelne Schauer und Gewitter ausgelöst
werden. Die simulierten Regenmengen sind aber in der Mitte und im Süden nur
gering. Abends erreicht der Haupttrog den Osten Frankreichs, so dass im
Südwesten erneut Schauer und einzelne Gewitter ausgelöst werden.
Im Warmsektor steigen in weiten Teilen Deutschlands erneut die Temperaturen auf
30 bis 35 Grad. Nur im äußersten Norden und Nordwesten ist es mit 23 bis 29 Grad
nicht so warm.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle zeigen ähnliche Ergebnisse.
Lediglich GFS bringt das Tief am Sonntag auf einer etwas südlicheren Bahn.

Der neue Lauf von CosmoDE zeigt bis morgen 18 UTC keine Schauer und Gewitter
über Deutschland.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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