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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 27.08.2016 um 10.30 UTC



Überwiegend Hochdruckwetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 03.09.2016


Am Dienstag und auch an den Folgetagen bestimmt eine leicht mäandrierende
Höhenströmung das Bild der 500 hPa-Fläche über der Nordhemisphäre.
Deutschland gerät am Dienstag zunehmend unter den Einfluss eines Rückens, dessen
Achse zum Tagesende den Nordwesten unseres Landes erreicht. Eine Bodenhochzelle
zieht dabei von Westen her in unser Gebiet.
Am Mittwoch ziehen der Rücken und das vorderseitig positionierte Bodenhoch
langsam weiter nach Osten, wobei sich die Troposphäre über Deutschland weiter
erwärmt.
Am Donnerstag verbleiben wir unter recht hohem Geopotential und Bodendruck; die
15°-Isotherme in 850 hPa erreicht den äußersten Süden.
Am Freitag passiert ein schwacher Kurzwellentrog unser Gebiet und auch das
Bodendruckniveau sinkt allmählich etwas ab.
Am Samstag passiert eine Tiefdruckrinne mit Kaltfront unser Land ostwärts. Die
850 hPa-Temperaturen gehen bis Tagesende im äußersten Nordwesten auf 5 Grad
zurück.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum stellt sich erneut hoher Luftdruck über
Deutschland ein und von Südwesten erwärmt sich die Luft allmählich wieder.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree nach Paul James, basierend auf dem gestrigen
12 UTC-ECMF-EPS; gibt von Dienstag bis Samstag überwiegend antizyklonale
Großwetterlagen. Am Dienstag ist BM (Brücke Mitteleuropa) 42mal im Ensemble
vertreten, am Mittwoch noch 40mal. Am Donnerstag halten sich als häufigste GWL
BM mit 23mal und SWa (Südwest, antizyklonal) mit 19mal fast die Waage. Am
Freitag und Samstag werden insgesamt 6 bzw. 5 GWL angegeben, SWa bleibt mit 18
resp. 16 Fällen die häufigste.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs im Vergleich zum gestrigen 00
UTC-Lauf ist bis Freitag 00 UTC über Mitteleuropa recht gut; am Samstag 00 UTC
sind die Trog-Rücken-Systeme bereits weiter östlich zu finden (z.B. Höhentrog
Großbritannien). Im Bodenfeld findet sich entsprechend trogvorderseitig eine
Tiefdruckrinne von der Nordsee bis nach Luxemburg. Diese war in der gestrigen
Prognose noch im Bereich der Britischen Inseln und Westfrankreich. Ähnliches
gilt für Sonntag 00 UTC: Deutschland liegt nun westlich eines Bodentiefs in
einer nordwestlichen Strömung, während gestern das Tief am östlichen
Kanalausgang zu finden war mit einer SE-Strömung über Deutschland. Angesichts
einer Kaltfrontpassage unterscheiden sich daher nun auch die 850
hPa-Temperaturen markant voneinander, über den Niederlanden beispielsweise um 10
K (5 statt 15°C). Montag 00 UTC sind die Verhältnisse hierzulande antizyklonaler
bei deutlich tieferen 850 hPa-Temperaturen.
Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz bis Samstag gut,
danach befriedigend.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Gravierende Unterschiede in den Prognosen von ECMF, ICON und GFS sind nicht zu
finden. Während in den 850 hPa-Temperaturen ICON ein wenig wärmer ist als ECMF,
ist GFS etwas kälter.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf (ECMFdet) repräsentiert gut das Höhen- und das
Bodendruckfeld des gesamten Ensembles.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird in vier nahezu gleich starke
Cluster aufgeteilt, die sich 168stündig auch in den Druckfeldern nicht markant
unterscheiden. C4 weist dabei über Deutschland noch die stärkste
Antizyklonalität auf. Auch im Folgezeitraum bis 240 Stunden werden vier Cluster
unterschieden, die meist (außer Cluster 1 mit 18 Fällen) nach 240 Stunden
Deutschland im Einfluss eines Höhenrückens sehen (vor allem C3).
Die Offenbacher Rauchfahne, die heute mit hohen 850 hPa-Temperaturen zwischen 19
und 20 Grad startet, weist schon morgen eine fallende Tendenz auf, die sich mit
der Kaltfrontpassage in der Nacht zum Montag intensiviert. Dieser
Temperaturabfall endet Dienstag in der ersten Tageshälfte bei 7/8 Grad. Danach
erfolgt ein moderater Anstieg bis Freitag/Samstag, wobei Samstag die
Schwankungsbreite der einzelnen Member des Ensembles schon so groß wird, dass
zumindest ab Sonntag kaum noch eine Aussage über den Temperaturtrend möglich
ist. Nach 240 Stunden reicht die Range der Temperaturen in 850 hPa von 2 bis 21
Grad. Die Tage Dienstag bis Freitag weisen die wenigsten Ensembleglieder mit
Niederschlagssignalen auf (besonders Mittwoch und Donnerstag). Das Geopotential
500 hPa verläuft die gesamte Zeit im hohen Bereich zwischen 575 und 585 gpdam.
NAEFS hat für Samstag 12 UTC (t+180h) den Höhentrog und die korrespondierende
Tiefdruckrinne weiter westlich als ECMFdet (ähnlich wie der gestrige 00 UTC-Lauf
des ECMFdet). Das ungewichtete Mittel des Bodendrucks im ECMF-EPS zeigt keine
ausgeprägtere Tiefdruckrinne am Boden; die 1015 verläuft über Südjütland, also
weiter nördlich als in ECMFdet und NAEFS. Die Prognose des brasilianischen
Wetterdienstes CPTEC ähnelt sehr der des NAEFS.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Während von Dienstag bis Freitag EFI keine Signale für Windböen oder
Niederschlag liefert, gibt es solche bezüglich der Maximiumtemperatur am
Donnerstag und Freitag mit 0.5 bis über 0.6, vor allem in der Mitte und im
Süden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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