SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 25.08.2016 um 10.30 UTC



Anfangs Durchzug von Schauern und Gewittern. Mäßig warm bis warm. Danach
Wetterberuhigung mit einer erneuten Erwärmung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 01.09.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Montag ist das
bis dato wetterbestimmende osteuropäische Hochdruckgebiet nach Russland
abgezogen und die antizyklonal dominierte Hitzewelle ist damit zu Ende.
Stattdessen setzt sich vorübergehend eine Westwetterlage bei uns durch. Ein in
die mäandrierende Westströmung eingelagerter Kurzwellentrog erreicht uns am
Montag und schwenkt bis Dienstagabend nach Ostpolen durch. Die damit verbundene
Kaltfront eines Bodentiefs über Dänemark überquert Deutschland im Laufe des
Montags ostwärts und wird über dem Alpenraum im weiteren Verlauf rückläufig.
Dabei kommt es im Bereich und vorderseitig dieser Kaltfront zur Bildung von
Schauern und teils kräftigen Gewittern.

Am Mittwoch folgt von Westen ein Höhenkeil nach, der ein Bodenhoch über
westpolen stützt. Bei Temperaturen um 10 Grad in der 850 hPa Druckfläche setzt
sich erneut trockenes Spätsommerwetter in Deutschland durch. Dabei bleibt es bis
auf letzte Schauer im Nordseeküstenbereich sowie lokale Wärmegewitter im
Alpenraum heiter bis wolkig und trocken.

Zwar wird dieser Höhenkeil am Donnerstag von einem flachen Kurzwellentrog
überlaufen, aber dessen Wetterwirksamkeit bleibt insgesamt gering, so dass der
antizyklonale Einfluss weiterhin überwiegt und Deutschland im Bereich einer
langezogenen Hochdruckbrücke verbleibt. Bis auf einzelne Wärmegewitter im Süden
und Südwesten überwiegt daher sonniges sommerlich warmes Wetter.
Im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum scheint sich erneut eine
antizyklonal geprägte sommerliche Südwestlage, bzw. die Wetterlage Hoch
Mitteleuropa einzustellen. Dabei steigt das Temperaturniveau insgesamt wieder
etwas an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des ECMWF Modells kann als gut bezeichnet werden. Der zum Montag
bzw. Dienstag durchschwenkende Trog ist auch von den vorangegangenen Läufen
simuliert worden. Der sich nachfolgend wieder einstellende Hochdruckeinfluss
wurde ebenfalls bereits von den gestrigen Läufen ins Spiel gebebracht.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS und EZMW sind nun beide recht progressiv mit der im Laufe des Sonntags und
zum Montag ost-südostwärts ausgreifenden Konvektion.
Insgesamt liefern die zusätzlich noch vorliegenden operationellen Modelle ICON,
GEM aber ähnliche Entwicklungen. Dies betrifft auch die erneute Antizyklogenese
zur Wochenmitte.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-EZMW-Rauchfahnen untermauern die Aussagen des operationellen Laufs. Bis
einschließlich Sonntag bleibt die heiße Luft wetterwirksam, die Temperaturkurven
laufen auf sehr enger Bandbreite. Montag und Dienstag folgt dann der Rückgang
der Temperatur-und Geopotentialkurven. Die Talsohle wird aber bereits am
Dienstag durchschritten, dann folgt ein erneuter Anstieg.
Niederschlagssignale werden von Sonntag bis Deinstag simuliert.
Die ENS-GFS zeigen einen ähnlichen Verlauf, wobei die Temperaturkurven im Norden
bereits am Wochenende abflachen und sich zu Beginn der nächsten Woche nahe am
"jahreszeitlichen Mittel" einpendeln bzw. nur leicht ansteigen. D.h. der bei
EZMW-EPS sichtbare Anstieg der Geopotential-und Temperaturkurven zur Wochenmitte
tritt beim ENS des GFS nur moderat in Erscheinung.
Nach der Großwetterlagenklassifikation nach PAUL-JAMES überwiegt bis Sonntag die
Großwetterlage "SWa", für Montag Dienstag steht "Wz" bzw. "Ww" auf der Agenda.
Die CLUSTER-Analyse 120-168h zeigt 2 Cluster, die aber für den
mitteleuropäischen Raum nur geringe Abweichungen zeigen, nur in der Amplitude
leichte Differenzen signalisieren.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Statistik liefert geringe Hinweise auf signifikante Niederschlagsereignisse
am Wochenende und zu Wochenbeginn.
Für den Sonntag bringt EZMW-EPS für den Norden Deutschlands lediglich
Wahrscheinlichkeiten von 10-20% für mehr als 30 mm/24h. In den anderen Regionen
eine 0% Wahrscheinlichkeit.
Das EZMW prognostiziert am Montag in Küstennähe teils 24h-Summen um
25 mm(Starkregen-Gewitter) sowie bis zu 25 mm/24h am Alpenrand. Nach GFS fallen
am Montag um 30 mm/24 h sowohl im Westen als auch am südöstlichen Alpenrand.
EFI signalisiert bis Sonntag mit einem Index von 0.8 bis 1.0 für große Teile
Deutschlands eine extreme Wärmebelastung. Danach werden von EFI keine
signifikanten Wettererscheinungen aufgezeigt.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, MOS-ECMWF, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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