SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 27.12.2014 um 10.30 UTC



Zunächst meist winterlich und bei Hochdruckeinfluss nur wenig Niederschlag, vor
allem in der Mitte und im Süden verbreitet Dauerfrost. Ab Freitag von Westen
wechselhaft und windig mit Regen und Schnee, dabei nasskalt.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 03.01.2015


Zu Beginn(Dienstag/Mittwoch bzw. zum Silvestertag hin) liegt Deutschland
zwischen einem über die Britischen Inseln nach Südskandinavien abkippenden
Höhenhochkeil und einem hochreichenden Tiefkomplex über dem Mittelmeerraum unter
einer nordöstlichen Höhenströmung. Im Bodendruckfeld hat sich eine kräftige,
über Frankreich und Deutschland nach Polen weisende Hochdruckzone etabliert. Die
über die Hochdruckzone anfangs hinweglaufende Warmfront eines Barents-See-Tiefs
bringt dabei über Deutschland gebietsweise etwas Schnee, zur Küste hin örtlich
auch gefrierenden Regen.
Während zumindest in der Südhälfte bis Freitag zunächst noch Dauerfrost und
teils mäßiger bis strenger Nachtfrost zu erwarten ist, kann sich im Norden und
Nordwesten schon etwas mildere Luft durchsetzen. Die vor dem von Nordwesten
hereinschwenkenden Höhenkeil allgemein von Tag zu Tag fortschreitende leichte
Absinkerwärmung kann nämlich an der Hoch-Nordflanke durch eine entsprechende
Westwindkomponente advektiv ergänzt werden.

Freitag folgt wieder eine zyklonale Phase, die nordatlantische Frontalzone
dringt mäandrierend von Westen ein und führt zu wechselhaftem, teils mildem,
teils nasskaltem Wetter. Dabei fällt anfangs wahrscheinlich auch gefrierender
Regen, später(Samstag) auch Schneeregen, im Bergland wieder Schnee, wobei es
dort in Weststaulagen auch wieder zu einem mäßigem Neuschneezuwachs kommen kann.

Die Entwicklung ab Freitag ist aber noch relativ unsicher, da andere Modelle auf
das Vordringen der Frontalzone auch mit Verzögerung reagieren.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue EZMW-Lauf von heute 00 UTC folgt im Wesentlichen der von den beiden
vorangegangenen Läufen gezeigten Entwicklung. Die Konsistenz kann dabei heute
daher als hinreichend gut bezeichnet werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bei den anderen vorliegenden operationellen Modellen folgt einer ähnlichen
Ausgangslage teils ein deutlich verzögerter Durchbruch der atlantischen
Frontalzone. Während beim NAVGEM und GME und diesbezüglich gegenüber EZMW eine
Phasenverzögerung von etwa 24h vorliegt, beträgt diese bei GFS fast
36 h, nämlich erst in der Nacht zu Sonntag mit im Nordwesten einsetzendem teils
gefrierendem Regen und Schnee.

Einhergehend mit dem späteren Durchbruch der Frontalzone von Westen wird bei
diesen Modellen insgesamt auch die kontinentale Kaltluft langsamer verbraucht
und südwärts abgedrängt.

Für eine stärkere Prognose-Gewichtung des deterministischen EZMW-Laufs spricht
die Tatsache, dass dieser sich gut in die Ensembles integriert.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-EZMW-Rauchfahnen am Mittwoch einen Anstieg der Temperaturkurven aus der
Talsohle bis zu einem Maximum am Freitag, um anschließend wieder deutlich
abzufallen. Die Geopotentialkurven liegen bis Freitag auf TOP-Niveau, sinken
dann aber bei starker Auffächerung des Spektrums auf ein deutlich niedrigeres
Niveau.
Einer relativ trockenen Periode am Dienstag/Mittwoch folgend, beleben sich die
Niederschlagssignale am Freitag wieder recht markant.

Das ENS-GFS Ensemble reagiert ähnlich, nur um gut einen Tag zeitverzögert
Ab dem nächsten Wochenende pendeln sich die Temperaturen dann um das
jahreszeitliche Mittel herum ein.

Die Großwetterlagenklassifikation nach Paul James(EPS-EZMW)liefert Montag bis
Donnerstag GML "Hoch-Mitteleuropa", und zwar ausschließlich, ab Freitag folgt
dann der Übergang zu "NWz" und "Wz".

In den NEW-CLUSTERs 120 bis 168 h findet man 5 CLUSTER, deren Member
mehrheitlich den Durchbruch der atlantischen Frontalzone am Freitag erkennen
lassen!
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die EPS-Statistik des EZMW beinhaltet bis einschließlich Donnerstag
insbesondere in der Südosthälfte Deutschlands eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit
für Dauerfrost.
Freitag Samstag steigt das Risiko für stürmische Böen im Norden und Westen
markant an, zudem ist dann in den westlichen Mittelgebirgen wieder Neuschnee um
10 cm möglich.

Aufgrund der synoptischen Situation ist gefrierender Regen einmal am
Dienstag/Mittwoch im Norden möglich, zum anderen landeinwärts am Freitag mit der
Umstellung der Großwetterlage!
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW-MOS und EPS-EZMW
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Gorethel

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