SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 260800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 26.09.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HFz

Vereinzelt markante Gewitter. Unwetter durch heftigen Starkregen nicht ganz
auszuschließen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... Deutschland liegt weiterhin im Einflussbereich eines Höhentiefs,
dessen Zentrum nur langsam vom Raum Harz bis Tagesende zur holländischen Grenze
zieht. Dabei liegt die Mitte und der Norden in höhenkalter Luft mit Temperaturen
zwischen -20 und -23 Grad in 500 hPa und bei Temperaturen um 5 Grad in 850 hPa
reicht die Labilität für lokale Schauer und einzelne Gewitter aus. Immerhin
erreicht ML-CAPE Werte zwischen 100 und 500 J/Kg und die PPWs liegen meist bei
19 bis 24 mm. Dieses sind eigentlich nur Zutaten für markante Gewitter.
Allerdings ist vor allem südlich der Höhentiefachse, die sich etwa vom Emsland
bis zum Voigtland erstreckt, die Zuggeschwindigkeit der Zellen sehr gering,
wodurch heute auch eine geringe Wahrscheinlichkeit von heftigem Starkregen
besteht.
An der Südflanke des kräftigen und umfangreichen blockierenden Hochs über
Nordosteuropa frischt tagsüber der Wind im äußersten Norden und Nordosten auf.
Meist bleibt es aber an der Ostsee bei Böen der Stärke 6. Es ist meist noch
mäßig warm mit Nachmittagstemperaturen zwischen 18 Grad im Nordosten und 21 Grad
im Südwesten. Nur in Teilen Niedersachsens oder im mittleren Bergland ist es mit
15 bis 17 Grad etwas kühler.
In der kommenden Nacht lockert sich die Bewölkung gebietsweise auf und örtlich
bildet sich Nebel. Vereinzelt treten aber noch Schauer auf und isolierte
Gewitter kann man nicht ausschließen. Die Starkregenwahrscheinlichkeit nimmt ab.
Vor allem in der Mitte und im Süden bildet sich Nebel
(Mosmix-Wahrscheinlichkeiten von 20 bis 80 Prozent mit den höchsten Werten
zwischen Donau und Alpenrand.

Mittwoch... Weiterhin überdeckt das ausgedehnte und hochreichende Hoch die
Regionen von Skandinavien über das Baltikum, die Ukraine bis hin zum Schwarzen
Meer. Über dem Atlantik hat sich hingegen ein veritabler Langwellentrog
entwickelt. Auf dessen Vorderseite wölbt sich ein Höhenrücken von Spanien bis
nach Frankreich auf.
Dazwischen befindet sich Deutschland weithin unter dem Einfluss des Höhentiefs
bzw. des KLT, der aber langsam nach Nordwesten zur südwestlichen Nordsee abzieht
und sich auffüllt.
Dem Kaltlufttropfen geschuldet werden sich vornehmlich in einem breiten Streifen
vom Nordwesten und Norden bis nach Süddeutschland einzelne Schauer und Gewitter
entwickeln. Die Zutaten für Gewitter sind dabei ähnlich wie am Vortag bzw. bei
PPW sogar etwas höher angesiedelt. Aufgrund der langsamen Zuggeschwindigkeit ist
damit erneut Starkregen ein Thema und heftiger Starkregen kann erneut nicht ganz
ausgeschlossen werden.
Im Osten und äußersten Südwesten ist die Schauerbereitschaft nur gering, da es
im Osten etwas trockener ist, während im Südwesten die höhenkalte Luft fehlt.
Auf der Rückseite des Kaltlufttropfens wird es auch im Norden und Osten etwas
wärmer mit rund 20 Grad ähnlich wie im übrigen Deutschland. Am Oberrhein sowie
in Südbrandenburg sind sogar 22 Grad möglich.
Von einzelnen steifen Windböen (Bft 7) an der Ostseeküste abgesehen weht
schwacher bis mäßiger Wind aus meist östlichen Richtungen.
In der Nacht zum Donnerstag greift von Südwesten her der schwache Rücken über,
während sich der Restrog unter Abschwächung zur Elbe bewegt. Damit klingen die
Schauer und einzelnen Gewitter spätestens in der 2. Nachthälfte ab und die
Bewölkung lockert sich auf. Gebietsweise bildet sich Nebel. Von Südwesten greift
im Verlauf der Nacht starke Bewölkung über, die mit Warmluftadvektion auf der
Vorderseite eines neuen Frontensystems in Zusammenhang steht, das sich über
Frankreich nähert. Es regnet allerdings kaum.

Donnerstag... bleibt Deutschland im Einflussbereich des Randtroges, der sich
über den Osten langsam Richtung Polen bewegt und der dann durch den von Westen
hereinlaufenden Randtrog regeneriert wird. Von dem oben erwähnten Keil bleibt
nicht viel übrig und Reste davon schwenken über die Alpen südostwärts.
Im Bodenfeld greift am Nachmittag und Abend die schwache Kaltfront eines Tiefs
bei Island auf den Westen und Südwesten Deutschlands über, schwächt sich aber
bei seiner weiteren Ostverlagerung aufgrund der Blockadewirkung des
Fennoskandienhochs deutlich ab. Etwas Hebungsantrieb aufgrund von PVA ist aber
trotzdem auszumachen, zudem ist die Luftmasse nahezu im gesamten
Vorhersagegebiet - außer im Nordosten - potenziell instabil geschichtet. Dabei
werden meist 100 bis 500 J/kg ML-Cape simuliert bei PPW-Werten um oder gar knapp
über 25 mm.
Somit dürfte es im Tagesverlauf etwa südwestlich der Elbe örtlich Schauer und
einzelne Gewitter geben, die wegen der geringen Zuggeschwindigkeit der Zellen
erneut Starkregen bringen können. Lediglich im äußersten Südwesten ist die Luft
etwas trockener, so dass es hier nur vereinzelt Schauer gibt.
In der Fläche simulieren die vorliegenden Modelle allerdings meist weniger als 5
mm in 12 Stunden.
Die Sonne zeigt sich am ehesten im Nordosten des Landes, aber auch in den
übrigen Regionen lässt sie sich zwischendurch immer mal wieder blicken, am
seltensten wohl in den Mittelgebirgen entlang und westlich des Rheins. Die
Höchstwerte liegen nachmittags meist im angenehmen und eher etwas
überdurchschnittlichen Bereich zwischen 18 und 22 Grad! Lediglich in den
westlichen Mittelgebirgen ist es mit 16 bis 17 Grad etwas kühler.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.

Was die Wahrscheinlichkeit für teils heftigen Starkregen durch langsam ziehende
Schauer und Gewitter angeht so sind die Wahrscheinlichkeiten nach CosmoDE-EPS
heute Nachmittag im nördlichen Rheinland-Pfalz, im südlichen und östlichen NRW,
in Nordhessen, im Süden Thüringens und knapp nördlich der Alb am größten und
betragen für markante Mengen 20 bis 55 Prozent und für Unwettermengen 10 bis 25
Prozent.
Für morgen gehen die Wahrscheinlichkeiten deutlich zurück.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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