DWD -> Thema des Tages - TT

Thema des Tages

Der Herbst ist da

Nachdem der meteorologische Herbst nun schon fast einen Monat alt
ist, er beginnt aus statistischen Gründen immer am 1. September, hat
am vergangenen Freitag (22. September) auch der kalendarische Herbst
begonnen. Dieser wird anhand astronomischer Gegebenheiten, nämlich
der Tag- und Nachtgleiche, festgelegt. Wie der Name schon sagt, ist
zur Tag- und Nachtgleiche der lichte Tag und die Nacht gleich lang.
Es gibt aber auch noch die phänologischen Jahreszeiten, die sich an
der Entwicklung der Pflanzen im Jahresablauf und an den
Eintrittszeiten bestimmter Erscheinungen wie Blütebeginn und
Fruchtreife orientieren (siehe auch Erklärung ?Phänologie? im
DWD-Lexikon). Der Herbst in phänologischer Hinsicht wird unterteilt
in Früh-, Voll- und Spätherbst. Der Vollherbst wird dabei z.B.
gekennzeichnet durch die reifen Früchte der Stieleichen oder
Rosskastanien, im Spätherbst zeigt sich dann die Blattverfärbung der
Stieleiche.

Aktuell kann man bereits die allmählich zunehmende Laubverfärbung
wahrnehmen. Die Laubbäume starten ihre Vorbereitungen auf den Winter,
indem sie wichtige Stoffe, allen voran das Blattgrün (Chlorophyll),
aus den Blättern ?abziehen?. Den Anstoß dafür geben die zurückgehende
Tageslänge und sinkende Temperaturen. Durch das fehlende Chlorophyll
kommen nun die anderen im Blatt enthaltenen Farbstoffe zur Geltung
und die Blätter verfärben sich beispielsweise gelb.

Während wir uns phänologisch gesehen momentan also im Vollherbst mit
allmählichem Übergang in den Spätherbst befinden, gestaltet sich auch
das Wetter aktuell durchaus herbstlich. Insbesondere die Nebelneigung
und auch die teils nur zögerliche Auflösung des Nebels machen einen
?voll herbstlichen? Eindruck. In den nun schon recht langen Nächten
kühlt die untere Atmosphäre vor allem bei gering bewölkten bzw.
klaren sowie windschwachen Verhältnissen recht stark aus und die
Voraussetzungen zur Nebelbildung (siehe Thema des Tages vom
21.09.2017) sind gebietsweise gegeben. Vor allem in Gewässernähe und
Flusstälern oder allgemein nach vorangegangenen Regenfällen können
sich größere Nebelfelder bilden. Aufgrund des schon recht tiefen
Sonnenstandes fehlt die entsprechend starke Einstrahlung und die
Auflösung des Nebels kann sich gebietsweise bis in die Mittagszeit
erstrecken.

Auch am heutigen Dienstagmorgen ist es vor allem in der Südwesthälfte
gebietsweise neblig, nach dessen allmählicher Auflösung kann sich
zunächst zeitweise die Sonne zeigen. Im Norden und Nordosten war es
in der Nacht weitgehend bewölkt, so dass es dort nebelfrei blieb. Im
Tagesverlauf sorgt dann ein Tief bzw. mit Kaltluft gefülltes Gebiet
in höheren Luftschichten, ein sogenannter Kaltlufttropfen, für
wechselhaftes Wetter mit Schauern und lokalen Gewittern in großen
Teilen Deutschlands. Davon ausgenommen sind am heutigen Dienstag am
ehesten der äußerste Nordosten und das Küstenumfeld sowie die Gebiete
etwa südlich der Donau.

Dieser Kaltlufttropfen zieht in einer östlichen Strömung am Rande
eines umfangreichen Hochdruckgebietes namens ?Rosi? über
Nordosteuropa nach West/Nordwest, so dass sich der Schwerpunkt der
Schauer- und Gewittertätigkeit am Mittwoch etwas in den Nordwesten
verlagert. Zum Donnerstag verschwindet der Kaltlufttropfen von der
Wetterbühne, allerdings versuchen dann in der zweiten Wochenhälfte
von Westen Tiefausläufer überzugreifen. Hoch ?Rosi? hält allerdings
voraussichtlich noch dagegen, so dass man zumindest in der Osthälfte
noch mit recht freundlichem und weitgehend trockenem Wetter rechnen
kann. Im Westen bringen die Fronten dagegen meist viele Wolken und
zeitweise etwas Regen. Ob ?Rosi? auch noch am Wochenende zumindest im
Osten gegen den Ansturm von Wolken und Regen ankämpfen kann, muss
noch abgewartet werden.


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.09.2017

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diesen Artikel und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon

====================================================
Sie können diesen Newsletter über die Webseite

http://www.dwd.de/DE/service/newsletter/newsletter_thema_des_tages_node.html

zu jeder Zeit wieder abbestellen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Pressestelle des DWD

Telefon: 069 8062 4501
Fax: 069 8062 4509
E-Mail: pressestelle@dwd.de
====================================================

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)