SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.02.2015 um 10.30 UTC



Meist wechselhaft und windig bei der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen. In
höheren Lagen Schnee.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 05.03.2015


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ab Sonntag liegt
Süddeutschland zunächst noch im Einflussbereich eines flachen Höhenkeils. Über
Großbritannien befindet sich im Bodendruckfeld ein kräftiges Tief. Es verlagert
sich bis Tagesende zum Skagerrak. Sein weitgehend okkludiertes Frontensystem
überquert Deutschland recht rasch ostwärts und sorgt mit einem Niederschlagsband
für Regen und oberhalb von etwa 600m für Schnee. Warnschwellen werden aber
voraussichtlich nicht überschritten. Der Wind nimmt zu und bis ins Flachland
kann es starke Böen, auf den Bergen Sturmböen geben.
Hinter der durchschwenkenden Front stellt sich eine recht kräftige West- bis
Nordwestströmung ein. In die Strömung eingelagert sind kurzwellige
Trog-/Keilmuster die am Dienstag und Mittwoch für einen recht wechselhaften und
windigen Witterungsabschnitt sorgen. In den Berglagen muss mit Schnee gerechnet
werden. Am Mittwoch weitet sich ein Trog von den Britischen Inseln weit nach
Süden aus und über dem westlichen Mittelmeer kommt es zu einem Cut-Off. Die
Achse des verbliebenen Nordteils des Troges erfasst uns am Donnerstag und
schwenkt bis Tagesende nach Osten durch. Mit dem Trog wird höhenkalt Luft zu uns
geführt, sodass die Schichtung labilisiert und es zu Schauern, teilweise auch zu
Gewittern kommen kann. Infolge der höhenkalten Luft sinkt die Schneefallgrenze
ab und nur noch in tiefen Lagen unterhalb von etwa 300m gibt es Regen, sonst
Schnee. Der Wind bleibt weiterhin recht frisch und auf den Bergen gibt starke
Böen oder auch Sturmböen.
In der erweiterten Mittelfrist ab Freitag nächster Woche entwickelt sich aus dem
ursprünglichen Cut-Off über dem Mittelmeer ein umfangreiches Höhentief,
angefüllt mit höhenkalter Luft. Dem steht ein hochreichendes Hoch über
Skandinavien gegenüber. Am Boden erstreckt sich ein kräftiges und umfangreiches
Hochdruckgebiet von Skandinavien bis nach Westeuropa. Diese Konstellation
beherrscht unser Wetter auch am Wochenende und sorgt für leicht unbeständiges
Wetter mit etwas Regen und in Süddeutschland und in den Höhenlagen leichten
Schneefällen. Im Nordwesten und Westen steigen die Tageshöchstwerte auf 8 Grad.
In den Mittelgebirgen herrscht auch tagsüber leichter Frost.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Lauf der deutschen Modellkette unterscheidet sich nicht wesentlich
von den Vorläufen. Auch in der erweiterten Mittelfrist besteht eine recht gute
Übereinstimmung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Schon am Sonntag gibt es Diskrepanzen bei der Modellierung des Tiefs, das sich
von Großbritannien aus ostwärts verlagert. Die anderen Modelle lassen die
Entwicklung teils deutlich kräftiger, teils auch weiter südlich ablaufen. Dabei
zeigt ICON die mit Abstand kräftigste Entwicklung, allerdings weiter nördlich
als GFS und EZMW. Im weiteren Verlauf herrscht dann eine recht gute
Übereinstimmung bis zum Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums. Der
Cut-Off Prozess am Donnerstag wird vom GFS nicht so wie beim EZMW
prognostiziert.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die NewCluster zeigen für den Zeitraum 72 bis 96h 4 Cluster, für den Zeitraum
120 bis 168h nur einen Cluster und in der erweiterten Mittelfrist 3 Cluster. Der
deterministische Lauf befindet sich jeweils im ersten Cluster. Auch im ersten
Mittelfristzeitraum 72 bis 96h unterscheiden sich die Lösungen in unserem
Bereich nicht wesentlich.

Die Rauchfahne von Offenbach zeigt nach einem Maximum der Temperatur und der
Niederschlagsaktivität am Sonntag und Montag einen langsamen Rückgang der
Temperatur und nur schwache Niederschlagssignale bis zum nächsten Wochenende.
Das Geopotential verbleibt nach einem Minimum am Sonntag und Montag auf recht
niedrigem Niveau.

Auch GEFS zeigt die stärksten Niederschlagssignale am Sonntag, danach kaum noch
Niederschläge. Insgesamt befinden wir uns nach GEFS nächste Woche in einem
kühleren Witterungsabschnitt. Das Ensemblemittel befindet sich deutlich unter
dem Mittel 1981-2010.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index gibt für Sonntag und Montag keine Hinweise auf
signifikante Wetterereignisse.
Die Niederschlagsprognosen der Ensembles geben keine Signale für signifikante
Niederschlagsmengen. Es besteht aber die Chance für markante Neuschneemengen in
den Bergen. Beim Wind gibt es am Sonntag und Montag recht hohe
Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen an der Küste sowie auf den Gipfeln der
Mittelgebirge. Auch an den Folgetagen kann es nach der Statistik und den
Ensembles an der Küste sowie in Gipfellagen der Mittelgebirge zu stürmischen
Böen kommen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Aufgrund der insgesamt recht guten Übereinstimmung der Modelle untereinander
sowie der recht guten Konsistenz wird für die Mittelfrist MOS-Mix benutzt. Für
die weiteren Aussichten EZMW und EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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