SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.02.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Im Schwarzwald in Staulagen mäßiger Schneefall und Schneeverwehungen.
Freitagfrüh im Allgäu strenger Frost.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... Ein Höhenrücken schwenkt über Deutschland hinweg langsam nach
Südosten. Damit bleibt abends und nachts die Osthälfte Deutschlands noch unter
Hochdruckeinfluss in geringer Bewölkung, wobei verbreitet Frost erwartet wird.
Im Süden von Bayern ist mäßiger Frost zu erwarten und im Allgäu strenger. Auf
der Rückseite des Keils breiten sich die Regenfälle eines okkludierenden
Frontensystems des Islandtiefs vom äußersten Westen im Laufe der Nacht auf die
gesamte Westhälfte Deutschlands aus. Dabei fällt anfangs bis in die Kammlagen
Regen. In der 2. Nachthälfte gehen die Niederschläge oberhalb von etwa 600 m in
Schnee über, da in 850 hPa die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt. Dabei
ist in der Eifel nicht ganz auszuschließen, dass in den Frühstunden mal 5 cm
Neuschnee fällt.
Präfrontal frischt der Wind im Bergland auf und vor allem auf dem Brocken treten
Sturmböen aus Südwest auf. Postfrontal sind an der Nordsee keine steifen Böen
mehr zu erwarten.

Freitag ... Im Laufe des Freitags kommt die Okklusionsfront vom mittleren
Deutschland nur langsam ins östliche Deutschland voran. Ganz im Osten und
Südosten bleibt es wahrscheinlich bis zum Abend noch trocken. Dabei schwächt
sich das Niederschlagsband etwas ab, so dass meist nur noch Niederschlagsraten
von 2 bis 4 mm in 6 Stunden erreicht werden. Oberhalb von 400 bis 500 m fällt im
Tagesverlauf Schnee, der zum Teil auch liegen bleibt. Darunter kann es örtlich
auch mal nassen Schnee oder Schneeregen geben. Insgesamt kann also mit gelben
Schneefallwarnungen operiert werden. Lediglich im Schwarzwald werden größere
Mengen über 5 cm in 6 Stunden simuliert, so dass hier ab 800 m auch über 5 cm
Neuschnee liegen bleiben kann. Postfrontal lockert die Bewölkung im Westen und
Nordwesten in der 2. Tageshälfte auf und es gibt nur vereinzelt Schauer.
Abends und in der Nacht zum Samstag werden dann auch der Osten und Südosten
Deutschlands vom Niederschlag erfasst. Dabei fällt bis in tiefe Lagen Schnee
oder Schneeregen. In Bayern wird verbreitet Neuschnee zwischen 2 und 9 cm
erwartet mit entsprechend winterlichen Verkehrsverhältnissen.
Auch sonst muss bei aufgelockerter Bewölkung und Temperaturen um den
Gefrierpunkt verbreitet mit glatten Straßen gerechnet werden. Es macht sich
nämlich ein von Westen heranschwenkender Hochkeil bemerkbar.

Samstag ... liegt Deutschland weiter im Einflussbereich des von Westen langsam
über uns nach Osten schwenkenden Zwischenhochkeils. Am Boden befindet sich ein
Hochdruckzentrum über dem Süden Deutschlands. Entsprechend schwache
Luftdruckgegensätze steigern die Wahrscheinlichkeit, dass sich nächtlich
ausgebildete Nebel- und Hochnebelfelder längere Zeit halten können.

Abgesehen von letzten schwachen Niederschlägen am östlichen Alpenrand und ganz
im Osten bleibt es trocken. Dabei gibt es zunächst eine Mischung aus Hochnebel,
Sonnenschein und einigen Quellwolken.
Die Höchstwerte bewegen sich zwischen 4 und 9 Grad. Im Donautal bei
Dauerhochnebel werden Maxima nur wenig über dem Gefrierpunkt erwartet.
Eingelagert in einen schwachen Bodentrog nähert sich über Westeuropa im
Tagesverlauf eine Okklusion, starke Bewölkung greift später auf Westen über,
erste leichte Regenfälle erreichen abends den äußersten Westen und Nordwesten.
Davor verschärft sich im Nordwesten wieder der Druckgradient, mit 7 bis 8er Böen
über der Nordsee und im höheren Bergland nach Westen hin.
In der Nacht zum Sonntag breiten sich die Niederschläge der Okklusion und einer
nachfolgenden Warmfront auf die gesamte Westhälfte aus, anfangs fällt
vorübergehend Schnee oder gefrierender Regen, die Schneefallgrenze steigt dann
aber im Westen teilweise bis über die Gipfel der Mittelgebirge hinaus.
Vor einem nach Schottland ziehenden Sturmtief verschärft sich der Gradient bei
uns weiter, so dass Sturmböen über der Nordsee möglich erscheinen und schwere
Sturmböen in einigen Gipfel- und Kammlagen der Mittelgebirge. Im äußersten Osten
bleibt es trocken mit leichtem Frost und vereinzelter Glätte durch Reif und
gefrierende Nässe.

Sonntag ... Nach Durchzug der Warmfront folgt rasch die Kaltfront des nach
Südnorwegen ziehenden Tiefs und überquert ebenfalls Deutschland ostwärts. Der
zugehörige Haupthöhentrog wird abends bereits über dem Nordosten erwartet. Es
folgt noch ein weiterer schwächerer Trog nach, in dessen Bereich über Tag
weitere Schauer fallen. Die Schneefallgrenze wird bei Temperaturen um -3 Grad in
850 hPa eher im Bereich 700 m anzusiedeln sein, also höher als an den Vortagen.
Bei einem Kerndruck des Tiefs von unter 970 hPa wird über Deutschland ein recht
kräftiger Gradient erwartet, was verbreitet zu starken Windböen führt und im
Bergland und an der See auch zu Sturmböen. Auf exponierten Gipfeln sind schwere
Sturmböen oder orkanartige Böen möglich.
In der Nacht zum Montag erreicht Deutschland eine Frontalwelle, in deren Bereich
stärkere Niederschläge erwartet werden. Dabei ist im Bergland ab 400 m eine
Neuschneeauflage über 5 cm in 6 Stunden möglich.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Basisfelder werden von den externen Modellen ähnlich simuliert.

Die Wahrscheinlichkeit von Neuschneemengen über 5 cm in 6 Stunden ist nach PEPS
morgen nicht nur im Schwarzwald erhöht, sondern vormittags auch im
Rothaargebirge, nachmittags auch auf der Alb und im Allgäu (Warnung markant).


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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