SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 24.02.2015 um 10.30 UTC
Wechselhaft mit wiederholten Frontdurchgängen, vor allem im Norden und auf den
Bergen zeitweise windig. Schnee vor allem in höheren Lagen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 03.03.2015
Am Freitag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, zieht nach EZMW eine Okklusion
über Deutschland hinweg ostwärts. Dieser folgt ein Trog nach, aus dem sich in
der Nacht zum Samstag ein Höhentief abspaltet, wobei die Temperatur in 500 hPa
auf unter -35 Grad absinkt. Dadurch ist der Freitag von Durchzug eines
Regengebiets geprägt, wobei sich die Schneefallgrenze im Tagesverlauf um 500 m
einpendeln dürfte, in der Nacht zum Samstag noch tiefer. Frühmorgens (am
Freitag) könnte es je nach Auskühlung der Nacht auch noch bis in tiefere Lagen
schneien, auch gefrierender Regen scheint nicht ganz ausgeschlossen, da die
okkludierte Warmluft noch nicht soweit abgehoben ist, dass man eine "warme Nase"
ausschließen kann. Noch ein Wort zur Großwetterlage: Hochreichende
Hochdruckgebiete befinden sich nach wie vor im Azorenbereich und über Russland.
Die Haupttiefdrucktätigkeit spielt sich im Atlantik (von wo aus auch der o.e
Trog abtropft) und im zentralen Mittelmeer ab.
Der Samstag wird von dem Höhentief geprägt, das sich spaltet. Der Südteil tropft
nach Süden an, der Nordteil wird von von Westen übergreifender Warmluftadvektion
regelrecht zugeschüttet. Diese bringt dann auch den meisten Niederschlag im
Norden, die troginduzierten Schauer lassen dagegen schnell nach. Selbst an den
Alpen werden nur noch homöopathische Schneefälle gerechnet. Auch der Bodendruck
steigt über Deutschland wieder an, so dass bei uns wieder eine Hochdruckbrücke
aufgebaut wird.
Am Sonntag wird von Westen ein Rücken über Deutschland geschoben, angetrieben
von einem erneuten kräftigen Tief bei Island, dessen Okklusion am Nachmittag den
Westen erreicht. Die Hochdruckbrücke wird wieder getrennt, denn mit der
Okklusion setzt wieder Druckfall ein und der Südwind frischt auf. Nach
anfänglich freundlichem Wetter kommen dann von Westen Wolken und Regen auf,
Schnee spielt nach der EZMW-Variante zunächst keine Rolle.
Am Montag ist die Okklusion schon nach Osten durchgezogen, schleift aber im
Süden, so dass dort die Regenfälle (Schnee nur oberhalb mindestens 800 bis 1000
m) anhalten. Im Norden und der Mitte setzt sich rückseitig eines
durchschwenkenden Troges generell etwas niedrigeres Potenzial durch, dort kommt
es zu Schauern, Schnee gibt es nur auf den höchsten Bergen. Der Westwind weht
frisch.
Am Dienstag setzt sich bei generell recht niedrigem Potenzial von Westen ein
flacher Rücken durch, bevor am Nachmittag im Nordwesten wieder ein
Kurzwellentrog übergreift. Im Süden ist zwar das Frontensystem mittlerweile weg,
an den Alpen gibt es aber noch Stau. Bei weiterhin recht flottem Wind ist es
auch recht wolkig, am Nachmittag spielt die Musik dann im Nordwesten, wo eine
Schauerstaffel übergreift.
Die erweiterte Mittelfrist bis Donnerstag ist weiterhin von Schauerwetter
geprägt, wobei der Wind in der Höhe eine deutliche Nordkomponente bekommt, womit
es noch etwas kälter wird und in den höheren Mittelgebirgen sich der Spätwinter
durchsetzt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Auch wenn sich die letzten 3 EZMW-Hauptläufe prinzipiell in die gleiche Richtung
entwickeln, ist die Konsistenz im Detail schlecht. Bereits am Freitag zeigen
sich leichte Unterschiede in der Lage der Front, zudem ist diese schon stärker
okkludiert als in den Vorläufen, wenn sie auf Deutschland übergreift. Stärker
ist der Unterschied noch am Sonntag. Nach den gestrigen Läufen sollte die Front
bereits in der Nacht zum Sonntag übergreifen, nach dem jüngsten erst am
Sonntagmittag. Zudem haben die jüngsten Läufe die Schleifzone der Front
zunehmend in den Süden gelegt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die verschiedenen Globalmodelle zeigen grob ähnliche Entwicklungen, es kommt
aber zwischen den Modellen aber teils zu erheblichen Abweichungen in den Details
und im Timing der Fronten. Alle Modelle simulieren aber bis nächsten Mittwoch
weiterhin Westlagen mit wiederholten Frontdurchgängen, wobei die
Luftmassenwechsel moderat ausfallen und das Temperaturniveau generell in etwa
durchschnittlich ist. Dabei kann es teils windig werden, die Kanadier simulieren
stärker in Richtung Sturm, wobei Deutschland schon am Sonntag zum ersten Mal
betroffen sein könnte. Weder vorfrühlingshafter Hochdruckeinfluss noch
nachhaltiger Winter bis in tiefe Lagen stehen irgendwo auf der Karte. Im Laufe
der kommenden Woche (erweiterte Mittelfrist ab Donnerstag) setzen sowohl GFS,
als auch GEM und später EZMW auf zunehmenden Hochdruckeinfluss (Tendenz Richtung
Hoch Mitteleuropa).
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das EZMW-EPS ist im Zeitraum Sonntag bis Dienstag (t+120 bis t+168) auf 3
Cluster verteilt. Diese zeigen alle nach Durchschwenken eines schmalen Keils am
Sonntag einigermaßen stramme Westlagen, wobei auch Sturmentwicklungen
(Schnellläufer) möglich sind. Der im Hauptlauf schon zu sehende Rücken im Westen
wird von den Clustern noch nicht gezeigt, ist aber in der erweiterten
Mittelfrist (Mittwoch bis Freitag, 1 Cluster) zu sehen, kommt aber nur sehr
langsam zu uns.
Bis einschließlich Samstag weisen die Rauchfahnen für Offenbach nur geringen
Spread auf, nur am Donnerstag divergiert die 850-hPa-Temperatur vorübergehend,
was auf die Unsicherheit bezüglich der Geschwindigkeit des Okklusionsprozesses
zurückzuführen ist. Nach kurzem Temperatur- und Potenzialanstieg am Sonntag geht
die Mehrheit der Ensemblemitglieder wieder nach unten in Richtung -5 Grad und
540 gpdam.
Auch die Ensembles des GFS gehen prinzipiell in die gleiche Richtung.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Schneefall:
Am Freitag wird von Cosmo-LEPS im westlichen Alpengebiet erhöhte
Wahrscheinlichkeit für mehr als 10 cm Neuschnee innert 12 Stunden simuliert.
Auch ab der Nacht zum Montag und bis Dienstagfrüh deutet dies das EZMW-EPS
wieder an. Am Allgäuer Hauptkamm könnten es auch über 20 cm innert 24 Stunden
werden.
Dauerregen:
Auf Dauerregen gibt es trotz der häufigen Niederschläge keine Hinweise.
Sturm:
Cosmo-LEPS deutet für den Nordseebereich (und nördliches Bergland) am Samstag
mit recht geringen Wahrscheinlichkeiten Sturm an, was allerdings nicht zur oben
beschriebenen Wetterlage passt.
Das EZMW-EPS bringt ab Sonntag jeden Tag signifikante Wahrscheinlichkeiten für
stürmische Böen im Norden.
Glatteis:
Aus rein synoptischen Überlegungen kann es sowohl am Freitagmorgen als auch am
Sonntagmorgen vorübergehend und vor allem in windgeschützten höhergelegenen
Senken vorübergehend zu Glatteis kommen.
EFI:
Der EFI bringt keine Signale.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann
ausgegeben am Dienstag, den 24.02.2015 um 10.30 UTC
Wechselhaft mit wiederholten Frontdurchgängen, vor allem im Norden und auf den
Bergen zeitweise windig. Schnee vor allem in höheren Lagen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 03.03.2015
Am Freitag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, zieht nach EZMW eine Okklusion
über Deutschland hinweg ostwärts. Dieser folgt ein Trog nach, aus dem sich in
der Nacht zum Samstag ein Höhentief abspaltet, wobei die Temperatur in 500 hPa
auf unter -35 Grad absinkt. Dadurch ist der Freitag von Durchzug eines
Regengebiets geprägt, wobei sich die Schneefallgrenze im Tagesverlauf um 500 m
einpendeln dürfte, in der Nacht zum Samstag noch tiefer. Frühmorgens (am
Freitag) könnte es je nach Auskühlung der Nacht auch noch bis in tiefere Lagen
schneien, auch gefrierender Regen scheint nicht ganz ausgeschlossen, da die
okkludierte Warmluft noch nicht soweit abgehoben ist, dass man eine "warme Nase"
ausschließen kann. Noch ein Wort zur Großwetterlage: Hochreichende
Hochdruckgebiete befinden sich nach wie vor im Azorenbereich und über Russland.
Die Haupttiefdrucktätigkeit spielt sich im Atlantik (von wo aus auch der o.e
Trog abtropft) und im zentralen Mittelmeer ab.
Der Samstag wird von dem Höhentief geprägt, das sich spaltet. Der Südteil tropft
nach Süden an, der Nordteil wird von von Westen übergreifender Warmluftadvektion
regelrecht zugeschüttet. Diese bringt dann auch den meisten Niederschlag im
Norden, die troginduzierten Schauer lassen dagegen schnell nach. Selbst an den
Alpen werden nur noch homöopathische Schneefälle gerechnet. Auch der Bodendruck
steigt über Deutschland wieder an, so dass bei uns wieder eine Hochdruckbrücke
aufgebaut wird.
Am Sonntag wird von Westen ein Rücken über Deutschland geschoben, angetrieben
von einem erneuten kräftigen Tief bei Island, dessen Okklusion am Nachmittag den
Westen erreicht. Die Hochdruckbrücke wird wieder getrennt, denn mit der
Okklusion setzt wieder Druckfall ein und der Südwind frischt auf. Nach
anfänglich freundlichem Wetter kommen dann von Westen Wolken und Regen auf,
Schnee spielt nach der EZMW-Variante zunächst keine Rolle.
Am Montag ist die Okklusion schon nach Osten durchgezogen, schleift aber im
Süden, so dass dort die Regenfälle (Schnee nur oberhalb mindestens 800 bis 1000
m) anhalten. Im Norden und der Mitte setzt sich rückseitig eines
durchschwenkenden Troges generell etwas niedrigeres Potenzial durch, dort kommt
es zu Schauern, Schnee gibt es nur auf den höchsten Bergen. Der Westwind weht
frisch.
Am Dienstag setzt sich bei generell recht niedrigem Potenzial von Westen ein
flacher Rücken durch, bevor am Nachmittag im Nordwesten wieder ein
Kurzwellentrog übergreift. Im Süden ist zwar das Frontensystem mittlerweile weg,
an den Alpen gibt es aber noch Stau. Bei weiterhin recht flottem Wind ist es
auch recht wolkig, am Nachmittag spielt die Musik dann im Nordwesten, wo eine
Schauerstaffel übergreift.
Die erweiterte Mittelfrist bis Donnerstag ist weiterhin von Schauerwetter
geprägt, wobei der Wind in der Höhe eine deutliche Nordkomponente bekommt, womit
es noch etwas kälter wird und in den höheren Mittelgebirgen sich der Spätwinter
durchsetzt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Auch wenn sich die letzten 3 EZMW-Hauptläufe prinzipiell in die gleiche Richtung
entwickeln, ist die Konsistenz im Detail schlecht. Bereits am Freitag zeigen
sich leichte Unterschiede in der Lage der Front, zudem ist diese schon stärker
okkludiert als in den Vorläufen, wenn sie auf Deutschland übergreift. Stärker
ist der Unterschied noch am Sonntag. Nach den gestrigen Läufen sollte die Front
bereits in der Nacht zum Sonntag übergreifen, nach dem jüngsten erst am
Sonntagmittag. Zudem haben die jüngsten Läufe die Schleifzone der Front
zunehmend in den Süden gelegt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die verschiedenen Globalmodelle zeigen grob ähnliche Entwicklungen, es kommt
aber zwischen den Modellen aber teils zu erheblichen Abweichungen in den Details
und im Timing der Fronten. Alle Modelle simulieren aber bis nächsten Mittwoch
weiterhin Westlagen mit wiederholten Frontdurchgängen, wobei die
Luftmassenwechsel moderat ausfallen und das Temperaturniveau generell in etwa
durchschnittlich ist. Dabei kann es teils windig werden, die Kanadier simulieren
stärker in Richtung Sturm, wobei Deutschland schon am Sonntag zum ersten Mal
betroffen sein könnte. Weder vorfrühlingshafter Hochdruckeinfluss noch
nachhaltiger Winter bis in tiefe Lagen stehen irgendwo auf der Karte. Im Laufe
der kommenden Woche (erweiterte Mittelfrist ab Donnerstag) setzen sowohl GFS,
als auch GEM und später EZMW auf zunehmenden Hochdruckeinfluss (Tendenz Richtung
Hoch Mitteleuropa).
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das EZMW-EPS ist im Zeitraum Sonntag bis Dienstag (t+120 bis t+168) auf 3
Cluster verteilt. Diese zeigen alle nach Durchschwenken eines schmalen Keils am
Sonntag einigermaßen stramme Westlagen, wobei auch Sturmentwicklungen
(Schnellläufer) möglich sind. Der im Hauptlauf schon zu sehende Rücken im Westen
wird von den Clustern noch nicht gezeigt, ist aber in der erweiterten
Mittelfrist (Mittwoch bis Freitag, 1 Cluster) zu sehen, kommt aber nur sehr
langsam zu uns.
Bis einschließlich Samstag weisen die Rauchfahnen für Offenbach nur geringen
Spread auf, nur am Donnerstag divergiert die 850-hPa-Temperatur vorübergehend,
was auf die Unsicherheit bezüglich der Geschwindigkeit des Okklusionsprozesses
zurückzuführen ist. Nach kurzem Temperatur- und Potenzialanstieg am Sonntag geht
die Mehrheit der Ensemblemitglieder wieder nach unten in Richtung -5 Grad und
540 gpdam.
Auch die Ensembles des GFS gehen prinzipiell in die gleiche Richtung.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Schneefall:
Am Freitag wird von Cosmo-LEPS im westlichen Alpengebiet erhöhte
Wahrscheinlichkeit für mehr als 10 cm Neuschnee innert 12 Stunden simuliert.
Auch ab der Nacht zum Montag und bis Dienstagfrüh deutet dies das EZMW-EPS
wieder an. Am Allgäuer Hauptkamm könnten es auch über 20 cm innert 24 Stunden
werden.
Dauerregen:
Auf Dauerregen gibt es trotz der häufigen Niederschläge keine Hinweise.
Sturm:
Cosmo-LEPS deutet für den Nordseebereich (und nördliches Bergland) am Samstag
mit recht geringen Wahrscheinlichkeiten Sturm an, was allerdings nicht zur oben
beschriebenen Wetterlage passt.
Das EZMW-EPS bringt ab Sonntag jeden Tag signifikante Wahrscheinlichkeiten für
stürmische Böen im Norden.
Glatteis:
Aus rein synoptischen Überlegungen kann es sowohl am Freitagmorgen als auch am
Sonntagmorgen vorübergehend und vor allem in windgeschützten höhergelegenen
Senken vorübergehend zu Glatteis kommen.
EFI:
Der EFI bringt keine Signale.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann