SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 271800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 27.02.2015 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Vereinzelt markante Glätte möglich.
Ab Samstagabend vor allem an der Küste und auf den Bergen Sturmböen.
Am Montag Graupelgewitter mit Sturmböen und Neuschnee über 5 cm möglich.
Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... Ein scharfer Randtrog zieht heute Nacht langsam über und ostwärts
und erreicht bis Samstagfrüh die Mittellienie Deutschlands. Auf seiner
Vorderseite wird eine Okklusion nach Osten und Südosten geführt, in deren
Bereich weitere Niederschläge auftreten, die sich aber langsam abschwächen.
Dabei fällt in Lagen über 500 bis 600 m noch 1 bis 4 cm Schnee innerhalb von 6
Stunden. Nur im äußersten Osten ist es anfangs noch klar mit Tiefstwerte nahe 0
Grad und Bodenfrost.
Im Westen und Nordwesten, später auch in der Mitte, klart es auf der Vorderseite
des nachfolgenden Höhenrückens auf und bei Temperaturen um 0 Grad gibt es recht
verbreitet Glätte durch überfrierende Nässe, zum Teil auch durch Reif. Später
bildet sich örtlich Nebel.
Samstag ... schwenkt der schon erwähnte Höhenhochkeil langsam ostwärts. Anfangs
ist aber im Osten noch der schmale Höhentrog wirksam, der aber ostwärts abzieht.
Der Rücken stützt das Vordringen eines Keils des ostatlantischen Bodenhoch nach
Süddeutschland und in den Alpenraum. Erst gegen Abend greift von Westen her eine
Okklusion von Westen auf uns über.
Für das Wetter am Samstag bedeutet das Zwischenhocheinfluss mit nur schwachen
Luftdruckgegensätzen. Dies steigert die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich
nächtlich ausgebildete Nebel- und Hochnebelfelder längere Zeit halten können.
Ansonsten ist vor allem im Norden und Westen die Sonne längere Zeit zu sehen.
Bis in den frühen Nachmittag hinein gibt es in Südbayern noch letzte
Schneefälle, zum Abend lockert auch hier die Bewölkung langsam auf.
Im Westen macht sich gegen Abend die Okklusion mit Wolken und Regen bemerkbar.
Präfrontal frischt der Wind auf und in der Nacht zum Sonntag gibt es im
Nordwesten vor allem an der Nordsee starke Windböen (Bft 7). Auch einzelne Böen
8 sind exponiert möglich. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge (vor allem Brocken)
sind am Abend und in der Nacht zum Sonntag stürmische Böen oder Sturmböen zu
erwarten.
In der Nacht zum Sonntag greift dann die Okklusion auf die Westhälfte über und
sorgt für Regen, oberhalb 500 bis 600 m anfangs für Schnee, wobei die
Schneefallgrenze nach Osten hin etwas niedriger liegt. Im Osten Deutschlands ist
es nur anfangs teils klar mit Temperaturen um 0 Grad. In der 2. Nachthälfte
verstärkt sich im Westen der Regen, was durch WLA einer dicht nachfolgenden
Warnfront geschuldet ist. Westlich des Rheins gehen die Niederschläge bis in die
Kammlagen in Regen über.
Sonntag ... Nach Durchzug der Warmfront folgt rasch die Kaltfront des nach
Südnorwegen ziehenden Tiefs und überquert ebenfalls Deutschland ostwärts. Der
zugehörige Haupthöhentrog wird abends bereits über dem Nordosten erwartet. Es
folgt noch ein weiterer schwächerer Trog nach, in dessen Bereich über Tag
weitere Schauer fallen. Die Schneefallgrenze wird bei Temperaturen um -3 Grad in
850 hPa im Norden eher im Bereich 700 m anzusiedeln sein, während im Süden die
Schneefallgrenze bei 1500 m liegt. Bei einem Kerndruck des Tiefs von unter 965
hPa wird über Deutschland ein recht kräftiger Gradient erwartet, was verbreitet
zu starken Windböen führt und im Bergland und an der See auch zu Sturmböen. Auf
exponierten Gipfeln sind schwere Sturmböen oder orkanartige Böen möglich.
In der Nacht zum Montag erreicht Deutschland eine Frontalwelle, in deren Bereich
stärkere Niederschläge erwartet werden. Dabei ist im Bergland ab 400 bis 500 m
eine Neuschneeauflage über 5 cm in 6 Stunden möglich.
Montag ... Bei einer lebhaften westlichen Strömung gelangt zunächst in den
Norden, abends auch nach Süddeutschland unter -5 Grad kalte Luft in 850 hPa. Mit
einem flachen Randtrog kommt in 500 hPa sogar unter -35 Grad kalte Luft zu uns.
Ursprungsgebiet dieser Luftmasse ist das derzeit sehr kalte Kanada.
Damit gibt es genügend Labilität für rege Schauertätigkeit, wobei die
Schneefallgrenze im Norden von 600 auf 300 m und im Süden von 900 m auf 500 m
sinkt. Bei CAPE-Werten von über 250 J/Kg sind vor allem im mittleren Deutschland
ab Mittag kurze Wintergewitter wahrscheinlich. Dabei kann es in kurzer Zeit über
5 cm Neuschnee bis in die tiefen Lagen geben. Sonst sind es im Bergland meist 2
bis 5 cm in 6 Stunden.
Der Gradient bleibt kräftig mit einzelnen steifen Böen bei starken Schauern. An
der Küste und in Höhenlagen der Mittelgebirge treten stürmische Böen, auf
exponierten Bergen Böen Bft 9 bis 10 auf.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 27.02.2015 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Vereinzelt markante Glätte möglich.
Ab Samstagabend vor allem an der Küste und auf den Bergen Sturmböen.
Am Montag Graupelgewitter mit Sturmböen und Neuschnee über 5 cm möglich.
Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... Ein scharfer Randtrog zieht heute Nacht langsam über und ostwärts
und erreicht bis Samstagfrüh die Mittellienie Deutschlands. Auf seiner
Vorderseite wird eine Okklusion nach Osten und Südosten geführt, in deren
Bereich weitere Niederschläge auftreten, die sich aber langsam abschwächen.
Dabei fällt in Lagen über 500 bis 600 m noch 1 bis 4 cm Schnee innerhalb von 6
Stunden. Nur im äußersten Osten ist es anfangs noch klar mit Tiefstwerte nahe 0
Grad und Bodenfrost.
Im Westen und Nordwesten, später auch in der Mitte, klart es auf der Vorderseite
des nachfolgenden Höhenrückens auf und bei Temperaturen um 0 Grad gibt es recht
verbreitet Glätte durch überfrierende Nässe, zum Teil auch durch Reif. Später
bildet sich örtlich Nebel.
Samstag ... schwenkt der schon erwähnte Höhenhochkeil langsam ostwärts. Anfangs
ist aber im Osten noch der schmale Höhentrog wirksam, der aber ostwärts abzieht.
Der Rücken stützt das Vordringen eines Keils des ostatlantischen Bodenhoch nach
Süddeutschland und in den Alpenraum. Erst gegen Abend greift von Westen her eine
Okklusion von Westen auf uns über.
Für das Wetter am Samstag bedeutet das Zwischenhocheinfluss mit nur schwachen
Luftdruckgegensätzen. Dies steigert die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich
nächtlich ausgebildete Nebel- und Hochnebelfelder längere Zeit halten können.
Ansonsten ist vor allem im Norden und Westen die Sonne längere Zeit zu sehen.
Bis in den frühen Nachmittag hinein gibt es in Südbayern noch letzte
Schneefälle, zum Abend lockert auch hier die Bewölkung langsam auf.
Im Westen macht sich gegen Abend die Okklusion mit Wolken und Regen bemerkbar.
Präfrontal frischt der Wind auf und in der Nacht zum Sonntag gibt es im
Nordwesten vor allem an der Nordsee starke Windböen (Bft 7). Auch einzelne Böen
8 sind exponiert möglich. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge (vor allem Brocken)
sind am Abend und in der Nacht zum Sonntag stürmische Böen oder Sturmböen zu
erwarten.
In der Nacht zum Sonntag greift dann die Okklusion auf die Westhälfte über und
sorgt für Regen, oberhalb 500 bis 600 m anfangs für Schnee, wobei die
Schneefallgrenze nach Osten hin etwas niedriger liegt. Im Osten Deutschlands ist
es nur anfangs teils klar mit Temperaturen um 0 Grad. In der 2. Nachthälfte
verstärkt sich im Westen der Regen, was durch WLA einer dicht nachfolgenden
Warnfront geschuldet ist. Westlich des Rheins gehen die Niederschläge bis in die
Kammlagen in Regen über.
Sonntag ... Nach Durchzug der Warmfront folgt rasch die Kaltfront des nach
Südnorwegen ziehenden Tiefs und überquert ebenfalls Deutschland ostwärts. Der
zugehörige Haupthöhentrog wird abends bereits über dem Nordosten erwartet. Es
folgt noch ein weiterer schwächerer Trog nach, in dessen Bereich über Tag
weitere Schauer fallen. Die Schneefallgrenze wird bei Temperaturen um -3 Grad in
850 hPa im Norden eher im Bereich 700 m anzusiedeln sein, während im Süden die
Schneefallgrenze bei 1500 m liegt. Bei einem Kerndruck des Tiefs von unter 965
hPa wird über Deutschland ein recht kräftiger Gradient erwartet, was verbreitet
zu starken Windböen führt und im Bergland und an der See auch zu Sturmböen. Auf
exponierten Gipfeln sind schwere Sturmböen oder orkanartige Böen möglich.
In der Nacht zum Montag erreicht Deutschland eine Frontalwelle, in deren Bereich
stärkere Niederschläge erwartet werden. Dabei ist im Bergland ab 400 bis 500 m
eine Neuschneeauflage über 5 cm in 6 Stunden möglich.
Montag ... Bei einer lebhaften westlichen Strömung gelangt zunächst in den
Norden, abends auch nach Süddeutschland unter -5 Grad kalte Luft in 850 hPa. Mit
einem flachen Randtrog kommt in 500 hPa sogar unter -35 Grad kalte Luft zu uns.
Ursprungsgebiet dieser Luftmasse ist das derzeit sehr kalte Kanada.
Damit gibt es genügend Labilität für rege Schauertätigkeit, wobei die
Schneefallgrenze im Norden von 600 auf 300 m und im Süden von 900 m auf 500 m
sinkt. Bei CAPE-Werten von über 250 J/Kg sind vor allem im mittleren Deutschland
ab Mittag kurze Wintergewitter wahrscheinlich. Dabei kann es in kurzer Zeit über
5 cm Neuschnee bis in die tiefen Lagen geben. Sonst sind es im Bergland meist 2
bis 5 cm in 6 Stunden.
Der Gradient bleibt kräftig mit einzelnen steifen Böen bei starken Schauern. An
der Küste und in Höhenlagen der Mittelgebirge treten stürmische Böen, auf
exponierten Bergen Böen Bft 9 bis 10 auf.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden