SXEU31 DWAV DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST (Abend)

SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 26.08.2013 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Im Süden unwetterhafter Starkregen nicht auszuschließen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... lag in 300 hPa um 12 UTC ein dipolartiges Höhentief über Teilen West- und
Mitteleuropas. Der Hauptkern befand sich über dem Elsaß. Bis zum Tagesende soll sich
dieser westwärts verlagern. Von dem von ihm ausgehenden, nach Osten gerichteten Trog ist
insbesondere das südliche Drittel Deutschlands beeinflusst.

Auch das Bodendruckfeld ist vor allem im Süden zyklonal geprägt, so dass hier - besonders
wenn etwas Einstrahlung die Konvektion anfacht - auch die Auslösung von einzelnen
Gewittern wahrscheinlich ist. COSMO-EU prognostiziert für die kommende Nacht (also 18 bis
06 UTC) besonders über der Südhälfte Bayerns lokal hohe Niederschlagsmengen: Der 00
UTC-Lauf hatte 80 mm nordöstlich von München, der 06 UTC-Lauf 74 mm westlich von
Regensburg und der 12 UTC-Lauf noch 62 mm bei Augsburg. C-DE 12 UTC simuliert ein Maximum
von 70 mm nahe Ingolstadt. GME geht nicht diesen Weg und prognostizierte im 00 UTC- und
besonders im 06 UTC-Lauf nur sehr moderate Mengen, was auch für das 06 UTC-GFS gilt. Auch
der 12 UTC-Lauf GME lässt ganz Bayern faktisch niederschlagsfrei. Der aktuelle Radar-Loop
deutet zwar auf sich westwärts ausbreitende konvektive Umlagerungen, allerdings nicht auf
extreme Regenfälle hin. Da passt gut die Prognose des NAE: von 12 UTC bis 06 UTC
akkumuliert maximal 7 mm im östlichen Bayern. WRF 06 UTC akkumuliert 24stündig maximal
etwa 25 mm im Raum Worms. Insofern steht - feinauflösend - die deutsche Modellkette mit
ihren sehr hohen Mengen allein da und dürfte deutlich übertreiben.
Die von C-EU vorhergesagten ppw-Werte sind um 24 UTC mit nahe 30 mm ziemlich hoch, daher
sind die teils extremen Niederschlagswerte dieses Modells nicht verwunderlich.
Der Luftmassenunterschied zu der über der Nordhälfte befindlichen Luft ist gerade auch in
den Flüssigwassergehalten sehr markant zu erkennen: im Norden liegen die Werte vielfach
nur um 15 mm.


Dienstag ... vereinigen sich beide Höhentiefkerne über Frankreich und wandern über die
Schweiz ostwärts nach Oberitalien. Der zunächst nach Osten gerichtete Trog schwenkt im
Tagesverlauf langsam über die Südosthälfte Deutschlands nordwestwärts, wobei sich zum
Tagesende über Sachsen/Thüringen ein weiterer Höhentiefkern ausbildet. Die zugehörige PVA
ist jedoch nur schwach ausgeprägt.

C-EU prognostiziert weiterhin vor allem in Bayern hohe Niederschlagsmengen, von 00 bis 24
UTC bis 98 mm südlich von Augsburg. Hierbei sind maßgeblich auch Gewitter beteiligt. GME
bringt maximal 37 mm am Alpenrand, LFPW nicht mehr als 8 mm. Der Norden und die Mitte
bleiben weitgehend niederschlagsfrei. NAE lässt am Abend (18 bis 24 UTC) im Raum Garmisch
bis 40 mm zu.

Mit 19 bis 25 Grad liegen die Höchsttemperaturen im normalen spätsommerlichen Bereich.


Mittwoch ... bleibt vor allem die Osthälfte noch unter zyklonalem Einfluss in der Höhe,
wobei sich aber das Höhentief über Thüringen im Verlauf auflöst und sich einem von der
Ostsee nach SSW weisenden Trog anschließt.

Auch für den Mittwoch lässt C-EU nicht von den extrem hohen Niederschlagsmengen im
Alpenbereich; es werden bis knapp über 90 mm/24h simuliert (östliche bayerische Alpen).
Auch GME hat dort Zonen mit über 50 mm, während LFPW maximal 14 mm in Südostbayern
annimmt. NAE deutet - für die erste Tageshälfte - ebenfalls auf intensivere konvektive
Ereignisse am östlichen bayerischen Alpenrand hin.

Gewitter in Unwetterform (vor allem wegen Starkregen/Hagel) können daher sowohl für den
Dienstag als auch für den Mittwoch nicht ausgeschlossen werden.


Donnerstag ... verlagert sich zuletzt erwähnter Trog bis 12 UTC nach Polen, so dass
zunächst noch die östliche Hälfte unseres Landes von ihm beeinflusst wird.

Die Niederschlagsprozesse kommen nun selbst gemäß C-EU allmählich zum Erliegen: Von 00 bis
12 UTC werden im äußersten Südosten Bayerns nicht mehr als 8 mm simuliert


Modellvergleich und -einschätzung
Im größeren scale unterscheiden sich die Modelle nicht wesentlich voneinander; Differenzen
in der Niederschlagsprognose wurden bereits angesprochen.



Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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