DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 29.08.2013 um 10.30 UTC



Sonntag und Montag noch teilweise unbeständig und kühl. Danach Wetterberuhigung und
ansteigende Temperaturen. Zum Wochenende wieder unbeständig und Temperaturrückgang.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 05.09.2013


Am Sonntag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, liegen wir auf der
Rückseite eines flachen abziehenden Höhentroges. Dahinter folgt ein flacher Keil, der
wiederum den Vorstoß eines Bodenhochkeils nach Osten stützt. Über dem Alpenraum liegen
noch die Reste der am Samstag durchgeschwenkten Kaltfront, was dort noch für etwas
Niederschläge sorgt. Die Kaltfront hat niedertroposphärisch für Abkühlung gesorgt. Die
10-Grad-Isotherme in 850hPa ist auf der Rückseite bis zu den Alpen vorgestoßen.

Am Montag nimmt der Keil westlich von uns eine meridionale Struktur an und schwenkt
ostwärts. Dies sorgt in der Südhälfte für störungsfreies Wetter, allerdings bei nur mäßig
warmen Höchstwerten. In den Norden wird dagegen um den Höhenkeil herum eine Warmfrontwelle
geführt. Sie beeinflusst den Norden und sorgt für viele Wolken und teilweise auch kräftige
Niederschläge, die jedoch unter den Warnschwellen verbleiben.
Dienstag schwenkt der Höhenkeil über Deutschland hinweg und auf seiner Rückseite wird
wieder wärmere Luft zu uns geführt, sodass am Tagesende sich ganz Deutschland wieder im
Bereich von Temperaturen (850hPa) über 10 Grad liegen.
Am Mittwoch schwenkt der Keil nach Osten und wir kommen wieder auf die Vorderseite eines
langwelligen Trogs über dem Ostatlantik und der Iberischen Halbinsel. Das Wetter gestaltet
sich am Mittwoch meist störungsfrei und die Temperaturen steigen wieder auf Werte zwischen
22 Grad im Norden und über 26 Grad im Süden. Allerdings muss dann im Süden wieder mit
Gewittern gerechnet werden.
Am Donnerstag zeigen sich im Westen die Vorboten erster Tiefausläufer und die sorgen im
Westen für wechselhafteres Wetter. Im Süden kann es wiederum zu Schauern und Gewittern
kommen.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum schwenkt der westeuropäische Trog weiter ostwärts,
sodass wir mehr und mehr in seinen Einflussbereich kommen. Korrespondierend dazu schwenkt
ein Sturmtief nach Schottland. Sein Frontensystem greift auf Deutschland über und sorgt
für einen deutlichen Temperaturrückgang. Mit dem Frontensystem wird es unbeständig mit
Regen, präfrontal können sich vor allem im Süden auch Gewitter bilden. Weiterhin nimmt vor
allem im Küstenbereich der Wind zu und es kann zumindest starke Windböen geben.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf des EZMW zeigt zunächst bis Mittwoch eine hohe Konsistenz im Vergleich zu
den Vorläufen. Erst danach zeigen sich doch deutlich unterschiedliche Konturierungen des
heranschwenkenden Troges. Beim neuen Lauf bleibt relativ kompakt über den Britischen
Inseln liegen. Die Vorgänger lassen den Trog weiter nach Süden ausgreifen und zum Teil
auch abtropfen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle in einer recht guten Übereinstimmung mit dem EZMW. In unserem
Bereich ist das im Großen und Ganzen in den folgenden Tagen der Fall. Allerdings gibt es
dann doch im weiteren Verlauf der nächsten Woche größere Unterschiede bei der Simulation
des osteuropäischen Troges, vorderseitig des bei uns wetterbestimmenden Keils. Das hätte
dann auch Auswirkung auf die Osthälfte und würde das Wetter dort deutlich unbeständiger
gestalten als vom EZMW vorgegeben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die NewClusters zeigen im Zeitraum 72 bis 168h jeweils 3 Cluster, die annähernd gleich
besetzt sind. Der operationelle Lauf befindet sich dabei in Cluster 2. Für unseren
Vorhersagebereich unterscheiden sich die einzelnen Cluster nicht sehr. So zeigen alle
Cluster im Zeitraum 120 bis 168 das Durchschwenken des Keils. Dieser ist allerdings
jeweils in jedem Cluster etwas anders konturiert. Im Zeitraum 192 bis 240 wird von
insgesamt 4 von 5 Clustern das Durchschwenken des Langwellentroges simuliert, mal mehr,
mal weniger schnell.
Die Rauchfahne für Offenbach zeigt für den Sonntag den markanten Rückgang der T850 auf 3
Grad. Danach steigt die T850 kontinuierlich an und erreicht am Mittwoch voraussichtlich
wieder die 10-Grad-Marke. Die einzigen Niederschlagssignale für den mittelfristigen
Vorhersagezeitraum tauchen erst wieder am Freitag auf. Auch die anderen Meteogramme zeigen
nächste Woche kaum Niederschlagssignale und bis zum Freitag einen langsamen Anstieg der
Temperatur. Die GFS Ensemble liegen ebenfalls auf dieser Linie.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index des EZMW zeigt Montag und Dienstag bei uns keine Signale für
ein extremes Wetterereignis. COSMO-LEPS zeigt für Montag bei Durchgang der Warmfrontwelle
ein schwaches Signal für Dauerregen (Wahrscheinlichkeit 1 bis 9%) im Bereich der Küste.
Für Sonntag und Montag gibt es von COSMO-LEPS im Küstenbereich geringe bis mittlere
Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten von Sturmböen.
Die Wetterinterpretation zeigt am Wochenende und dann wieder am Mittwoch die Möglichkeiten
des Auftretens von Gewittern.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Im Anbetracht der relativ guten Konsistenz des aktuellen Laufes zu den möglichen
Alternativen wird als Basis der Mittelfristvorhersage EZMW und MosMix, bzw. EPS genutzt.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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