DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 25.08.2013 um 10.30 UTC



Bis Freitag überwiegend antizyklonal bestimmtes Wetter, danach unbeständiger.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 01.09.2013


Am Mittwoch liegt über Mitteleuropa ein breiter, aber nicht sonderlich markant
ausgeprägter Trog. Im Bodenfeld dominiert vor allem im Norden und Nordwesten Deutschlands
Hochdruckeinfluss.
Am Donnerstag geraten wir langsam auf die Rückseite dieses Troges und der antizyklonale
Einfluss im Bodenfeld verstärkt sich etwas.
Am Freitag bleibt das Wetter in Deutschland noch vom sich abschwächenden Keil des
Atlantikhochs bestimmt. Ein Höhentief westlich Islands verlagert sich zum Seegebiet
zwischen Island und Schottland.
Am Samstag kommt dieses Höhentief bis zur nördlichen Nordsee voran; die vorderseitig
positionierte Kaltfront des korrespondierenden, achsensenkrechten Bodentiefs überquert
Deutschland im Tagesverlauf.
Am Sonntag kommt das Nordsee-Höhentief langsam weiter südwärts voran, das Bodentief
schwächt sich dabei ab.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs zum gestrigen Lauf von 00 UTC ist bis
einschließlich Freitag gut, Samstag 00 UTC fällt der nun wesentlich intensiver ausgeprägte
Trog über den Britischen Inseln auf; Höhen- und Bodentief liegen auch deutlich weiter
südlich als noch gestern angenommen. Für Deutschland hat dies die Konsequenz, dass die
sich von der Nordsee nähernde Kaltfront früher und markanter übergreift (sie überquert
unser Land im Laufe des Samstages). Sonntag 00 UTC zeigt sich ein hochreichendes Tief über
der nördlichen Nordsee, von dem in den gestrigen Prognosen noch nichts zu sehen war. Die
850 hPa-Temperaturen über unserem Gebiet liegen demzufolge auch um einige K tiefer. Bis
Dienstag 00 UTC verlagert sich das Höhentief nach Deutschland, was gegenüber den gestrigen
Berechnungen, die zwar auch einen Abtropfungsvorgang zeigten, gerade auch im
Bodendruckfeld zu einer deutlich stärkeren zyklonalen Ausprägung führt.

Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-ECMF-Lauf ist die Konsistenz besser; dieser Lauf stellt
eine Zwischenlösung zu den beiden flankierenden 00 UTC-Läufen dar.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Im großen und ganzen stützen GME und GFS die Prognose des deterministischen ECMF-Laufs.
Jedoch fehlen hier die intensiven Tiefdruckgebiete, die sich am Wochenende Richtung
Nordsee bewegen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf repräsentiert im Bodendruckfeld über Deutschland recht gut
das gesamte Ensemble. Etwas stärker sind die Unterschiede im Höhendruckfeld ab der
168stündigen Vorhersage: Das ENS macht die Verlagerung des Höhentiefs nach Deutschland
nicht mit (t+216), sondern hat zu diesem Zeitpunkt einen Langwellentrog bei 20° Ost, womit
Deutschland am Dienstag dann vom Höhenfeld her eher antizyklonal bestimmt ist als es der
deterministische Lauf suggeriert.
Der 120- bis 168stündige mittelfristige Zeitraum weist drei Cluster auf (19, 18 und 14
Fälle); Kontrolllauf (K) und operationeller Lauf (D) befinden sich im zweiten Cluster.
Dieses zweite Cluster zeigt 168stündig in 500 hPa das intensive Höhentief über der
Nordsee, insofern ist der deterministische Lauf doch keine herausfallende Einzelvariante,
sondern wird immerhin von gut einem Drittel des Ensembles getragen.
192- bis 240stündig gibt es sechs Cluster, wobei der K- und der D-Lauf in C3 liegen. C1
bis C3 sind in der Höhe 240stündig über unserem Gebiet zyklonal, C5 und C5 antizyklonal
geprägt. Das Bodenfeld ist zum Ende des Vorhersagezeitraums lediglich in C1 und C3 nach
Norden bzw. Nordosten zu leicht zyklonal bestimmt.
Die Offenbacher Rauchfahne zeigt bis in den Samstag hinein in der 850 hPa-Temperatur kaum
eine Temperaturveränderung (keine Frontpassagen). Erst Samstag nachmittag ist die
Kaltfrontpassage markant zu erkennen, indem die Temperatur schlagartig von etwa 8 auf 2
Grad absinkt (wahrscheinlichste Werte). Je nach Einzellösung kann die Front in Offenbach
schon am Samstag mittag, aber auch erst am Sonntag abend durchgehen. Von Dienstag bis
Freitag nimmt die ohnehin geringe Niederschlagsbereitschaft weiter ab. Das Geopotential
500 hPa erreicht am Freitag seinen höchsten Wert und fällt zum Sonntag/Montag hin mehr
oder weniger stark ab; K und D liegen dabei in der Nähe der tiefsten ENS-Werte. Es gibt
sogar Lösungen, die lediglich zum Samstag einen geringen Rückgang zeigen und danach eine
Fortsetzung des Anstieges, m.a.W.: Ab Samstag ist die Entwicklung unsicher, worauf auch
die großen Schwankungen innerhalb des Ensembles hindeuten, sowohl in T850 als auch in
G500.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gibt EFI weder bezüglich Windböen noch bezüglich
Niederschlag Signifikanzsignale mit Werten über 0.5.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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