VHDL16 DWSG 281000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 28.10.2013, 11:30 Uhr

Heute im Flachland stürmische Böen, im Bergland weiterhin schwere
Sturmböen. Auf Gipfeln auch Orkanböen. Nochmals warm. Nachts
nachlassender Wind.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Vormittag wird es vorübergehend freundlicher und im Südosten
scheint die Sonne auch für längere Zeit. In der Westhälfte bleibt es
allgemein wolkiger, im Laufe des Nachmittags fällt dann im Westen und
Norden gelegentlich Regen. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad im
Bergland und bis 23 Grad am Oberrhein. Der Wind weht mäßig bis
frisch, in Böen tagsüber zunehmend stürmisch aus Südwest, im Bergland
Sturmböen. Auf exponierten Gipfeln des Schwarzwaldes auch
gelegentlich Orkanböen.

In der Nacht zum Dienstag zieht es weiter zu und gebietsweise fällt
teils schauerartiger Regen. Die Temperatur geht auf 11 bis 6 Grad
zurück. Der Wind schwächt sich allmählich ab, im Hochschwarzwald
treten anfangs noch schwere Sturmböen auf.

Am Dienstag bringen dichte Wolken am Vormittag Regen. Im weiteren
Verlauf verlagern sich die Niederschläge immer weiter in den
Südosten, im Nordwesten lockert die Wolkendecke auf. Die Temperaturen
erreichen Werte zwischen 10 Grad im Schwarzwald und 17 Grad am
Kaiserstuhl. Es weht ein schwacher bis mäßiger Südwestwind, der in
freien Lagen böig, im Hochschwarzwald zeitweise stürmisch auflebt.

In der Nacht zum Mittwoch regnet es vor allem im Süden noch etwas.
Bei einem oft nur noch schwachen, auf westliche Richtungen drehenden
Wind kühlt sich die Luft auf 7 bis 1 Grad ab und vereinzelt kann sich
Nebel bilden. Mit Bodenfrost muss gerechnet werden.  

Der Mittwoch zeigt sich wechselnd wolkig, zeitweise gibt es auch
etwas Sonnenschein. Nur ganz vereinzelt sind Schauer möglich. Mit
Temperaturen von 7 Grad im Bergland und 13 Grad an Rhein und Neckar
ist es deutlich kühler. Dazu weht ein schwacher bis mäßiger Wind, der
von nordwestliche auf nordöstliche Richtungen dreht.

In der Nacht zu Donnerstag klart der Himmel oftmals auf, es bilden
sich Nebelfelder. Das Quecksilber sinkt auf 4 bis -1 Grad.
Gebietsweise muss mit Bodenfrost, sowie ganz vereinzelt auch mit
leichtem Luftfrost gerechnet werden.

Am Donnerstag ist es im Norden und Nordwesten nach Nebelauflösung
heiter und trocken, im Süden und Südosten wolkiger. Es bleibt aber
meist trocken. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 6 Grad im
Bergland und 12 Grad an Rhein und Neckar. Der Wind ist meist schwach
und kommt aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zu Freitag ist es meist nur gering bewölkt und örtlich
kann sich Nebel bilden. Die Tiefstwerte liegen zwischen 5 und 0 Grad,
gebietsweise kann sich leichter Bodenfrost bilden.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 28.10.2013, 11:30 Uhr -
Die Sturmsaison ist eröffnet. Bereits gestern sorgte Sturmtief
"Burkhard" für kräftige Gewitterböen und Orkanböen auf den Bergen.
Derzeit nähert sich ein weiteres kräftiges Orkantief namens
Christian.
"Christian" entstand am Samstag als normales Tief im Ostatlantik an
einer
Luftmassengrenze, die Polarluft von Subtropikluft trennte. Diese
Luftmassengrenze nennt man auch Polarfront. Tiefdruckgebiete
entstehen bevorzugt an Instabilitäten an dieser Polarfront.
Auf seiner Zugbahn nach Osten wurden auf der Tiefvorderseite die
Reste
des ehemaligen tropischen Sturms "Lorenzo" angesaugt, was "Christian"

zusätzliche Energie zur Verfügung stellte und die Entwicklung zum
Sturmtief begünstigt wurde. Auf dem Weg weiter nach Osten gelangte
das
Sturmtief in den Einflussbereich von Tief "Burkhard" an
dessen Südflanke es als Randtief entlang zog. Dort beschleunigten
sich die Zuggeschwindigkeit und der Druckfall. Tief "Christian" legte

in der vergangenen Nacht eine Strecke von über 1200 km in 12 h (100
km/h) zurück und hat sich mittlerweile zum Orkantief verstärkt. Damit
gehört Tief "Christian" zu den sogenannten Schnellläufern. Dies sind

Tiefdruckgebiete die eine besonders schnelle
Verlagerungsgeschwindigkeit aufweisen. Dabei handelt es sich meist um
kleinräumige Sturm- oder Orkantiefs, die durch ihre hohen Druck- und

Temperaturunterschiede für besonders intensive Wetterereignisse
sorgen.
Derzeit (11:00 Uhr) liegt das Zentrum von "Christian" nahe der
holländischen Nordseeküste. Über See wurden bereits im Ärmelkanal
Windböen bis 168 km/h. An der holländischen Küste gibt es aktuell
Böen um 130 km/h.
Unter weiterer Verstärkung zieht "Christian" über die Nordsee und
trifft am Mittag auf den Norden Dänemarks und zieht dann rasch weiter
Richtung
Südskandinavien. Sein Sturmfeld wird die Nordhälfte von Deutschland
erfassen. Besonders betroffen sind die Nordseeküste,
Schleswig-Holstein, der Süden Dänemarks sowie das nördliche
Niedersachsen. Dort können Orkanböen auch im Binnenland auftreten.
Auf den Nordfriesischen Inseln kann es sogar Orkanböen über 140 km/h

geben. In den übrigen Gebieten der Nordhälfte wird es zu Sturmböen
zwischen 70 und 100 km/h kommen, wobei die Intensität nach Süden hin

immer mehr abnimmt. Die Südbayern werden kaum etwas vom Sturm mit
bekommen.
Der Höhepunkt des Sturms wird in den frühen Nachmittagsstunden
erwartet. Das Orkantief Christian zieht jedoch schnell weiter
Richtung Skandinavien, sodass der Wind am Abend in Deutschland rasch
nachlässt.
Nach Abzug von Orkantief "Christian" beruhigt sich das Wetter. Zwar
wird es deutlich kühler, aber es setzt sich über der Mitte
Deutschlands leichter Hochdruckeinfluss durch. Der Süden und der
Nordwesten werden jedoch weiterhin von Tiefausläufern beeinflusst.
Gegen Ende der Woche setzt sich dann wieder mildere Luft durch,
jedoch bleibt es leicht unbeständig. Eine durchgreifende Änderung der
Großwetterlage ist derzeit nicht in Sicht, sodass ein Wintereinbruch,
wie es ihn vor fast genau einem Jahr gab, erst mal nicht in Sicht
ist.

Das erklärt Dipl.-Met. Christian Herold von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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