VHDL16 DWSG 271000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

VHDL16 DWSG 271000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 27.10.2013, 11:30 Uhr

Auf den Bergen schwere, auf exponierten Gipfeln Orkanböen. Auch in
tiefen Lagen zunehmend Sturmböen, in Gewittern schwere Sturmböen
möglich.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag ist es wechselnd bis stark bewölkt, gebietsweise kann
sich auch vorübergehend die Sonne zeigen. Zeitweilig fällt teils
schauerartig verstärkter Regen, örtlich kommt es auch zu kräftigen
Schauern und einzelnen Gewittern. Die Höchsttemperatur liegt zwischen
15 Grad im Bergland und um 21 Grad im Rheintal. Der lebhafte
Südwestwind frischt mit Sturmböen auf, in den Schwarzwaldhochlagen
kommt es zu schweren Sturmböen, auf exponierten Gipfeln zu Orkanböen.
In der Nähe von Schauern und Gewittern sind einzelne schwere
Sturmböen nicht auszuschließen.

In der Nacht zu Montag bleibt es stark bewölkt, örtlich fällt etwas
Regen. Die Tiefstwerte liegen zwischen 14 und 9 Grad. Anfangs gibt es
noch vor allem in Schauernähe noch stürmische Böen, dann flaut der
Wind ab. In den Hochlagen des Schwarzwaldes muss jedoch weiterhin mit
Sturmböen aus Südwest gerechnet werden.

Der Montag beginnt mit stärkerer Bewölkung und örtlich kann es etwas
regnen. Im Laufe des Vormittags wird es dann aber vorübergehend
freundlicher und im Südosten scheint die Sonne auch für längere Zeit.
In der Westhälfte bleibt es allgemein wolkiger, dort kann es
nachmittags dann wieder stellenweise etwas regnen. Die Höchstwerte
liegen zwischen 16 Grad im Bergland und bis 23 Grad am Oberrhein. Der
Wind weht mäßig bis frisch aus Südwest, mit starken, im Bergland
stürmischen Böen. Im Hochschwarzwald sind schwere Sturmböen zu
erwarten, auf exponierten Gipfeln orkanartige Böen.

In der Nacht zu Dienstag zieht es weiter zu und gebietsweise fällt
teils schauerartiger Regen. Die Temperatur geht auf 11 bis 6 Grad
zurück. Der Wind schwächt sich allmählich ab, im Hochschwarzwald
treten anfangs noch schwere Sturmböen auf.

Am Dienstag bringen dichte Wolken am Vormittag Regen. Im weiteren
Verlauf verlagern sich die Niederschläge immer weiter in den
Südosten, im Nordwesten lockert die Wolkendecke auf. Die Temperaturen
erreichen Werte zwischen 10 Grad im Schwarzwald und 17 Grad am
Kaiserstuhl. Es weht ein schwacher bis mäßiger Südwestwind, der in
freien Lagen böig, im Hochschwarzwald zeitweise stürmisch auflebt.

In der Nacht zu Mittwoch regnet es vor allem im Süden noch etwas. Bei
einem oft nur noch schwachen, auf westliche Richtungen drehenden Wind
kühlt sich die Luft auf 7 bis 1 Grad ab.

Der Mittwoch zeigt sich wechselnd wolkig, zeitweise gibt es auch
etwas Sonnenschein. Nur ganz vereinzelt sind Schauer möglich. Mit
Temperaturen von 7 Grad im Bergland und 13 Grad an Rhein und Neckar
ist es deutlich kühler. Dazu weht ein schwacher bis mäßiger Wind, der
von nordwestliche auf nordöstliche Richtungen dreht.

In der Nacht zu Donnerstag klart der Himmel oftmals auf, es bilden
sich Nebelfelder. Das Quecksilber sinkt auf 5 bis 0 Grad, mit
leichtem Bodenfrost muss gebietsweise gerechnet werden.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 27.10.2013, 11:30 Uhr -
Tief Burkhard und dessen Tiefausläufer, sowie Orkantief Christian
wehen die Blätter von den Bäumen!

Zwischen dem ausgeprägten Tiefdruckwirbel Burkhard nördlich von
Irland und hohem Luftdruck über Südosteuropa ist weiterhin eine
südwestliche Strömung aktiv, die sich am heutigen Sonntag und am
Montag noch weiter intensiviert. Eingelagert in die starke
Höhenströmung verlagert sich Morgen zudem das kleine Randtief
Christian, welches sich zu einem Orkantief weiter entwickelt, vom
Atlantik über das südliche Großbritannien und die Nordsee hinweg in
den Ostseeraum. Auf der Tiefsüdseite kann sich durch einen großen
Luftdruckgegensatz ein Starkwindfeld ausbilden, welches insbesondere
am Montag im Küstenumfeld und auf den Bergspitzen zu Orkanböen führen
kann. Eine entsprechende Vorwarnung wurde durch den Deutschen
Wetterdienst herausgegeben. Auch im Binnenland bis zu den
Mittelgebirgen muss dann mit Böen in Sturmstärke gerechnet werden.
Der stürmische Wettercharakter am heutigen Sonntag beruht dagegen auf
Tief Burkhard und dessen Tiefausläufer selber, die im Laufe des Tages
Deutschland überqueren und in vielen Regionen stürmische Böen
bringen. Zudem muss wiederholt mit Schauern, teilweise auch einzelnen
Gewittern gerechnet werden. Auch am Dienstag bleibt der wechselhafte
Wettercharakter vorerst bestehen. Der Wind nimmt jedoch in vielen
Regionen langsam ab. Ab Mittwoch soll sich dann auch das Wetter
beruhigen und die Sonne gebietsweise länger scheinen. Jedoch gehen
die Temperaturen dann spürbar zurück.

Die Sturmsaison ist nach langsamem Einlaufen mit Sturm Yannick vor 10
Tagen nun wohl endgültig eröffnet.

Aber warum kommt es insbesondere im Winterhalbjahr häufig zu Stürmen?


Durch die unterschiedlich starke Sonneneinstrahlung auf der Erde
kommt es zu größeren Temperaturgegensätzen. Während am Äquator die
Sonne fast das ganze Jahr über nahezu senkrecht einstrahlen kann,
bekommen die Polregionen meist nur wenig wärmendes Sonnenlicht ab. Im
Winter bleibt es in diesen nördlichen bzw. südlichen Regionen der
Erde teilweise sogar komplett dunkel.

Wenn auf der Nordhalbkugel die Sonne nach Sonnenwende (21. Juni)
wieder nach Süden wandert und dann am Herbstanfang schließlich den
Äquator auf die Südhalbkugel überschreitet, nehmen die
Temperaturgegensätze deutlich zu. Die nördlichen Polregionen kühlen
dann durch die nächtliche Ausstrahlung zunehmend aus. Da die
Atmosphäre jedoch ein Gleichgewicht des Wärmehaushaltes anstrebt,
wird die warme Luft aus den äquatorialen Gebieten nach Norden
geführt. Zwischen 0 und 30° geographischer Breite übernimmt dies
hauptsächlich der Ozean mit seinen warmen Meeresströmungen (z. B.
Golfstrom). In den mittleren und nördlichen Breiten sind jedoch die
Tiefdruckgebiete für den Wärmeaustausch verantwortlich. Diese
entstehen an der sogenannten Polarfront, die die kalten polaren
Luftmassen im Norden und die warmen subtropischen Luftmassen im Süden
trennt. Auf der Tiefvorderseite wird dabei die warme Luft nach Norden
und auf der Rückseite die kalte Luft nach Süden transportiert. Umso
größer nun die Temperaturgegensätze an der Polarfront werden, umso
höher ist die Wahrscheinlichkeit für viele und auch stärkere
Tiefdruckentwicklungen. Ohne den beschriebenen Wärme- und
Energieaustausch würde es an den Polen immer kälter und in den Tropen
gleichzeitig immer wärmer werden.

Während die Tiefs im Sommer meist eine nördlichere Bahn einschlagen
und oft nur den Norden des Bundesgebietes streifen - wie es auch in
diesem Jahr häufig aufgetreten ist, indem die Menschen in Deutschland
bei hohem Luftdruck größtenteils die Sonne genießen konnten und
lediglich die Küstenbewohner mit Schauern zu kämpfen hatten -
verlagern sich die Tiefs im Winter zusammen mit der Polarfront weiter
nach Süden. Die Zugbahnen verlaufen dann häufig über das südliche
Großbritannien, die Nordsee bis in die Ostsee hinein. Insbesondere
der Norden und die Mitte Deutschlands müssen dann mit starkem bis
stürmischem Wind rechnen.

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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