SXEU31 DWAV DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST (Abend)

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 28.10.2013 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
In der 1. Nachthälfte an der Ostsee noch orkanartige Böen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... Ein Sturmtief über Jütland zieht rasch nordostwärts Richtung Südschweden.
Dadurch beginnt der Gradient bei uns langsam aufzufächern. Allerdings setzt im Nordwesten
Labilisierung ein. Hierdurch sind konvektive Umlagerungen, die von kurzen Gewittern
begleitet sein können, wahrscheinlich. Dadurch wird der Wind böiger trotz abnehmendem
Druckgradienten. An der Ostseeküste sind zumindest in der ersten Nachthälfte noch
orkanartige Böen und dann schwere Sturmböen möglich. Weiter im Binnenland schwächt sich
der Wind deutlicher ab. Im Süden und Osten sind dann warnrelevante Böen auf die höheren
Lagen beschränkt. Über dem Süden gerät die Kaltfront ins schleifen und dort, vor allem
Richtung Alpen fällt teilweise längere Zeit Regen.

Dienstag ... weitet sich ein anfangs noch breitgefächerter Trog über Westeuropa nach Süden
aus und kommt dann unter Verkürzung seiner Wellenlänge nach Osten voran. Seine Achse
verbleibt aber westlich von uns. Dadurch liegt Deutschland unter einer südwestlichen
Höhenströmung, die relativ glatt verläuft. Somit bleibt die Schichtung nur im Nordwesten
labil, was weitere schauerartige Niederschläge und vor allem in Nordseenähe auch kurze
Gewitter zur Folge hat.

Im Süden und Südosten kommt es dagegen zu zeitweiligen Niederschlägen, die aus
Warmluftadvektion an der Nordseite der über den Alpen liegenden Bodenfront resultieren.
Als Folge der ausgedehnten Kaltluftadvektion setzt sich im größten Teil des
Vorhersagegebietes Absinken durch. Hierdurch sind Auflockerungen und zum Teil auch
Aufheiterungen zu erwarten. Somit dürfte es südlich der westlichen Mittelgebirge und von
dort bis in den Nordosten abgesehen vom Ostseeküstenbereich weitgehend niederschlagsfrei
bleiben.

Allerdings bleibt im Nordwesten und Norden aufgrund der Nähe zur Frontalzone ein kräftiger
Gradient bestehen, so dass bis in die mittleren Gebiete hinein Windböen, im küstennahen
Binnenland, in exponierten Lagen der Mitte stürmische Böen und an der Küste sowie in
höheren Berglagen Sturmböen auftreten. In exponierten Küsten- und Berglagen sind nach wie

vor schwere Sturmböen möglich.

Gegenüber den Vortagen gehen die Temperaturen deutlich zurück. Es sind "nur noch"
Tageshöchstwerte zwischen 12 und 18 Grad und im höheren Bergland um 10 Grad zu erwarten.
In der Nacht zum Mittwoch verlagert sich der Trog nach Deutschland hinein, von
Kaltluftadvektion überlagert, resultiert dennoch meist Absinken bei uns. Nur im Süden
fällt zunächst Regen, der sich etwas Richtung Alpen zurückzieht. Vor allem an der Küste
sind Schauer, vereinzelt auch kurze Gewitter durch diabatischen Wärmeübergang über der
See, möglich

Mittwoch ... tropft der Trog bei weiterer Ostverlagerung über Mitteleuropa ab, das
entstehende Höhentief etabliert sich über dem westlichen Mittelmeer. Durch steigendes
Geopotential und Absinken bildet sich auch am Boden eine Hochdruckbrücke, die vom Atlantik
über Frankreich bis Süddeutschland reicht. Insgesamt stellt sich eine nördliche Westlage
bei uns ein.

Der Norden gelangt auf die Rückseite des abziehenden Troges, so dass auch dort die
Schichtung stabilisiert wird und die Schauer von Westen her nachlassen. Dort bleibt aber
auch über den Tag gesehen der Gradient soweit bestehen, das weiter Windböen, teilweise
stürmische Böen an der Küste auftreten, sonst beschränken sich diese auf den Brocken im
Harz.

Das Absinken sorgt für meist ruhiges, teilweise sonniges Wetter und es bleibt weitgehend
trocken. Lediglich im Südosten macht sich die Bodenfrontalzone über den Alpen mit starker
Bewölkung und zeitweiligen Regenfällen bemerkbar. Die Schneefallgrenze dort sinkt bis auf
1200 bis 1400 Meter. In der eingeflossenen frischen Meeresluft liegen die Höchstwerte nur
noch bei 8 bis 14 Grad und
in der Nacht zum Donnerstag gibt es stellenweise Frost, vor allem über der Mitte und dem
Süden.

Donnerstag ... Über dem größten Teil Deutsachlands hat sich in der eingeflossenen kühlen
Meeresluft Hochdruckeinfluss eingestellt. Dadurch herrscht ruhiges und, abgesehen von
örtlichen Nebelfeldern, warnfreies Wetter. Lediglich der äußerste Norden wird von einem
Tiefausläufer mit Wolken und Regen gestreift. Dort bleiben wegen der Nähe zur Frontalzone
deutliche Luftdruckgegensätze erhalten, so dass weiterhin es zu starkem in Böen
stürmischen Wind kommt.


Modellvergleich und -einschätzung
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Auch die übrigen vorliegenden Modelle zeigen eine sehr ähnliche Entwicklung im
Kurzfristzeitraum wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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