SXEU31 DWAV DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST (Abend)

SXEU31 DWAV 301800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 30.09.2013 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
In exponierten Lagen der Mittelgebirge sowie an der Küste stürmische Böen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... wölbt sich über Westeuropa und der Nordsee ein Hochdruckrücken auf. Er
verlagert sich bis morgen früh nur unwesentlich ostwärts. Er wird flankiert von zwei
hochreichenden Tiefdruckzonen, im Westen im Nordostatlantik und im Osten über dem
nördlichen Russland. An der Ostflanke des Keils überstreicht in der kommenden Nacht ein
Trog des osteuropäischen Tiefdruckkomplexes den Nordosten Deutschlands und findet sich
morgen früh über der Mitte Deutschlands. Diese Entwicklung sorgt aber nur im
Ostsee-Küstenbereich für ein paar Schauer. Sonst macht sich der Trog vor allem thermisch
bemerkbar, so sinkt im Nordosten die T850 auf Werte um 0 Grad. Ansonsten stützt der Keil
ein Bodenhoch über Skandinavien und daraus resultiert im ganzen Land Absinken. Daher
lockert die Bewölkung in der kommenden Nacht auf und es kann vor allem in
Mittelgebirgslagen und im Osten zu Bodenfrost, in Hochtälern der Mittelgebirge auch zu
leichtem Luftfrost kommen. Weiterhin kann sich vereinzelt Nebel bilden. Mehr Wolken gibt
es in der Nacht vor allem im Süden. Über den Alpen liegt noch ein Frontensystem eines
Tiefs über dem östlichen Atlantik. So kann es in unmittelbarer Alpennähe noch zu ein paar
Tropfen Regen kommen.
Aufgrund des ansteigenden Bodendrucks bei uns verringert sich auch der Druckgradient zum
Skandinavischen Bodenhoch. Daher schwächt sich kommende Nacht der Wind ab. An der
Nordseeküste sowie in exponierten Lagen der Mittelgebirge sind daher vereinzelt noch
steife Windböen möglich. Auf dem Brocken kann auch eine stürmische Böen aus Südost
auftreten.

Dienstag ... schwenkt der vor allem thermische ausgeprägte Trog über die Mitte und in den
Süden. Er zeigt aufgrund der Lage auf der Südseite des skandinavischen Hochs mit der
einfließenden trockenen Luft kaum Wetterwirksamkeit. Mit Passage der Trogachse sind
allerdings mit orografischer Unterstützung im Bereich der Alpen durchaus ein paar kräftige
Schauer sowie vereinzelt auch mal ein Gewitter vorstellbar.
Nach Auflösungen örtlicher Nebel- und Hochnebelfelder ist der Dienstag in der Nordhälfte
dann meist freundlich, im Süden noch meist stark bewölkt. Lediglich im Alpenraum und im
Schwarzwald kann es auch etwas Regen geben, Warnschwellen werden allerdings nicht
überschritten.
Der Wind weht vor allem im Norden nach wie vor frisch, an der Küste und auf den Gipfeln
der Mittelgebirge auch stark bis steif und kommt aus Südost bis Ost.
Die Temperaturen steigen auf 13 Grad an der Oder und bis auf 18 Grad am Oberrhein.

In der Nacht zum Mittwoch dehnt sich das Hochdruckgebiet von Skandinavien weiter nach
Süden in Richtung östliches Mitteleuropa aus. Dadurch verschärft sich der Druckgradient
zwischen dem Hoch im Norden und Osten und tiefem Luftdruck über dem Ostatlantik etwas und
die Windsituation insbesondere im Bereich der Mittelgebirge bleibt erhalten. Dort sind
weiterhin steife, in exponierten Lagen auch stürmische Böen möglich.

Mittwoch ... liegt über dem Süden noch der regenerierte Trog. Wie schon am Vortag bleibt
seine Wetteraktivität recht eingeschränkt. Ansonsten dominiert bei uns Hochdruckeinfluss.
Das wetterbestimmende Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt im Tagesverlauf von
Südskandinavien nach Nordpolen. Somit gelangen wir zunehmend in eine südöstliche bis
südliche Bodenströmung und es wird nach Auflösung örtlicher Nebelfelder meist einen
freundlichen und störungsfreien Tag geben. Allerdings bläst weiterhin ein frischer
südöstlicher Wind und auf den Bergen sind steife bis stürmische Böen möglich. Durch die
Südwärtsverlagerung des Hochs und das Durchschwenken des Troges nach Süden wird die
feuchte Luft nach Süden abgedrängt, sodass auch am Alpenrand die Sonne längere Zeit zu
sehen ist. Die Temperaturen liegen in etwa auf demselben Niveau wie am Vortag.
In der Nacht zum Donnerstag besteht in der gesamten Osthälfte die Gefahr von Bodenfrost.
Im Osten sowie in den östlichen Mittelgebirgen kann es auch leichten Luftfrost geben. Die
Windsituation bleibt im Wesentlichen erhalten. Vor allem nach Südwesten zu nimmt der Wind
in den Gebirgen auch zu, sodass in Gipfellagen vereinzelt mit steifen oder sogar
stürmischen Böen zu rechnen ist. Auch an der Küste gibt es steife Windböen aus Südost.

Donnerstag ... ändert sich an der großräumigen Potentialverteilung nicht viel. Die Achse
des Keils schwenkt von Westen her nach Deutschland und das blockierende Bodenhoch
verlagert seinen Schwerpunkt zunehmend nach Süden, von Polen zur Slowakei und Ungarn. Auf
der Rückseite des Keils kommen wir allerdings in den Zirkulationsregime des nachfolgenden
Troges über dem Ostatlantik. Dies äußert sich zunächst nur mit dem Aufzug von von
mittelhohen und hohen Wolken von Westen her. Weiterhin steigt das Temperaturniveau in
850hPa an und am Abend befindet sich die 10 Grad Isotherme bereits meridional über der
Mitte Deutschlands. Ansonsten steht am Donnerstag erneut ein freundlicher Tag ins Haus mit
viel Sonne und Temperaturen zwischen 13 Grad im Osten und bis 20 Grad im Südwesten.
Der Wind bleibt ein Thema. Er weht frisch aus Südost bis Süd und kann vor allem in den
Bergen und an der Nordsee in Böen auch steif, exponiert auch stürmisch sein.
In der Nacht zum Freitag muss vor allem im Südosten noch mit Bodenfrost, in den Gebirgen
vereinzelt auch mit Luftfrost gerechnet werden.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die zur Verfügung stehenden externen Modelle zeigen keinen großen Unterschied zu den
Ergebnissen der deutschen Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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