DWD -> Thema des Tages: Die Scheibenkratz-Saison ist da
Thema des Tages
Die Scheibenkratz-Saison ist da
Wer heute Morgen im Norden und der Mitte Deutschlands mit dem Auto
unterwegs war, hat vielleicht ein bisschen mehr Zeit gebraucht, bevor
er losfahren konnte. Zuerst mussten die Scheiben vom Eis befreit
werden, denn an einigen Orten sank in der vergangenen Nacht die
Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt:
Deutschneudorf-Brüderwiese -2,5 °C
Faßberg -1,2 °C
Harzgerode -1,0 °C
Stiege -0,6 °C
Querfurt-Mühle Lodersleben -0,6 °C
Wittingen-Vorhop -0,5 °C
Baruth/Mark -0,4 °C
Wernigerode-Schierke -0,2 °C
Aber auch bei Lufttemperaturen zwischen 0 und 4 °C kann in
Erdbodennähe (5 cm über Grund) Frost auftreten. Bei ruhigen und
windschwachen (Hochdruck-) Wetterlagen mit klarem oder nur gering
bewölktem Himmel strahlen der Erdboden und die untersten, bodennahen
Luftschichten nachts am stärksten ihre Wärme nach oben ab. Die
darüber befindlichen Luftschichten kühlen sich langsamer ab. So
konnte an anderen als den oben aufgeführten Stationen zumindest in
Bodennähe Frost beobachtet werden.
Wo genau Frost als erstes auftritt, hängt unter anderem von den
landschaftlichen Bedingungen ab. In einer Talmulde wird man eher
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt messen können, als auf einer
Anhöhe. Genauso wird es im freien Feld kälter als in einem
Baumbestand. In letzterem wird die Wärme des Tages besser
gespeichert.
Wir Meteorologen unterscheiden in unseren Berichten häufig nach der
"Schwere" des Frostes. Liegt die Lufttemperatur zwischen 0 und -4 °C,
sprechen wir von "leichtem Frost", bei -4 bis -10 °C von "mäßigem
Frost" und bei -10 bis -15 °C von "strengem Frost". Temperaturen
unter -15 °C werden als "sehr strenger Frost" bezeichnet.
Tage, an denen die Temperatur mindestens einmal unter den
Gefrierpunkt sinkt, nennen wir "Frosttage". Kommt auch die
Höchsttemperatur nicht über 0 °C hinaus, sprechen wir von einem
"Eistag".
Für verschiedene Wirtschaftsbereiche, wie beispielsweise Land- und
Bauwirtschaft ist es wichtig, im Voraus zu wissen, ob Frost auftreten
wird. Daher gibt der Deutsche Wetterdienst Frostwarnungen heraus.
Einige davon sind Kundenwarnungen (Frost im Winter, Bodenfrost),
andere werden der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Frost
zwischen 1. April und 31. Oktober, strenger Frost).
Also deponieren Sie demnächst den Eiskratzer im Auto und schmieren
Sie Ihre Türdichtungen. Wenn dann noch Winterreifen und eine
funktionierende Beleuchtung mit dabei sind, sind Sie gut gewappnet
für die kalte Jahreszeit. Herzlich willkommen im Winterhalbjahr!
M.Sc. Met. Stefan Bach
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.09.2013
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
Diesen Artikel und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema
Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon
Die Scheibenkratz-Saison ist da
Wer heute Morgen im Norden und der Mitte Deutschlands mit dem Auto
unterwegs war, hat vielleicht ein bisschen mehr Zeit gebraucht, bevor
er losfahren konnte. Zuerst mussten die Scheiben vom Eis befreit
werden, denn an einigen Orten sank in der vergangenen Nacht die
Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt:
Deutschneudorf-Brüderwiese -2,5 °C
Faßberg -1,2 °C
Harzgerode -1,0 °C
Stiege -0,6 °C
Querfurt-Mühle Lodersleben -0,6 °C
Wittingen-Vorhop -0,5 °C
Baruth/Mark -0,4 °C
Wernigerode-Schierke -0,2 °C
Aber auch bei Lufttemperaturen zwischen 0 und 4 °C kann in
Erdbodennähe (5 cm über Grund) Frost auftreten. Bei ruhigen und
windschwachen (Hochdruck-) Wetterlagen mit klarem oder nur gering
bewölktem Himmel strahlen der Erdboden und die untersten, bodennahen
Luftschichten nachts am stärksten ihre Wärme nach oben ab. Die
darüber befindlichen Luftschichten kühlen sich langsamer ab. So
konnte an anderen als den oben aufgeführten Stationen zumindest in
Bodennähe Frost beobachtet werden.
Wo genau Frost als erstes auftritt, hängt unter anderem von den
landschaftlichen Bedingungen ab. In einer Talmulde wird man eher
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt messen können, als auf einer
Anhöhe. Genauso wird es im freien Feld kälter als in einem
Baumbestand. In letzterem wird die Wärme des Tages besser
gespeichert.
Wir Meteorologen unterscheiden in unseren Berichten häufig nach der
"Schwere" des Frostes. Liegt die Lufttemperatur zwischen 0 und -4 °C,
sprechen wir von "leichtem Frost", bei -4 bis -10 °C von "mäßigem
Frost" und bei -10 bis -15 °C von "strengem Frost". Temperaturen
unter -15 °C werden als "sehr strenger Frost" bezeichnet.
Tage, an denen die Temperatur mindestens einmal unter den
Gefrierpunkt sinkt, nennen wir "Frosttage". Kommt auch die
Höchsttemperatur nicht über 0 °C hinaus, sprechen wir von einem
"Eistag".
Für verschiedene Wirtschaftsbereiche, wie beispielsweise Land- und
Bauwirtschaft ist es wichtig, im Voraus zu wissen, ob Frost auftreten
wird. Daher gibt der Deutsche Wetterdienst Frostwarnungen heraus.
Einige davon sind Kundenwarnungen (Frost im Winter, Bodenfrost),
andere werden der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Frost
zwischen 1. April und 31. Oktober, strenger Frost).
Also deponieren Sie demnächst den Eiskratzer im Auto und schmieren
Sie Ihre Türdichtungen. Wenn dann noch Winterreifen und eine
funktionierende Beleuchtung mit dabei sind, sind Sie gut gewappnet
für die kalte Jahreszeit. Herzlich willkommen im Winterhalbjahr!
M.Sc. Met. Stefan Bach
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.09.2013
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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