SXEU31 DWAV DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST (Morgen)

SXEU31 DWAV 280800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 28.09.2013 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Auf den Bergen am Sonntag und Montag Böen Bft 8 wahrscheinlich.
Auf den Ostfriesischen Inseln und auf Helgoland sind stürmische Böen nicht auszuschließen.


Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... Eine Hochdruckzone, die vom Nordmeer über Südskandinavien und Deutschland bis
zum Schwarzen Meer reicht, bestimmt das Wetter im größten Teil Deutschlands. Dabei
beeinflusst der Nordosteuropäische Höhentrog den äußersten Nordosten noch mit einzelnen
Wolkenfeldern und im Südwesten sorgt noch eine Luftmassengrenze für dichtere Wolkenfelder.
Bis hier hin reicht zwar der Südeuropäische Höhenrücken, der jedoch von WLA überlaufen
wird. Vereinzelt kann es hier ein Paar Tropfen Regen geben (CosmoDe, EZMW).
Im großen Rest von Deutschland gibt es dagegen kaum Bewölkung.
In der kommenden Nacht ziehen über den Süden und Südwesten Wolkenfelder hinweg, Regen
fällt aber kaum. Ansonsten ist es gering bewölkt oder klar. Potential- und Druckfall über
Frankreich und dem Südwesten sowie Druckanstieg durch leichte KLA im Nordosten sorgt über
Deutschland für eine Gradientverschärfung. Damit sind auf den Nordseeinseln und in den
Hochlagen der Mittelgebirge steife Böen möglich (vor allem 2. Nachthälfte). Auf
exponierten Gipfeln sind auch Böen Bft 8 möglich.

Sonntag... überdeckt der Höhentrog weite Teile Frankreichs, wobei anfangs ein Höhentief an
der Westküste liegt. Durch eine stärkere Entwicklung über dem Atlantik gibt es über
Frankreich Potentialanstieg, so dass zum Tagesende über den Alpen ein Höhentief verbleibt.
Gleichzeitig verstärkt sich noch etwas das Potential über der Nordsee, so dass sich dort
ein abgeschlossenes und damit blockierendes Höhenhoch bildet. Auf dessen Ostflanke
schwenkt im Tagesverlauf ein von Norden her kommender Randtrog südwärts hinweg, wobei auch
Teile Nord- und Ostdeutschlands tangiert werden. Seine Wetterwirksamkeit hält sich
allerdings arg in Grenzen, da er über eine konfluente und somit wenig hebungsfördernde
Vorderseite verfügt. So stehen in der trockenen Luft nicht mal einzelne Schauer auf der
Karte. Im Gegenteil: Auch im Nordosten wird meist sonniges Wetter erwartet.

Im Süden und Südwesten ist es allerdings im Bereich der kaum gegen die Blockierung
vorankommende Luftmassengrenze wolkiger, gebietsweise auch stark bewölkt. Besonders im
Alpenraum wird etwas Regen simuliert. Ein vereinzeltes Gewitter ist allenfalls in den
Alpen möglich.
Die schon oben erwähnte Gradientverschärfung geht noch ein wenig weiter, so dass der
Ostwind noch etwas zunimmt. Ursache ist einerseits die Verstärkung des Hochs über
Südskandinavien auf über 1025 hPa, andererseits die Annäherung der sich noch leicht
vertiefenden Rinne im Südwesten. Besonders in einem Streifen, der von der Nordsee bis in
den Norden Bayerns und nach Sachsen reicht, zieht der Wind soweit an, dass die untere
Warnschwelle in Böen erreicht bzw. knapp überschritten werden kann (Steife Windböen). In
exponierten Kamm- und Gipfellagen der betroffenen Mittelgebirge sind auch stürmische Böen
8 Bft möglich. Auch auf den Nordseeinseln und von der Hohwachter Bucht bis zur Flensburger
Förde sind Böen Bft 7 möglich (Böen Bft 8: siehe unten bei Modellvergleich).
Während in weiten Teilen des Landes ähnliche Tageshöchstwerte wie an den Vortagen erreicht
werden, geht die Temperatur im Süden und Südwesten einerseits mangels Einstrahlung,
andererseits durch Advektion bodennah kühlerer Luft um rund 2 Grad zurück gegenüber heute.
Bedingt durch den auflebenden Wind nimmt trotz des Tagesganges auch die Nebel- und
(Boden-) Frostwahrscheinlichkeit in der Nacht zum Montag ab. In einzelnen Mulden- und
Tallagen, in denen der Wind nicht greift, kann Bodenfrost und auch Nebel nicht
ausgeschlossen werden. Dies passiert am ehesten im östlichen Mittelgebirgsraum und was den
Nebel angeht auch im Donautal.

Montag... ändert sich wenig an der Gesamtkonstellation. Auf der Südflanke des nach wie vor
blockierenden Hochs gelangt mit östlicher Strömung nach wie vor trockene und relativ kühle
Luft kontinentaler Prägung in den größten Teil Deutschlands. Dabei scheint weiterhin
verbreitet die Sonne. Einzig der äußerste Süden und Südwesten bleiben im Bereich der
quasistationären Luftmassengrenze "wolkenanfällig", signifikante Regenfälle zeichnen sich
nach wie vor nicht ab.
Temperaturmäßig tut sich wenig gegenüber dem Vortag. Auch der z. T. stark böige östliche
Wind bleibt erhalten, allerdings wird von der deutschen Modellkette signalisiert, dass
sich der Gradient zum Abend hin etwas abschwächt.
Damit steigt in der Nacht zum Dienstag bei abflauendem Wind wieder die Frostgefahr.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren im Kurzfristzeitraum sehr ähnlich.

Die Wahrscheinlichkeit von Böen Bft 8 ist morgen nach CosmoLEPS nordwestlich der
Ostfriesischen Inseln stark erhöht. Damit sind am ehesten auf der Insel Borkum und auf
Helgoland stürmische Böen denkbar!

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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