SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 29.04.2016 um 10.30 UTC



Am Dienstag Kaltfrontdurchgang von Nordwest nach Südost, dahinter gebietsweise
starke Böen. Ab Mittwoch ruhiges Wetter, zunächst noch kühl, zum Wochenende
deutliche Erwärmung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 06.05.2016


Von der Biskaya aus erstreckt sich am Montag am Boden und in der Höhe eine
Hochdruckbrücke über Mitteleuropa hinweg. Sie wird im Laufe der 2. Tageshälfte
südostwärts abgedrängt. Auslöser dafür ist ein sich von den Britischen Inseln
nähernder Höhentrog. Dieser Höhentrog überquert am Dienstag den größten Teil
Deutschlands ostwärts, wobei sich seine Amplitude durch gleichzeitige Ausdehnung
nach Süden im Tagesverlauf deutlich vergrößert. Abgeschlossen ist die
Trogpassage voraussichtlich am Mittwoch vormittag, danach folgt von Westen her
ein breitgefächerter und im weiteren Verlauf sich immer mehr kräftigender
Höhenkeil nach. Spätestens ab Donnerstag befinden sich ganz Deutschland sowie
weite Teile Mitteleuropas unter dem Einfluss einer Hochdruckzone - atlantische
Tiefausläufer erreichen dann nur noch Teile West- und Südwesteuropas. Sowohl
kräftige Sonneneinstrahlung als auch Advektion warmer Luft in Verbindung mit
Absinken führen zu einem deutlichen Temperaturanstieg zum Wochenende hin.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz zwischen den Modellläufen von heute 00 UT sowie denen von
gestern 12 und 00 UTC ist im gesamten Mittelfristzeitraum gut. Nach wie vor
startet der Montag mit ruhiger Witterung, für die ein etwa von der Biskaya aus
nordostwärts Richtung Südskandinavien und östliche Ostsee orientierter Höhenkeil
verantwortlich zeichnet. Er wird in der 2. Tageshälfte allmählich südostwärts
abgedrängt. Dadurch kann ein nordostatlantischer Höhentrog mit vorgelagertem
Frontensystem, ausgehend von einem Höhentief mit Kern bei Island, auf den
Nordwesten und in der Nacht auch auf den Westen übergreifen. Am Dienstag
überquert dieser Höhentrog Deutschland ostwärts, wobei kühle Meeresluft aus dem
Gebiet Nordostatlantik hinter einer Kaltfront bis zu den Alpen vorstößt. Dieser
Vorgang ist am Mittwoch früh abgeschlossen, im neuen Lauf etwas langsamer
simuliert, als in den Läufen davor. Danach nähert sich von Westen her ein
breitgefächerter Höhenkeil, der zum Aufbau eines Bodenhochs über Deutschland und
Mitteleuropa führt. Dadurch setzt auch niedertroposphärisch ein bis Freitag und
darüber hinaus andauernder kontinuierlicher Temperaturanstieg ein.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Im Zeitraum bis Donnerstag früh stimmen die Modellergebnisse von ECMF, ICON und
GFS gut überein: Bei allen dreien hat sich bis dahin eine ruhige Hochdrucklage
eingestellt. Während ECMF einen breitgefächerten Höhenkeil weiterhin über
Mitteleuropa bestehen lässt, ist dieser im Fall der beiden anderen Modelle
schlanker konturiert und schwenkt im Laufe des Donnerstag über Deutschland
hinweg ostwärts. Es könnte sich danach dann wieder eine wechselhafte Witterung
einstellen, was nach ECMF noch nicht zu erwarten wäre.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Für den Zeitraum 72 bis 96 Stunden liegen bereits 4 Cluster vor, die alle recht
ähnlich hoch besetzt sind. Der deterministische Lauf fällt dabei in Cluster 2,
der Kontrolllauf in Cluster 1. Für den mitteleuropäischen Bereich sind die
Ergebnisse aller 4 Cluster sehr ähnlich, dort kann die Vorhersage somit als sehr
sicher angesehen werden.
Im Zeitraum 120 bis 168 Stunden liegen sogar 5 Cluster vor, wobei der
Kontrolllauf in Cluster 1, der deterministische Lauf erst in Cluster 5 zu finden
ist. Obwohl dieser mit nur 7 Members besetzt ist, ähnelt er über Mitteleuropa
doch sehr dem Ergebnis des mit 13 Membern besetzen Kontrolllaufs in Cluster 1.
Mehrheitlich zeigen auch die übrigen Cluster über Mitteleuropa einen kräftigen
Höhenkeil, der im Rahmen dieser Lösungen im Nordwesten und Norden Deutschlands
mal mehr, mal weniger, etwas "abgehobelt" erscheint. Insgesamt kann nach diesen
Ergebnissen zusammenfassend am Freitag noch auf eine Hochdrucklage in
Deutschland geschlossen werden.

Die Rauchfahne für Offenbach zeigt ab Dienstag deutlich den Abwärtstrend der
Temperatur in 850 hPa bis Mittwoch früh, danach kristallisiert sich bei
deutlicher Auffächerung der Wolke ein deutlicher Temperaturanstieg heraus, der
am Freitag allmählich beendet ist.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Es ergeben sich lediglich Hinweise auf die Gefahr von Windböen aus den
Ensembleergebnissen von Peps und ECMF. Dabei überwiegen die Signale von Peps am
Dienstag diejenigen von ECMF. Danach ist die Nordosthälfte zum größten Teil von
starken Böen betroffen, schwerpunktmäßig Schleswig-Holstein sowie Erzgebirge.
Darüber hinaus gibt es keine Signale auf signifikante Wettererscheinungen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, ECMWF-EPS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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