SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 30.04.2015 um 10.30 UTC



Meist unbeständig und im Verlauf der Woche auch Gewitter mit Starkregen und
Sturmböen. Am Wochenmitte langsame Wetterberuhigung und freundlicher.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 07.05.2015


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Sonntag liegen wir zunächst
unter leichtem Hochdruckeinfluss, der von einem flachen Keil über Westeuropa und
der Nordsee gestützt wird. Aber schon im Tagesverlauf nähern sich von Westen her
die Ausläufer eines Tiefs bei den Britischen Inseln und sorgen wieder für Regen.
Zu Wochenbeginn weitet sich ausgehend von einem Höhentief über dem östlichen
Atlantik ein Trog nach Süden aus. In der Folge dreht die Höhenströmung bei uns
auf Südwest und damit wird mildere Luft zu uns geführt. Im Tagesverlauf erreicht
uns ein in die Strömung eingelagerter Randtrog. Er induziert über Ostfrankreich
eine Tiefdruckrinne und diese Entwicklung sorgt von Westen her wieder für Regen.
Die Rinne überquert am Dienstag und Mittwoch Deutschland von Südwest nach
Nordost und sorgt für teilweise kräftigen Regen mit eingelagerten Gewittern, die
zudem mit Starkregen verbunden sein können. Dahinter setzt sich am Mittwoch und
Donnerstag von Südwest nach Nordost Wetterberuhigung durch.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum ab Freitag nähert sich vom Atlantik her ein
breiter Höhenkeil. Er stützt das ostatlantische Hoch, von dem aus ein Keil nach
Osten vorstößt und in weiten Teilen des Landes für Wetterberuhigung sorgt.
Lediglich im Südosten wirkt noch ein Randtrog und es gibt dort noch teils
konvektiv verstärkte Regenfälle, teilweise auch Gewitter. Am Sonntag liegt dann
der Keil über Westeuropa und vorderseitig breitet sich der Hochdruckeinfluss
auch in den Osten Deutschlands aus.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt simuliert der neue Lauf des EZMW die Entwicklung ähnlich wie die
Vorläufe. Die Tiefdruckrinne passiert uns beim neuen Lauf schneller als bei den
Vorläufen bei denen sie auch am Donnerstag und Freitag zumindest noch den Osten
beeinflussen. Das Vordringen des Hochkeils am Freitag wird dann vom aktuellen
Lauf recht ähnlich wie im Vorlauf simuliert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


EZMW und GFS stimmen anfangs recht gut überein. Sie simulieren am Beginn der
nächsten Woche ein hochreichendes Zentraltief knapp nordwestlich der Britischen
Inseln. Dahingegen entwickelt sich das Zentraltief bei ICON nicht in gleicher
Weise. Die Tiefentwicklung findet weiter westlich statt und nimmt teilweise die
Gestalt einer Tiefdruckrinne an. Zudem weitet sich der Trog weiter nach Süden
aus und die Höhenströmung steilt sich dadurch deutlich stärker aus, als das bei
EZMW der Fall ist. Am Donnerstag simulieren GFS und GEM eine deutlich
antizyklonalere Lösung als EZMW und ICON. Insgesamt gesehen besteht keine gute
Übereinstimmung der Modelle und es gibt noch viele Unsicherheiten.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die NewCluster von EZMW zeigen sowohl im Zeitraum 72 bis 96h als auch 120 bis
168h nur einen einzigen Cluster. Selbst im erweiterten Mittelfristzeitraum 192
bis 240 gibt es nur 3 Cluster, wobei der deterministische Lauf sich in Cluster 1
befindet. Die Rauchfahne von Offenbach zeigt zunächst einen starken Temperatur-
und Geopotentialanstieg bis Sonntag. Danach wird sowohl das Geopotential- als
auch das Temperaturniveau bis zum Ende des Vorhersagezeitraums gehalten. Die
Niederschlagsprognosen weisen einen recht deutlichen Tagesgang aus. Weiterhin
suggerieren Einzellösungen das Auftreten von Starkregen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der EFI zeigt keine Hinweise auf signifikante Wettererscheinungen für Montag und
Dienstag. LEPS zeigt für Sonntag und Montag deutliche Signale für eine
Dauerregenlage im Südwesten. Für den weiteren Verlauf gibt es nach EZMW-EPS nur
sehr schwache Signale für ein mögliches Niederschlagsereignis. Davon betroffen
sind insbesondere der Süden und der Alpenraum. Während der nächsten Woche gibt
es von der Modellinterpretation Hinweise auf Gewitter. Diese können mit
Starkregen und Sturmböen verbunden sein. Die Ensembles zeigen zudem vor allem am
Dienstag Signale für Sturmböen. Danach gibt es lediglich nur schwache bis mäßige
Signale für stürmische Böen im Bereich der Küste.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Aufgrund der guten Konsistenz und der guten Übereinstimmung mit den Ensembles
EZMW-Mos, EZMW und EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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