SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 300800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 30.09.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SEa
Heute und in der kommenden Nacht Gefahr von Gewittern mit Starkregen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... liegt Deutschland im Einflussbereich eines ausgedehnten
Hochdruckgebietes, dass sich von der Biskaya bis zum Schwarzen Meer erstreckt.
Heute im Tagesverlauf zieht ein Randtief vom östlichen Kanalausgang nach
Jütland. Sein Frontensystem greift dabei auf Deutschland über und sorgt vor
allem im Norden für teilweise gewittrige Regenschauer. Dabei kann es in
Anbetracht von gemessenen PPW Werten von teilweise über 30mm lokal auch zu
Starkregen kommen. Entsprechende Hinweise liefert auch die Numerik, wenn auch
nur von der deutschen Modellkette.

Das Frontensystem überquert den Norden bis zum Abend. Nach Süden hängt es etwas
zurück und kommt in Gestalt einer Kaltfront bis heute Abend nach Süddeutschland
voran. Unterstützt durch einen schwachen Randtrog in der Höhe können dann auch
in den südlichen und östlichen Mittelgebirgen sowie am Alpenrand gewittrige
Schauer ausgelöst werden. Auch hier muss lokal mit Starkregen gerechnet werden.
Rückseitig der Kaltfront fließt dann etwas trockenere und kühlere Meeresluft in
den Westen und Norden. Die 10 Grad Isotherme in 850hPa wird dadurch in den
Südosten abgedrängt.

In der kommenden Nacht kann es im äußersten Südosten noch zu Regen und
Regenschauern kommen. Warnschwellen werden aber voraussichtlich nicht
überschritten. In weiten Teilen des Westens und des Nordens sorgt der dort
wirkende antizyklonale Einfluss für Wolkenauflockerung und daher können sich in
der Nacht wieder verbreitet Nebelfelder bilden, die sich gebietsweise bis in den
späten Vormittag halten können. Im Nordwesten machen sich schon die Wolkenfelder
eines von den Britischen Inseln in die Nordsee verlagernden Tiefausläufer in
Form von hohen Wolken bemerkbar. Deshalb ist dort nicht mit Nebel zu rechnen.


Mittwoch... kräftigt sich über Westeuropa ein Höhenkeil. Seine Achse erreicht
bis zum Abend die Westhälfte Deutschlands. Dies sorgt bei uns für den Vorstoß
eines Bodenkeils des ostatlantischen Hochs und daher überwiegt am Mittwoch bei
uns Absinken. Dadurch und bedingt durch die insgesamt gradientschwache Lage
können sich allerdings in den Flussniederungen die Nebelfelder auch bis zum
Mittag halten. Abgesehen davon ist in den größten Teilen Deutschlands mit einem
ruhigen und warnfreien Tag zu rechnen. Lediglich im Alpenraum liegt noch die
wellende Front des mittlerweile bei Jütland liegenden Randtiefs. Daher sind im
Südosten und am Alpenrand noch Schauer, teilweise auch gewittrige Schauer
möglich. Dabei kann es vor allem am Alpenrand auch noch zu Starkregen kommen.
Entsprechende Signale liefert jedenfalls die deutsche Modellkette. Mit Abzug des
Randtroges in Richtung Osten am Abend lassen aber auch dort die Niederschläge
nach.

In der zweiten Tageshälfte macht sich schon im Westen das Herannahen eines
Frontensystems bemerkbar, das mit einem Sturmtief westlich von Island
zusammenhängt. Im Endeffekt handelt es sich bei dem Frontensystem um eine
Doppelstruktur, denn die Feuchte- und Temperaturfelder sind bis zum Abend noch
eindeutig voneinander getrennt. Die Front greift am Abend auf den Nordwesten
über, wird aber bei uns von Hochdruckeinfluss überlagert und ist daher nur wenig
wetteraktiv. Immerhin kann es im Nordwesten neben vielen Wolken auch ein paar
Spritzer Regen geben. Ansonsten kann sich in der Nacht zum Donnerstag angesichts
der schwachwindigen Bedingungen und der feuchten Grundschicht wieder Nebel
bilden. Davon betroffen sind weite Teile der Mitte und des Südens.


Donnerstag... verlagert sich das Frontensystem, das sich mittlerweile zu einem
einzigen System verbunden hat, bis in die Mitte Deutschlands. Sie ist nicht
sonderlich wetteraktiv, da am Boden nach wie vor Hochdruckeinfluss herrscht.
Über der Nordsee und den angrenzenden Ländern hat sich ein Bodenhoch mit einer
Kernisobare von 1030hPa etabliert. Dies hat aber auch zur Folge, dass sich bei
den insgesamt nur schwachgradientigen Bedingungen der Nebel nur sehr zögernd
auflöst. Somit ist am Donnerstag wieder mit einem ruhigen und nach
Nebelauflösung warnfreien Tag zu rechnen. Aufgrund der weitgehend stationären
Front über der Mitte Deutschlands muss aber dort mit starker Bewölkung gerechnet
werden. Die Chance auf Sonne ist vor allem im Südwesten und ganz im Norden am
höchsten.
In der Nacht zum Freitag muss wieder verbreitet mit Nebel gerechnet werden,
Ausnahme davon lediglich der Nordwesten und die Mitte, dort wo die Front noch
liegt.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die anderen Modelle zeigen einen ähnlichen Verlauf wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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