SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 280800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 28.09.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Wa
Heute und am Montag ruhiges Hochdruckwetter, Dienstag von Westen Gewitter, teils
mit Starkregen.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... befindet sich das Vorhersagegebiet im Einflussbereich eines vom
zentralen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa gerichteten und recht breit
angelegten Höhenrückens, dessen Achse sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts
verlagert und abends sich bereits über die Osthälfte Deutschlands befindet.
Nördlich davon verläuft die gut ausgeprägte und zonal orientierte Frontalzone
von Neufundland über Skandinavien bis nach Nordwestrussland.
Somit dominiert in Deutschland nach wie vor Absinken, lediglich auf der
Rückseite des Rückens kommt es aufgrund von WLA zu schwachen Hebungsprozessen in
der mittleren und höheren Troposphäre, die sich aber nur in Form hoher oder
maximal mittelhoher Wolkenfelder über dem Westen und Nordwesten bemerkbar macht.

Auch im Bodendruckfeld spiegelt sich der antizyklonale Einfluss in Form eines
kräftigen Bodenhochs wider, dessen Schwerpunkt sich allmählich Richtung Balkan
verlagert.
Somit dominiert heute ruhiges Hochdruckwetter, wobei sich vor allem in der
Südhälfte schon recht lange, gebietsweise bis in den frühen Nachmittag, die
Nebel- und Hochnebelfelder halten können. Ansonsten scheint nach dessen
Auflösung vielerorts die Sonne, lediglich über den Westen und Norden ziehen im
Tagesverlauf die der oben beschriebenen WLA geschuldeten, zeitweise auch
dichteren hohen und mittelhohen Wolkenfelder.
Von Südwesten her wird wieder Subtropikluft nach Deutschland advehiert, die sich
aber nicht überall bis zum Boden durchsetzen kann. In 850 hPa steigen die
Temperaturen aber auf Werte zwischen 8 Grad an der dänischen Grenze und knapp 15
Grad im Süden. Entsprechend steigt die Temperatur auf Höchstwerte zwischen 19
und 25 Grad. Lediglich dort, wo sich der Nebel lange hält, bleibt es etwas
kühler.
In der Nacht zum Montag verlagern sich Höhenrücken und Bodenhoch noch ein wenig
nach Osten, insgesamt bleibt der antizyklonale Einfluss aber noch erhalten.
Dabei sorgt WLA, die den Höhenrücken teilweise überläuft, nach wie vor für
schwache Hebung in der mittleren und höheren Troposphäre. Somit dürften hohe und
mittelhohe Wolkenfelder, die vor allem über den Norden und die Mitte
Deutschlands hinwegziehen, die Ausstrahlung etwas dämpfen, so dass die kommende
Nacht vor allem in der Osthälfte nicht mehr ganz so frisch wird wie die
vergangene. Bodenfrost kann dennoch vor allem im Bergland Südostdeutschlands
nicht ganz ausgeschlossen werden. Ansonsten dürfte warntechnisch höchstens Nebel
erneut ein Thema werde.


Montag... bleibt der Höhenrücken weiterhin ins östliche Mitteleuropa gerichtet,
wobei sich eine weitere Rückenachse über Benelux aufwölbt und sich allmählich in
den Westen des Vorhersagebereichs verlagert. Weiter westlich erreicht ein
Höhentrog das Seegebiet westlich der Britischen Inseln bzw. der Biskaya, wobei
ein kurzwelliger Anteil im Tagesverlauf bereits auf die Britischen Inseln
übergreift. Auf dessen Vorderseite wird vor allem PVA- induziert schwache Hebung
simuliert, die zum Abend hin auf Benelux übergreift, unseren Vorhersagebereich
aber noch nicht weiter tangiert.
Im Bodendruckfeld machen sich diese Prozesse in Form von schwachem Druckfall
über dem Vorhersagebereich bemerkbar. Dennoch bleibt der antizyklonale Einfluss
am Nordwestrand des umfangreichen Hochdruckgebietes über Südosteuropa im Großen
und Ganzen noch aufrecht.
Somit steht erneut ein ruhiger Tag ins Haus. Die Nebelfelder in den Flusstälern
Süddeutschlands lösen sich zum Teil nur zögernd auf. Ansonsten scheint vor allem
dort und in der Osthälfte nochmals häufig die Sonne. Über den Westen und Norden
ziehen zeitweise auch schon etwas kompaktere mittelhohe Wolkenfelder, eventuell
fallen zum Abend hin im Westen auch schon erste Regentropfen. Auf den
Nordwesten, am Niederrhein oder im Emsland, können von den Niederlanden her
eventuell schon ganz vereinzelte Gewitter übergreifen, wenngleich die
Wahrscheinlichkeit dafür nur sehr gering ist und die Modelle kaum Hinweise
diesbezüglich geben.
Die Höchstwerte liegen erneut zwischen 19 und 25 Grad, im Südwesten vielleicht
auch knapp darüber, bei zähem Nebel bleibt es natürlich entsprechend kühler.

In der Nacht zum Dienstag verlagert sich der Höhenrücken über Deutschland hinweg
ostwärts, der Kurzwellentrog greift auf die Nordsee über, auf dessen Vorderseite
wird auch über dem Vorhersagegebiet etwas Hebung generiert. Im Bodendruckfeld
zieht ein flaches Randtief zur mittleren Nordsee. Damit gelangt von Südwesten
her feuchte und milde Luft nach Deutschland. Entsprechend greifen schauerartige,
teils auch gewittrige Regenfälle im Laufe der Nacht auf den Westen und
Nordwesten Deutschlands über. Warnwürdige Mengen werden keine simuliert, dennoch
kann bei ppw-Werten von teils über 30 mm und aufgrund der recht langsamen
Zuggeschwindigkeit lokal eng begrenzt Starkregen nicht ausgeschlossen werden.
Auch im Osten und Süden dominiert teils schon starke Bewölkung, so dass die
Nacht insgesamt mild bleibt und auch Nebel höchstens in Bayern und Sachsen noch
ein Thema ist.


Dienstag... verlagert sich der oben erwähnte Kurzwellentrog weiter Richtung
Schleswig-Holstein bzw. Dänemark, kommt aber nicht weiter ostwärts voran, da
sich weiter östlich, über Schweden, ein recht markanter Höhenrücken aufwölbt und
die weitere Ostwärtsverlagerung verhindert. Das Vorhersagegebiet befindet sich
somit unterhalb einer recht schwachen indifferenten westsüdwestlichen
Höhenströmung, mit der feuchtmilde Atlantikluft herangeführt wird.
Im Bodendruckfeld kommt auch das flache Tief über der Nordsee kaum mehr ostwärts
voran, während sich über Schweden und der Ostsee ein kräftiges Hochdruckgebiet
ausbildet. Das Frontensystem des Tiefs verläuft tagsüber fast quasistationär
etwa über der Westhälfte Deutschlands. Vorderseitig können sich die
schauerartigen Regenfälle weiter nach Osten ausweiten, wobei der dynamische
Hebungsantrieb insgesamt aber etwas abnimmt. Vor allem im Westen, Norden und in
der Mitte Deutschlands wird auch etwas CAPE (etwa 100 bis 400 J/kg) simuliert,
so dass auch Gewitter mit von der Partie sind. Aufgrund der recht hohen
ppw-Werte und der langsamen Zuggeschwindigkeit dürfte auch Starkregen weiterhin
ein Thema bleiben, allerdings geben die Modelle keine Hinweise auf warnwürdige
Mengen.
Am ruhigsten dürfte der Tag wohl noch im Südosten und auch im äußersten
Nordosten verlaufen, wobei auch dort einzelne Schauer und Gewitter nicht
komplett ausgeschlossen sind. Die Sonne zeigt sich am ehesten noch im Süden und
Osten Bayerns, ansonsten bleibt es vielerorts wolkig bis stark bewölkt. Nach wie
vor wird milde Biskayaluft advehiert, so dass es trotz der starken Bewölkung mit
16 bis 22 Grad sehr mild bleibt.
In der Nacht zum Mittwoch verbleibt der Vorhersagebereich unterhalb der
schwachen westlichen Höhenströmung, mit der auch flache kurzwellige Troganteile
über Deutschland hinweg ostwärts geführt werden. Der markante Höhenrücken über
Skandinavien bleibt ebenfalls erhalten und auch im Bodendruckfeld verhindert ein
kräftiges Hoch mit Schwerpunkt über der mittleren Ostsee jegliches Vorankommen
atlantischer Tiefausläufer.
Somit dominieren schwache Luftdruckgegensätze über dem Vorhersagegebiet, wobei
das Frontensystem noch etwas nach Osten vorankommt, sich aber mehr und mehr
auflöst. Vor allem im Einflussbereich des Frontensystems, also in der Ost- und
Südhälfte, gibt es weitere schauerartige, vereinzelt auch gewittrige Regenfälle,
wobei Starkregen nicht ausgeschlossen werden kann. Im Westen lockern die Wolken
gebietsweise auf, dann kann sich in der bodennah nach wie vor advehierten
feuchten Biskayaluft rasch Nebel bilden.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren eine der deutschen Modellkette ähnliche
Wetterentwicklung. Kleine, kaum warnrelevante Unterschiede gibt es bzgl. der
räumlichen Verteilung und Intensität der simulierten, meist konvektiv geprägten
Niederschläge in der Nacht zum und am Dienstag.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff

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