SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 28.12.2013 um 10.30 UTC



Milde Südwestlage, oftmals regnerisch und windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 04.01.2014


Zu Beginn des Mittelfristzeitraums ist ein Langwellentrog nach Osteuropa abgezogen und ein
stabiles Hoch befindet sich über Südosteuropa.
Auf der Vorderseite eines atlantischen Troges wölbt sich kurzzeitig ein Hochkeil über
Mitteleuropa auf. Ein eingelagerter Randtrog schwächt sich dabei mit Verstärkung des
Hochkeils deutlich ab. Die dazugehörige Frontalzone, die am Dienstag auf Deutschland
übergreift, ist demnach kaum Wetterwirksam und sorgt nur im äußersten Nordwesten für etwas
Regen und an der Nordseeküste für starke bis stürmische Böen. Der atlantische
Langwellentrog nähert sich Europa allmählich an, wobei an seiner Vorderseite wieder milde
Luftmassen nordostwärts transportiert werden. Die dazugehörige Kaltfront soll in der
Silvesternacht auf Deutschland übergreifen, wobei auch der Wind zeitweise auffrischt.

An Neujahr zieht der Langwellentrog unter Abschwächung rasch ostwärts ab. Nachfolgend
zieht am Donnerstag erneut ein Randtrog über Mitteleuropa hinweg, wobei sich über dem
Nordatlantik ein neuer Langwellentrog formiert und an seiner Vorderseite wieder WLA
einsetzt. Das dazugehörige Sturmtief befindet sich über den Britischen Inseln. Zum Samstag
hin zieht der Langwelltrog wiederum nach Osten ab, wobei auf der Rückseite kurzzeitig
kalte Luftmassen subpolaren Ursprungs nach Deutschland geführt werden. Vor allem auf den
Mittelgebirgen kann es dann auch mal kräftiger schneien. Am Samstag hingegen befindet sich
Deutschland wieder auf der Vorderseite eines Langwellentrogs, wobei wiederum relativ milde
Luftmassen herangeführt werden.

Im erweiterten Mittelfristbereich gelangt Deutschland zwar zeitweise unter den Zustrom
kalter Luftmassen, eine länger andauernde Kälteperiode bzw. wintertypische
Temperaturverhältnisse sind weiterhin nicht in Sicht.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis kommenden Montag unterscheiden sich die Vorläufe mit dem aktuellen ECMWF Lauf kaum
voneinander. An Silvester (Dienstag) simuliert ECMWF ein abgeschlossenes Tief über der
Nordsee, somit gestaltet sich auch die Windentwicklung etwas stärker (Sturmböen an der
Nordseeküste und auf den Mittelgebirgen) als in den Vorläufen. Des Weiteren wird die
Frontpassage zu Neujahr von Lauf zu Lauf etwas eher simuliert. Die Front soll nun bereits
gegen 00UTC auf Westdeutschland übergreifen. Auch in den darauffolgenden Wetterablauf ist
der aktuelle ECMWF 00UTC Lauf schneller als der Alte. Der neue Lauf simuliert aber kein
komplett anderes Szenario, dass eher milde Winterwetter bleibt auch im neuen Lauf
erhalten.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Am Dienstag simuliert ECMWF über der Nordsee ein Randtief, dieses wird von den anderen
betrachteten Globalmodellen nicht wiedergegeben. Nachfolgend prognostizieren die
Globalmodelle die Tiefentwicklungen, vor allem im zeitlichen Ablauf, alle etwas anders.
Die eher milde Südwestwetterlage wird aber auch von den anderen Globalmodellen
wiedergegeben.
Vor allem GFS lässt die Entwicklungen sehr schnell über Deutschland hinweg ziehen, so dass
nach GFS bereits in der Nacht zu Freitag kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt
werden sollen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis nächste Woche Donnerstag ist der Spread der Rauchfahnen des ECMWF EPS recht gering.
Erst zum Freitag hin vergrößert sich der Range des EPSs. Bemerkenswert ist, dass sich der
Operationelle und der Kontrolllauf des EMWFs ab Freitag im unteren Bereich der 850 hPa
Temperatur und des 500 hPa Geopots im Ensemble befinden. Es gibt also auch einige Ensemble
Member die die "Abkühlung" am Ende des Mittelfristzeitraums und im erweiterten
Mittelfristbereich nicht simulieren.

In der Clusteranalyse des ECMWFs wurden im Zeitbereich 120 bis 168 h 5 Cluster analysiert.
Der Operationelle und der Kontrolllauf befinden sich im Cluster 5. Anzumerken ist, dass
die einzelnen Cluster alle eine ähnliche Anzahl von Membern besitzen. Cluster 1 enthält 12
Member, Cluster 4 und 5 enthalten jeweils 9 Member. Die Cluster unterscheiden sich zum
einen in der unterschiedlichen Simulation des Hochdruckgebiets über Südosteuropa aber
natürlich auch in der unterschiedlichen Ausprägung der Langwellentröge über dem
Nordatlantik.

Insgesamt scheint es noch sehr unsicher zu sein wann und wie stark welcher Trog bzw.
Frontensystem über Mitteleuropa hinweg zieht. Eine eher milde Südwestlage simulieren aber
größtenteils alle Ensemble Member.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Über dem gesamten Mittelfristzeitraum sind vor allem im Nordwesten immer mal wieder
erhöhte Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen zu finden. Aufgrund der unsicheren Lage wäre
auch eine Orkanlage nicht völlig abwegig. Erhöhte Wahrscheinlichkeiten dafür gibt es aber
nicht.
Ansonsten gibt es keine Hinweise auf markante Wettererscheinungen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, EPS, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

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