SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 310800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 31.12.2013 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SWz

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... lag in 300 hPa ein kurzwelliger Rücken über dem Ostteil Deutschlands, gefolgt
von einem Trog, der den äußersten Westen erreicht hatte. Dieser zieht bis Mittag über
unser Land hinweg, ohne dabei intensivere Wettererscheinungen zu verursachen. Ein weiterer
schwacher Rücken befindet sich dann um 24 UTC erneut über dem Osten.

Die schwachen Regenfälle am Morgen über dem Westen waren dem oben beschriebenen Trog
zuzuordnen. COSMO-EU berücksichtigte diese überhaupt nicht in der Prognose des 00
UTC-Laufs (von 00 bis 06 UTC). Analoges gilt auch für C-DE und die übrigen Modelle. Die
Auflösung dieses schwachen Niederschlagsgebietes wurde aber von den Modellen trotzdem
richtig vorhergesagt. Frontale Prozesse spielen heute über Deutschland faktisch keine
Rolle. Die Kaltfront des derzeitigen nordatlantischen Zentraltiefs erstreckt sich zum
Tagesende von den Niederlanden nach Südwestfrankreich. Ihr Niederschlagsgebiet (Regen)
erreicht aber schon in den späten Abendstunden den äußersten Westen.
Abends nimmt der Wind im Westen und Nordwesten wieder etwas zu, so dass dort vereinzelt
Böen Bft 7 möglich sind. Auf dem Brocken können stürmische Böen auftreten.
Besonders im bayerischen Donautal dürfte auch heute vielfach wieder der Nebel - und damit
der leichte Frost - ganztägig anhalten. Die höchsten Temperaturen sollte
Nordrhein-Westfalen mit bis zu 10 Grad aufweisen.
Vor allem in der Südosthälfte wird die Nacht auf Neujahr frostig; in Südbayern ist
vielfach mäßiger Frost zu erwarten, an den Alpen über Schnee auch strenger Frost. Die
Nebel- und Glättesituation dürfte sich in der Neujahrsnacht ähnlich darstellen wie in der
vergangenen Nacht.


Mittwoch... greift von Frankreich her ein etwas kräftigerer Trog auf unser Gebiet über und
überquert es bis zum Abend nach Osten. Es folgt abermals ein kurzwelliger Rücken nach, der
in der zweiten Tageshälfte von Westen her für Absinken sorgt und am Tagesende wieder über
den östlichen Bundesländern zu finden ist.

Die Okklusion/Kaltfront des nordatlantischen Zentraltiefs liegt mittags bereits über dem
äußersten Osten und Südosten Deutschlands. Die meist südliche Bodenströmung rückseitig der
Front intensiviert sich in der zweiten Tageshälfte, besonders am Abend, so dass dann nach
OOG im Westen verbreitet mit Böen Bft 6 bis 7, an der Nordsee auch mit stürmischen Böen
gerechnet werden muss. C-EU nimmt auch im Westen Böen Bft 8 an.
Das frontale Niederschlagsgebiet kommt bis zum Morgen in die mittleren Teile voran, wobei
C-EU in seinen Pseudo-Synops Schneefall bis unter 300 Meter zulässt. GFS simuliert Schnee
am Neujahrstag lediglich im Gebiet der Rhön (1 cm, oberhalb etwa 800 m). GME
prognostiziert Schnee per Pseudo-Synops im wesentlichen im Harz, in der Rhön und im
Thüringer Wald. Die Möglichkeit von gefrierendem Regen ist ebenfalls nicht auszuschließen,
was besonders Landesteile mit noch negativen Straßenbelagstemperaturen in den
Morgenstunden betrifft (südöstliches NRW, Hessen, östliches Niedersachsen, westliches
Sachsen-Anhalt und westliches Thüringen).
Die Schneemengen sind generell gering, selbst C-EU rechnet mit maximal 3 mm im Harz von 00
bis 24 UTC.
Die gesamte Niederschlagsmenge des Tages ist im Westen und Nordwesten nach allen Modellen
am höchsten, erreicht aber keine 10 mm. Der Südosten Deutschlands bleibt vielfach
niederschlagsfrei.
Am Oberrhein und im äußersten Westen sind abermals 10 Grad möglich.
In der Nacht zum Donnerstag ist primär noch Bayern und der Südosten von Baden-Württemberg
von Frost betroffen, wobei am Alpenrand erneut vereinzelt strenger Frost möglich ist.


Donnerstag... nähert sich von Frankreich ein weiterer kurzwelliger Trog, dessen PVA wegen
fehlender vorderseitiger Diffluenz aber nicht so ausgeprägt ist wie bei dem gestrigen
Trog. Um 24 UTC erstreckt sich seine Achse von Schleswig-Holstein bis nach Niederbayern.

Die Okklusion eines Randtiefs, das um 00 UTC über dem äußersten Norden Großbritanniens zu
finden ist, reicht dann von Belgien quer über Frankreich bis nach Nordspanien. Sie greift
morgens und vormittags auf den Westteil Deutschlands über. Ihr Niederschlagsgebiet (Regen,
nur oberhalb etwa 900 Meter Schnee) schwächt sich über dem Osten in der zweiten
Tageshälfte deutlich ab. Über Ostbayern und am Alpenrand kann dann die Schneefallgrenze
auch noch etwas unter 900 m absinken. Im Westen ist ab Mittag in der zunehmend
höhenkälteren Luft mit Schauern, vereinzelt auch Gewittern, zu rechnen. Zum Abend hin
können auch in den mittleren Teilen einzelne Schauer auftreten. Die 500 hPa-Temperaturen
sinken im Trogbereich bis knapp -30 Grad.
Die 24stündige Niederschlagsmenge liegt höher als am Vortag, vor allem im Südwesten
rechnet C-EU gebietsweise mit mehr als 10 mm, vereinzelt im nördlichen Saarland bis über
30 mm. Alle anderen Modelle simulieren zum Teil deutlich weniger Niederschlag, so
besonders auch das ECMF16, das lediglich am Hochrhein 10 mm annimmt.
Der Tag wird noch etwas milder als der Neujahrstag; im Westen ist verbreitet mit 11 Grad
zu rechnen.
Es bleibt zunächst vor allem in der Westhälfte windig mit Böen Bft 7, teilweise in
exponierten Lagen auch stürmischen Böen. Ab Mittag lässt der Wind dann allmählich nach.

Modellvergleich und -einschätzung
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Großscalig prognostizieren die Modelle eine sehr ähnliche Entwicklung für die nächsten 72
Stunden.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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