SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 27.12.2013 um 10.30 UTC



Fortdauer der relativ milden winterlichen Südwestlage. Nach Osten zu oft ruhiges Wetter
und meist niederschlagsfrei.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 03.01.2014


Die neue Woche wird, wie schon die vorangegangene Woche durch eine mäandrierende
Höhenströmung geprägt, die weiterhin für eine rasche Abfolge von Trögen und Keilen sorgt.
Im Bodendruckfeld dominiert weiterhin ein immer wieder regenerierendes Zentraltief südlich
von Island, dass sich bis zum Ende der Woche sukzessive mit seinem Schwerpunkt in Richtung
der Britischen Inseln verlagert. Dem Druckfall im Westen steht ein Druckanstieg im Osten
entgegen, sodass sich die anfängliche zonal ausgerichtete Hochdruckbrücke, die sich
anfangs vom Mittelmeerraum bis nach Russland erstreckt, im Verlauf der Woche mehr und mehr
meridional über Osteuropa und zum Wochenende hin über Skandinavien ausrichtet.

Während der gesamten Wochen greifen Tiefausläufer immer wieder von Westen her auf uns
über. Sie schwächen sich aber gegen den im Osten aufbauenden hohen Luftdruck ab, sodass
sie allgemein nicht recht wetterwirksam sind. Dennoch kann es vor allem im Westen immer
wieder etwas Regen geben. In höheren Lagen, wie etwa dem Schwarzwald gibt es etwas Schnee.
Außerdem frischt in den Hochlagen der Wind auf. Mehr als Bft 7 steht aber meist nicht auf
der Karte. Nach Süden und Osten zu lässt sich zeitweise auch die Sonne mal für längere
Zeit blicken.

Die Tageshöchstwerte liegen meist bei 3 Grad im Osten und 8 Grad im Westen. In den Nächten
bleibt es nur im Westen zumeist frostfrei. Sonst gibt es leichten Frost, am Alpenrand auch
mäßigen Frost. Mit fortdauernder Alterung der Luftmasse kommt es am Wochenende in den
Nächten dann fast überall zu Frost, in den Alpentälern über Schnee auch zu strengem Frost.


Im erweiterten Mittelfristzeitraum ab dem nächsten Wochenende ändert sich an der
mäandrierenden Westlage nicht Wesentliches. Das Zentraltief schwächt sich über den
Britischen Inseln rasch ab und am Samstag kommt es über dem mittleren Atlantik zu einer
"rapid cyclogenesis". Das resultierende BOrkantief verlagert sich am Sonntag sehr rasch
unter weiterer Vertiefung über die Nordsee hinweg zum Skagerrak. Damit stehen demnach der
Deutschen Bucht am Sonntag und Montag schwere und teilweise auch orkanartige Böen aus
West- bis Nordwest ins Haus.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Donnerstag besteht eine gute Konsistenz des aktuellen EZMW Laufes zu seinen Vorläufen.
Danach allerdings lässt der neue Lauf das bislang wetterbestimmende Zentraltief weiter
nach Südosten, bis in die Nordsee ausgreifen. Danach schwächt es sich aufgrund des
atlantischen Hochkeils in Richtung Osten rasch ab. Auffallend ist, dass der gestrige
12UTC-Lauf so eine Entwicklung überhaupt nicht auf der Karte hat, währenddessen der
gestrige 00UTC-Lauf diese Entwicklung noch viel stärker akzentuiert, als dies der neue
EZMW Lauf tut. Die "rapid cyclogenesis" über der mittleren Atlantik hat der vorhergehende
Lauf gar nicht auf dem Plan. Stattdessen lässt er über Skandinavien ein Hoch entstehen,
dass auf seiner Südflanke relativ kalte Luft zu uns führt. Dies erscheint jedoch als
Einzellösung, da der gestrige 00UTC-Lauf dafür keinerlei Anzeichen aufwies.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Insgesamt gibt es eine recht gute Übereinstimmung zwischen GFS und EZMW. GME liegt im
Großen und Ganzen auf einer recht ähnlichen Linie. Allerdings entwickelt GME ein
Wellentief über dem östlichen Atlantik ab dem nächsten Mittwoch derartig, dass daraus bis
Freitag ein abgesetztes, dem Zentraltief vorgelagertes Randtief entsteht, an dem recht
hohe Niederschlagsmengen simuliert werden.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die NewCluster für den Zeitraum 72 bis 96 Stunden zeigen nur 1 Cluster, der anschließende
Zeitraum 120 bis 168 immerhin 3 Cluster. Der deterministische Lauf befindet sich dabei in
Cluster 1. Sonderlich unterschiedlich sind die Lösung allerdings für unseren
Vorhersagebereich nicht. Die Lösungen zeigen alle eine recht stramme zonale Westströmung,
die in einem Trog etwa im Bereich der Britischen Inseln endet (Winkelförmige Westlage).
Die EZMW Rauchfahne zeigt einen gemäßigten Temperaturverlauf bei Werten zwischen 0 und -3
Grad bei einer mittleren Schwankungsbreite der Einzellösungen. Auch beim Geopotential
zeigt sich nach einem Rückgang im Kurzfristzeitraum zunächst nur wenig Auslenkung der
Kurven nach oben und unten. Ab dem nächsten Wochenende geht allerdings der Spread deutlich
auseinander, was auf größere Unsicherheiten bei der Bewertung des weiteren Verlaufs
hindeutet.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt keine Hinweise auf markante Wettererscheinungen im mittelfristigen
Vorhersagezeitraum. Die Ensemblevorhersagen geben für Montag und Dienstag eine mittlere
bis hohe Wahrscheinlichkeit für Sturmböen im Bereich der Nordsee. Ab Mittwoch gibt es
keine Hinweise mehr auf potentiell signifikante Wettererscheinungen.
In Alpentälern kann es in den Nächten über Schnee durchaus zu strengem Frost kommen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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