SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 31.10.2014 um 10.30 UTC



Weiterhin mild. Aber zunehmend TrW.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 07.11.2014


Am Montag befindet sich Deutschland zwischen einem Hochkeil, der sich vom
westlichen Mittelmeer bis nach Nordosteuropa erstreckt. Über Westeuropa hingegen
befindet sich ein ausgeprägter Langwellentrog mit einem abgeschlossenen
Höhentief über den britischen Inseln. Eine vorgelagerte teils wellende
Frontalzone verläuft dabei diagonal über West- und Mitteleuropa bis nach
Finnland. Während der südöstliche Teil von Deutschland weitgehend noch
antizyklonal geprägt ist. Nimmt im Nordwesten allmählich der Einfluss des
britischen Höhentiefs zu. Das Vorankommen der Frontalzone nach Osten wird jedoch
vom Hochrücken blockiert.

Von Dienstag bis Donnerstag verlängert der Langwellentrog seine Amplitude in
Richtung Nordafrika. Dabei setzt an der Südostflanke des Troges Zyklogenese ein,
was ein Abtropfprozess über dem westlichen Mittelmeer zur Folge hat. Das
entstandene Cut-Off Tief verlagert sich nachfolgend entlang der
nordafrikanischen Küste weiter ostwärts.
Gleichzeitig stellt sich der Hochrücken auf und erstreckt sich vom östlichen
Mittelmeer bis zur Ostsee. Im Südosten von Deutschland dürfte der antizyklonale
Wettercharakter erhalten bleiben. Bei der vorherrschenden Südanströmung werden
weiterhin recht milde Luftmassen nach Deutschland geführt. Vor allem im Südosten
befindet sich verbreitet die +10 Grad Isotherme in 850 hPa. Auf der Rückseite
des wellenden Tiefausläufers gelangt jedoch etwas kühlere und maritim geprägte
Kaltluft ins Land. So befindet sich Mittwoch 00UTC im äußersten Nordwesten die 0
Grad Isotherme in 850 hPa. Am Alpenrand ist es föhnig.

Ab Dienstag setzt vor der Ostküste von Kanada kräftige Zyklogenese ein. Im Laufe
der Woche entwickelt sich dabei auch ein ausgeprägter Langwellentrog, der
langsam auf Westeuropa zusteuert. Auf dessen Vorderseite wölbt sich gleichzeitig
ein Hochrücken auf.

Am Freitag soll der atlantische Langwellentrog weiter Austrogen und auf
Westeuropa übergreifen. Der Trog verbindet sich mit dem Cut-Off Tief über dem
Mittelmeerraum und soll dann am Wochenende auch auf Mitteleuropa, sprich
Deutschland übergreifen. Auf dessen Rückseite soll dann auch etwas kühlere Luft
einfließen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Im Groben ist die Konsistenz der ECMWF-Läufe bis einschließlich nächsten
Donnerstag recht gut. Erst ab Freitag gibt es deutlich sichtbare Unterschiede
zwischen den Vorläufen und dem aktuellen ECMWF Lauf. Die EZ Läufe simulieren das
Übergreifen des Langwellentroges immer etwas anders. Der aktuelle ECMWF Lauf
simuliert den Trog am stärksten und recht weit nach Südeuropa ausgreifend.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Wie auch in der modelleigenen Konsistenzbetrachtung des ECMWFs simulieren die
verschiedenen Globalmodelle bis Donnerstag alle ein ähnliches Bild. Der
atlantische Langwellentrog und sein Übergreifen auf Mitteleuropa indes wird
jeweils etwas anders simuliert. Größere bzw. nennenswerte Unterschiede in der
Temperatur, Wind oder Niederschlagsentwicklung sind aktuell nicht erkennbar.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Plumes

Anders als die Konsistenz oder der Modellvergleich erahnen lässt, öffnet sich
der Spread des Ensembles ab Montag bereits recht stark. Die meisten Member
simulieren ein etwas kühleres Szenario als der Hauptlauf. Wahrscheinlich reichen
schon kleine Varianzen in der Trogprognose aus, um große Unterschiede in der
Temperatur bzw. Niederschlagsvorhersage zu haben, da der Spread im 500 hPa
GeoPot bei weiten nicht so groß ist und auch der Hauptlauf eher im Ensemblemean
zu finden ist.

Das GFS Ensemble zeigt ein ähnliches Bild auf.

Cluster
In der Cluster Analyse des ECMWFs wurden 3 verschiedene Cluster analysiert. An
sich simulieren sie alle eine TrW oder TB Wetterlage. Jedoch sind die
Ausprägungen im Detail immer etwas anders. Der Hauptlauf befindet sich mit
insgesamt 18 Member in Cluster 2. Cluster 1 hat 19 und Cluster 3 14 Member.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Anfang nächster Woche gibt es im EFI Signale für Sturmböen im
Nordseeküstenbereich und auf den Mittelgebirgen.

Frost oder Schneefall ist aktuell nicht in Sicht.

Auch wenn es für Deutschland keine Signale für stärkere Regenfälle gibt,
sprechen im Südanstau der Alpen (Italien, Schweiz) die probabilistischen
Verfahren an. Vor allem am Mittwoch und Donnerstag gibt es jeweils starke
Signale für Mengen für mehr als 50 mm in 24h bzw. schwache Signale für Mengen
von mehr als 80 mm in 24h. Dass 90% Perzentil des ECMWFs simuliert bis zu 150 mm
in 24h (Donnerstag). Aber selbst im Median werden Spitzenwerte von rund 80 mm in
24h (Mittwoch) simuliert.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, MOSMIX, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

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