SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 27.10.2014 um 10.30 UTC



Überwiegend trockenes und ruhiges Herbstwetter, im Nordwesten auch ab und zu mal
Regen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 03.11.2014


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am Donnerstag, schiebt sich
von der Iberischen Halbinsel und Frankreich her ein Höhenrücken nach
Südwestdeutschland vor, während über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa
ein flaches aber ausgedehntes Troggebilde vorhanden ist. Die eigentliche
Frontalzone verläuft vom nahen Nordostatlantik über die Britische Inseln, den
Süden Skandinaviens bis zum Baltikum. Der nach Deutschland eingedrungene
Frontenzug gerät somit von Südwesten her zunehmend unter Hochdruckeinfluss, wird
rückläufig und geht bei den Britischen Inseln in eine Warmfront über.

Am Freitag dehnt sich der Rücken auf ganz Deutschland aus und stützt über dem
östlichen Mitteleuropa eine Bodenhochzelle. Daher stellt sich im gesamten
Vorhersagezeitraum wieder eine ruhige antizyklonal geprägte Südwestlage ein,
frontales Geschehen findet damit zunächst nur außerhalb Deutschlands statt.
Erwähnenswert dabei ist der massive Vorstoß warmer Luftmassen aus Südwesten,
denn bis zum Samstag erreicht die 10 Grad Isotherme in 850 hPa-Niveau die
Südliche Ostsee.

Am Samstag und Sonntag dringen dann aber schon wieder schwach ausgeprägte
Tiefausläufer eines Tiefs über dem Nordmeer in den Nordwesten unseres Landes
vor, so dass dort durchziehende Wolkenfelder etwas Regen bringen können, während
nach Südosten der Hochdruckeinfluss erhalten bleibt und die ruhige Wetterlage
fortbesteht. Auch können dabei im Nordseeküstenumfeld Windböen der Stärke 7, in
freien Lagen auch stürmische Böen der Stärke 8 auftreten.

Auch am Montag ändert sich an der großräumigen Strömungskonfiguration kaum
etwas. Bei insgesamt leicht abnehmendem Potential dringen die Frontensysteme
langsam weiter nach Südosten vor. Es bleibt aber zunächst weiterhin noch sehr
mild. Der Niederschlag kommt nach und nach weiter nach Südosten voran.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des ECMWF-Modells ist hoch auch die vorangegangenen Simulationen
zeigten ähnliche synoptische Strukturen. So ist am Donnerstag vor allem in der
Mitte und im Norden mit leichten Niederschlägen und teils stärkerer Bewölkung zu
rechen. Nach Südwesten zu überwiegt Hochdruckeinfluss und ruhiges Herbstwetter.
Danach ist zunächst ruhiges Herbstwetter angesagt, lediglich im Nordwesten
bringen schwach ausgeprägte Tiefausläufer auch mal etwas Regen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen globalen Modelle entwickeln eine ähnliches synoptisches
Szenario: Auflösen einer Front am Donnerstag über Deutschland, danach am Freitag
generell Hochdruckeinfluss und zum Wochenende Aufbau einer antizyklonal
geprägten Süd- bis Südwestlage, die je nach Modell am Montag auch mal in Südwest
zyklonal übergeht (ECMWF, GME), oder laut GFS auch noch andauern soll.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahne von Offenbach zeigt zunächst ein leichtes Absinken des
Geopotentials und der 850 hPa-Temperatur am Mittwoch, während am Donnerstag
und Freitag ein erneuter Anstieg derselben festzustellen ist. Dies hängt mit dem
Vordringen einer Kaltfront von Westen her zusammen. Auch zeigen die
Niederschlagssimulationen in diesem Zeitraum deutliche Signale. Danach setzt
sich zum Freitag und Samstag wieder Hochdruckeinfluss durch. Die
Niederschlagsignale sind unterdrück. Erst an Sonntag könnten einzelne
Frontenzüge von Nordwesten her auch die Mitte Deutschlands erreichen, Die
Rauchfahnen zeigen insgesamt eine Zunahme der Niederschläge und einen Abbau bei
Potential und Temperatur.


Cluster
Im Zeitbereich 120 bis 168 h gibt es 4 Cluster, der Hauptlauf vom ECMWF befindet
sich mit insgesamt 21 Membern in Cluster 1.
Die verschiedenen Cluster unterscheiden sich vor allem in der Prognose wann und
wie stark der Langwellentrog am Samstag/Sonntag auf Mitteleuropa übergreifen
soll. Cluster 1 stellt dabei die Variante dar, wo Mitteleuropa sich direkt
zwischen dem westeuropäischen Langwellentrog und dem südosteuropäischen
Hochrücken befindet. Die anderen Cluster zeigen für Deutschland teils deutlich
den Hochrücken oder die Trogvorderseite als die wetterbestimmende Komponente
auf.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Zum kommenden Wochenende ist im Zusammenhang mit Durchzug von Fronten im
Nordwesten und die damit verbundene Zunahme des Druckgradienten mit Windböen
bzw. stürmischen Böen in den Hochlagen der Mittelgebirge bzw. an der
Nordseeküste zu rechnen.
EFI liefert keine Hinweise auf markante Wettererscheinungen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, ECMWF-EPS, ECMWF
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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