SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 311800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 31.10.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... lag in 300 hPa um 12 UTC ein Rücken über Westeuropa, innerhalb
dessen sich über Nordfrankreich eine eigenständige Antizyklone abgespaltet
hatte. Diese verlagert sich bis 24 UTC in die östliche Hälfte Frankreichs und
der von ihr ausgehende, nach Norden weisende Rücken überdeckt die nordwestliche
Hälfte Deutschlands.

Die Warmfront des Zentraltiefs bei Island ist erwartungsgemäß über der
Nordhälfte Deutschlands nordostwärts vorangekommen und nun aus Deutschland
hinausgelaufen. Dabei fiel in der Nordhälfte zeitweise leichter Sprühregen oder
Regen. Die 850 hPa-Temperaturen steigen damit über dem ganzen Land weiter an und
liegen am Tagesende zwischen 8 und 13 Grad, mit den höchsten Werten im Westen.
Die leicht antizyklonalen Verhältnisse im Höhen- und Bodendruckfeld führten zu
einer teilweise recht markanten Absinkinversion um 600 hPa, zumindest in der
Mitte und im Süden Deutschlands (12 UTC-Temps). Die Schärfe der Inversion war
vom COSMO-EU so nicht prognostiziert worden. Somit blieb die feuchte
Grundschicht vielfach weiter erhalten. Insgesamt war es überwiegend noch stärker
bewölkt. Längere sonnige Phasen traten vor allem im Südwesten und Süden sowie im
südöstlichen Niedersachsen, aber auch im Westen und im Osten auf. Die vom
MOS-MIX für NRW erwarteten verbreiteten Maximumtemperaturen von 18 bis 20 Grad
sind eingetroffen und wurden teilweise auch noch überboten (Geilenkirchen).
Die Prognose tiefer Wolken vom C-EU als auch vom UM des polnischen
Wetterdienstes war insgesamt sehr zufriedenstellend, denn meist wurden mittags
nur mittelhohe Wolken gemeldet.
Ebenso wie in der vorangegangenen Nacht ist nur am Alpenrand vereinzelt leichter
Frost möglich. Mit Nebelbildung muss besonders wieder in der südlichen Hälfte
unseres Landes gerechnet werden, aber auch im Norden und Nordosten jenseits der
Elbe.


Samstag ... verlagert sich der Schwerpunkt der Höhenantizyklone von
Ostfrankreich in den Alpenraum. Deutschland gerät damit besonders in der zweiten
Tageshälfte zunehmend von Nordwesten her in eine stärkere südwestliche
Höhenströmung, wobei wir jedoch auch im Nordwesten noch unter der warmen Seite
der Frontalzone liegen.

Außer einer Verringerung des Bodendrucks verändert sich im Bodenfeld über
Deutschland nichts Gravierendes.
C-EU, GME und UM prognostizieren um 12 UTC keine bzw. fast keine tiefen Wolken
und auch nach MOS (EZMW/MIX) soll der Tag verbreitet sonniger werden als der
Freitag. Die Prognosetemps zeigen vielfach mittags um 600 hPa eine Isothermie.
Vermutlich wird damit erneut die Absinkinversion unterschätzt; man könnte sich
eher vorstellen, dass diese mindestens so ausgeprägt wie heute sein wird und
dabei eher auf 650 bis 700 hPa sinkt. MOS-MIX simuliert noch etwas höhere
Temperaturen als heute: In NRW und im Lee des Harzes verbreitet um 20 Grad.
Lediglich in Bayern sollen die Maxima oft um oder unter 15 Grad bleiben. Die
höchsten 850 hPa-Temperaturen um 12 UTC sind mit 13 Grad im Emsland und am
Niederrhein zu finden (deutsche Modelle, LFPW, WAFC).
In der Nacht zum Sonntag frischt der Wind in den Mittelgebirgen etwas stärker
auf und auf dem Brocken sind stürmische Böen wahrscheinlich.


Sonntag ... zieht die Höhenantizyklone zur nordwestlichen Balkan-Halbinsel. Der
Langwellentrog über dem östlichen Nordatlantik weitet seinen Einfluss auf die
Britischen Inseln und Nordwestfrankreich aus.

Nach Auflösung des Nebels, der wieder primär in der Südhälfte auftritt, ist es
vor allem in der Südosthälfte recht sonnig und niederschlagsfrei. Ansonsten
wechseln sich stärkere mittelhohe und hohe Wolkenfelder mit sonnigen Abschnitten
ab. Abends verdichtet sich im Westen und Nordwesten die Bewölkung und
nachfolgend setzt dort dann auch Regen ein, der der Kaltfront des o.e.
Zentraltiefs zuzuordnen ist. C-EU simuliert bis 6 mm am Niederrhein. GME hat
maximal 3 mm (jeweils bis 24 UTC), GFS nur bis 1 mm. Der Niederschlag fällt aber
erst nach 18 UTC.
Die 20 Grad-Marke wird nach MOS-MIX nicht mehr erreicht.
Auf dem Brocken gibt es weiterhin Böen Bft 8, abends auch Bft 9, an der Nordsee
einzelne Böen Bft 7, vor allem auch am Abend.


Montag ... sinkt bis 12 UTC bei sich weiter leicht intensivierender, aber noch
weitgehend geradliniger SW-Höhenströmung das Geopotential über Deutschland
weiter ab.

Bis 12 UTC kommt die Kaltfront etwa bis zu einer Linie
Stralsund-Harz-Unterfranken-Schwarzwald voran. Regen fällt nur postfrontal und
die Summen sind nicht warnwürdig. Der SSW-Wind erreicht in Böen in der ersten
Tageshälfte in den RZ-Bereichen Hamburg, Essen und Offenbach zeitweise Bft 7, in
den Gebirgen gegen Mittag vielfach auch Bft 8 und auf dem Brocken Bft 10.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren kurzfristig alle die gleiche Entwicklung.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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