SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.03.2014 um 10.30 UTC



Vorwiegend antizyklonal bestimmtes Wetter mit einer meist östlichen bis südöstlichen
Bodenströmung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 04.04.2014


Von Montag bis Freitag erstreckt sich in 500 hPa ein quasi stationärer langwelliger Rücken
vom Mittelmeer über Benelux bzw. später Deutschland nach NNW bis nach Ostgrönland.
Im Bodenfeld ist zunächst ein Nordmeerhoch mit Kern östlich von Island für Deutschland
wetterbsetimmend, das sich allmählich unter Abschwächung mit seinem Schwerpunkt
südostwärts verlagert und am Mittwoch über der nördlichen Ukraine liegen soll. Die anfangs
sehr schwache östliche Luftströmung intensiviert sich am Mittwoch und beginnt, auf mehr
südöstliche Richtungen zu drehen. Zum Ende der Woche zieht sich das Hoch mehr ins südliche
Russland zurück, die Ost- bis Südostströmung bleibt aber zumindest im größten Teil
Deutschlands noch erhalten. Am Freitag macht sich im Westen und Südwesten Druckfall
bemerkbar, was auch mit dem allmählichen Übergreifen des ostatlantischen Höhentroges auf
das westliche Europa zu tun hat. In dessen Bereich kommt es über dem westlichen Mittelmeer
zu einem Cut-Off.

Der Forecast-Tree des ECMF-EPS aufgrund des gestrigen 12 UTC-Laufs (nach Paul James) gibt
in allen 51 Membern für Montag die Großwetterlage SEa, am Dienstag und Mittwoch kommt HNa
mit 8 bzw. 10 Fällen dazu, am Donnerstag zu 8 mal HNa noch 11 mal Sa, der Rest ist nach
wie vor durch SEa abgedeckt. Am Freitag verteilen sich diverse GWL auf die einzelnen
Ensemblemitglieder, aber SEa ist mit 19 Fällen immer noch am stärksten vertreten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs gegenüber dem gestrigen 00 UTC-Lauf ist
über Deutschland insgesamt gut, wobei zu konstatieren ist, dass bis Freitag 00 UTC die 850
hPa-Temperaturen im Nordosten nunmehr um 3 bis 6 K höher liegen als in der gestrigen
Prognose. Großscalig zeigen sich am Freitag 00 UTC insofern Differenzen, als der
ostatlantische resp. westeuropäische Höhentrog wesentlich schwächer ausgeprägt ist; dies
gilt auch massiv für das korrespondierende Bodentief (flache 1003 hPa gegen 982 hPa
gestern). Für Deutschland hat das einen geringeren Druckgradienten zur Folge, was sich
auch teilweise noch bis ins Wochenende hinein fortsetzt.
Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz gut; Freitag 00 UTC wird aber
der westliche Höhentrog - ähnlich wie im gestrigen 00 UTC-Lauf - noch recht intensiv
dargestellt.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME stützt im großen und ganzen die ECMF-Variante, bringt aber den 500 hPa-Rücken etwas
schwächer und in der zweiten Wochenhälfte auch tieferen Bodendruck über Deutschland.
GFS bringt zum Freitag hin eher einen Übergang zu einer Westlage und hat den um 00 UTC bei
den Britischen Inseln liegenden Trog im Nordteil als kurzwelliges Gebilde. Der Gradient in
der zweiten Wochenhälfte ist schwächer über Deutschland und es herrscht eine südliche
Strömung am Boden.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf wird insgesamt recht gut durch das gesamte Ensemble
repräsentiert, allerdings wird im ENS im Bodenfeld nicht der recht kräftige Druckgradient
über Nordostdeutschland und Polen ab der 192stündigen Vorhersage kommuniziert. In der Höhe
fehlen im ENS ab 192 h die blockierende Antizyklone über Südskandinavien und zuletzt über
Polen. Es wird 240stündig vielmehr im Ensemble der Übergang zu einer westlichen
Höhenströmung über Mitteleuropa simuliert.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird heute in nur einem Cluster
zusammengefasst. 192- bis 240stündig gibt es drei Cluster, wovon C2 nach 240 Stunden etwa
so wie der deterministische Lauf aussieht, der sich auch in diesem Cluster befindet. C1
zeigt dagegen einen markanten blockierenden Rücken in 500 hPa über Skandinavien.
Die Offenbacher Rauchfahnen zeigen von Sonntag bis Freitag recht warme 850
hPa-Temperaturen zwischen 6 und 9 Grad, danach sinken die wahrscheinlichsten Werte auf 0
bis 3 Grad ab. Bis einschließlich Montag bleibt es faktisch niederschlagsfrei, ab Dienstag
nimmt die Niederschlagsbereitschaft allmählich zu. Das Geopotential 500 hPa erreicht sein
Maximum in der zweiten Hälfte des morgigen Tages, um danach langsam abzusinken (bis
Freitag auf etwa 550 gpdam).
NAEFS prognostiziert für Freitag 12 UTC (180stündig) eine prinzipiell westliche
Höhenströmung bei sehr schwachem Bodendruckgradienten über unserem Gebiet, während
ECMF-EPS (wie ECMFdet) über der Südwesthälfte Deutschlands eine Tiefdruckrinne simuliert.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI zeigt bezüglich Windböen und Niederschlag am Sonntag, Montag und Dienstag keine
signifikanten Abweichungen vom Modellklima an.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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