SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 27.03.2014 um 10.30 UTC
Ruhige und vorwiegend freundliche Lage am Südrand eines Hochs. Dabei keine signifikanten
Wettergefahren.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 03.04.2014
Am Sonntag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, erstreckt sich ein Keil aus dem
zentralen Mittelmeerraum nordwestwärts bis Island. Über dem östlichen Atlantik liegt ein
umfangreicher Trog, auf dessen Südflanke sich die Höhenströmung in zwei Äste spaltet. Der
südliche läuft über den Norden Afrikas hinweg, der nördliche nordwärts bis Grönland und
dann über Skandinavien und Osteuropa südostwärts, wobei über Südrussland ein Höhentief
liegt.
Dementsprechend ist es über Mitteleuropa recht ruhig. Das Bodenhoch liegt über dem
Nordmeer und Grönland, wir liegen bei einer schwachen östlichen Strömung weitgehend im
Niemandsland. Auf der Nordostflanke des Keils läuft allerdings ein Kurzwellentrog über den
Nordosten Deutschlands und bringt dort etwas kühlere und feuchtere Luft mit, so dass es
dort bewölkter und kühler wird, aber kaum regnet. Im Süden reicht es dagegen bei
850-hPa-Werten über 5 Grad und Sonnenschein noch für Höchstwerte um 20 Grad.
Bis zum nächsten Donnerstag ändert sich nur wenig an dem Muster. Der Keil flacht etwas ab
und es etabliert sich ein Höhenhoch, das am Donnerstag in etwa über der Nordsee liegt. Der
Nordosten Deutschlands liegt dabei meist in einer schwachen nordwestlichen Höhenströmung.
Das Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt allmählich südostwärts und wird dann über dem
nördlichen Mittel- und Osteuropa erwartet. In den Nordosten gelangt zeitweise sehr kühle
Luft (unter -5 Grad in 850 hPa), so dass nicht nur an der See zeitweise die Höchstwerte
unter 10 Grad gedrückt werden. Zudem ist Nachtfrost ständig ein Thema. Fast in ganz
Deutschland ist es überwiegend sonnig. Nur in den äußersten Süden gelangt zunehmend
feuchtere Luft, die vor allem am Mittwoch durch einen Kurzwellentrog auch mal gehoben
werden könnte, so dass es dort einige Schauer gibt. Das Temperaturniveau bleibt aber im
Süden mild bis warm mit Höchstwerten über 15 Grad. Die Nächte sind abgesehen von
ungünstigen Lagen auch meist frostfrei.
In der erweiterten Mittelfrist, zum nächsten Wochenende, wandert das Hoch in der Höhe und
am Boden wieder nordwärts und von Südwesten greift das Trogsystem vom Atlantik allmählich
über. Dabei herrscht zwar weiterhin milde Luft vor, viel feuchte Atlantikluft und Hebung
sorgen aber von Südwesten her für wohl nicht ganz unwillkommene Regenfälle.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des aktuellen Laufs des EZMW mit seinen beiden Vorgängerläufen ist bis
einschließlich nächsten Donnerstag hoch. Prognoserelevante Unterschiede zwischen den
Läufen lassen sich nicht erkennen, wenn man mal von Details absieht, die mittelfristig
sowieso nicht prognostizierbar sind.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die verschiedenen Globalmodelle ähneln sich bis nächsten Donnerstag sehr. GFS lässt die
Luftmassengrenze über Deutschland aber etwas schärfer werden und simuliert dort auch ab
Dienstag recht viel Feuchte. Der Übergriff des Troges von Südwesten setzt dann bei GFS
(und auch GEM) etwas früher ein, nämlich schon am Donnerstag. Das GEM lässt dann am
Wochenende sogar ein Bodentief über Mitteleuropa ziehen, während EZMW und GFS den
hauptsächlichen Tiefeinfluss im Mittelmeer belassen und Deutschland nur in den Bereich von
Fronten belassen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das EZMW-Ensemble konnte heute im Zeitraum t+120 bis t+168 h in einem Cluster
zusammengefasst werden. In der erweiterten Mittelfrist (nächstes Wochenende, t+192 bis
t+240 h) gibt es immerhin vier Cluster. C1 und C4 (24 Mitglieder) sehen das allmähliche
übergreifen des Troges von Westen/Südwesten. C3 (Mitglieder, inklusive Kontrolllauf und
Hauptlauf) ist sehr ähnlich, aber etwas langsamer. C2 (15 Mitglieder) lässt einen Trog
recht rasch durchziehen, am Sonntag wölbt sich dann schon wieder ein Rücken von Südwesten
auf. Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen durchweg mildes Wetter bei in der kommenden
Woche leicht zurückgehendem Potenzial und wieder langsam zunehmenden
Niederschlagssignalen. Die Rauchfahnen für Kopenhagen (also nahe dem Nordosten
Deutschlands) zeigen in der Mehrheit der Läufe einen Rückgang der 850-hPa-Temperatur auf
etwa -5 Grad.
Nicht anders sieht es bei den GFS-Ensembles aus. Interessant ist aber, dass z.B. im
Südwesten Deutschlands das prognostizierte Bodendruckniveau deutlich auseinander läuft. So
werden am nächsten Donnerstag Werte zwischen 990 hPa und 1015 hPa angenommen. Dies
spiegelt die Unsicherheit wieder, ob sich die Tiefdrucktätigkeit hauptsächlich im
Mittelmeergebiet abspielen wird, oder ob sich auch bei uns ein signifikanter Tiefdruckkern
entwickeln kann. Das könnte dann auch wieder nennenswerte Niederschläge zur Folge haben.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Bis einschließlich nächsten Donnerstag werden keine signifikanten Wettergefahren erwartet.
Der EFI bringt nur Hinweise auf für die Jahreszeit sehr warmes Wetter im Südwesten
Deutschlands.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann
ausgegeben am Donnerstag, den 27.03.2014 um 10.30 UTC
Ruhige und vorwiegend freundliche Lage am Südrand eines Hochs. Dabei keine signifikanten
Wettergefahren.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 03.04.2014
Am Sonntag, zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, erstreckt sich ein Keil aus dem
zentralen Mittelmeerraum nordwestwärts bis Island. Über dem östlichen Atlantik liegt ein
umfangreicher Trog, auf dessen Südflanke sich die Höhenströmung in zwei Äste spaltet. Der
südliche läuft über den Norden Afrikas hinweg, der nördliche nordwärts bis Grönland und
dann über Skandinavien und Osteuropa südostwärts, wobei über Südrussland ein Höhentief
liegt.
Dementsprechend ist es über Mitteleuropa recht ruhig. Das Bodenhoch liegt über dem
Nordmeer und Grönland, wir liegen bei einer schwachen östlichen Strömung weitgehend im
Niemandsland. Auf der Nordostflanke des Keils läuft allerdings ein Kurzwellentrog über den
Nordosten Deutschlands und bringt dort etwas kühlere und feuchtere Luft mit, so dass es
dort bewölkter und kühler wird, aber kaum regnet. Im Süden reicht es dagegen bei
850-hPa-Werten über 5 Grad und Sonnenschein noch für Höchstwerte um 20 Grad.
Bis zum nächsten Donnerstag ändert sich nur wenig an dem Muster. Der Keil flacht etwas ab
und es etabliert sich ein Höhenhoch, das am Donnerstag in etwa über der Nordsee liegt. Der
Nordosten Deutschlands liegt dabei meist in einer schwachen nordwestlichen Höhenströmung.
Das Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt allmählich südostwärts und wird dann über dem
nördlichen Mittel- und Osteuropa erwartet. In den Nordosten gelangt zeitweise sehr kühle
Luft (unter -5 Grad in 850 hPa), so dass nicht nur an der See zeitweise die Höchstwerte
unter 10 Grad gedrückt werden. Zudem ist Nachtfrost ständig ein Thema. Fast in ganz
Deutschland ist es überwiegend sonnig. Nur in den äußersten Süden gelangt zunehmend
feuchtere Luft, die vor allem am Mittwoch durch einen Kurzwellentrog auch mal gehoben
werden könnte, so dass es dort einige Schauer gibt. Das Temperaturniveau bleibt aber im
Süden mild bis warm mit Höchstwerten über 15 Grad. Die Nächte sind abgesehen von
ungünstigen Lagen auch meist frostfrei.
In der erweiterten Mittelfrist, zum nächsten Wochenende, wandert das Hoch in der Höhe und
am Boden wieder nordwärts und von Südwesten greift das Trogsystem vom Atlantik allmählich
über. Dabei herrscht zwar weiterhin milde Luft vor, viel feuchte Atlantikluft und Hebung
sorgen aber von Südwesten her für wohl nicht ganz unwillkommene Regenfälle.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des aktuellen Laufs des EZMW mit seinen beiden Vorgängerläufen ist bis
einschließlich nächsten Donnerstag hoch. Prognoserelevante Unterschiede zwischen den
Läufen lassen sich nicht erkennen, wenn man mal von Details absieht, die mittelfristig
sowieso nicht prognostizierbar sind.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die verschiedenen Globalmodelle ähneln sich bis nächsten Donnerstag sehr. GFS lässt die
Luftmassengrenze über Deutschland aber etwas schärfer werden und simuliert dort auch ab
Dienstag recht viel Feuchte. Der Übergriff des Troges von Südwesten setzt dann bei GFS
(und auch GEM) etwas früher ein, nämlich schon am Donnerstag. Das GEM lässt dann am
Wochenende sogar ein Bodentief über Mitteleuropa ziehen, während EZMW und GFS den
hauptsächlichen Tiefeinfluss im Mittelmeer belassen und Deutschland nur in den Bereich von
Fronten belassen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das EZMW-Ensemble konnte heute im Zeitraum t+120 bis t+168 h in einem Cluster
zusammengefasst werden. In der erweiterten Mittelfrist (nächstes Wochenende, t+192 bis
t+240 h) gibt es immerhin vier Cluster. C1 und C4 (24 Mitglieder) sehen das allmähliche
übergreifen des Troges von Westen/Südwesten. C3 (Mitglieder, inklusive Kontrolllauf und
Hauptlauf) ist sehr ähnlich, aber etwas langsamer. C2 (15 Mitglieder) lässt einen Trog
recht rasch durchziehen, am Sonntag wölbt sich dann schon wieder ein Rücken von Südwesten
auf. Die Rauchfahnen für Offenbach zeigen durchweg mildes Wetter bei in der kommenden
Woche leicht zurückgehendem Potenzial und wieder langsam zunehmenden
Niederschlagssignalen. Die Rauchfahnen für Kopenhagen (also nahe dem Nordosten
Deutschlands) zeigen in der Mehrheit der Läufe einen Rückgang der 850-hPa-Temperatur auf
etwa -5 Grad.
Nicht anders sieht es bei den GFS-Ensembles aus. Interessant ist aber, dass z.B. im
Südwesten Deutschlands das prognostizierte Bodendruckniveau deutlich auseinander läuft. So
werden am nächsten Donnerstag Werte zwischen 990 hPa und 1015 hPa angenommen. Dies
spiegelt die Unsicherheit wieder, ob sich die Tiefdrucktätigkeit hauptsächlich im
Mittelmeergebiet abspielen wird, oder ob sich auch bei uns ein signifikanter Tiefdruckkern
entwickeln kann. Das könnte dann auch wieder nennenswerte Niederschläge zur Folge haben.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Bis einschließlich nächsten Donnerstag werden keine signifikanten Wettergefahren erwartet.
Der EFI bringt nur Hinweise auf für die Jahreszeit sehr warmes Wetter im Südwesten
Deutschlands.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-EZMW, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Peter Hartmann