SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 30.03.2014 um 10.30 UTC
Vorwiegend antizyklonal dominierte Witterung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 06.04.2014
Ein langwelliger Höhenrücken, der sich vom Mittelmeer zur Nordsee hin erstreckt, bestimmt
zunächst unser Wetter. Aus dem westlich anschließenden Trog erfolgt im Laufe des
Donnerstags ein Cut-Off im Pyrenäen-Raum, womit sich auch im Bodendruckfeld über
Frankreich und Italien relativ niedriger Druck einstellt. Dies wirkt sich im Süden und
Südwesten Deutschlands mit mehr Bewölkung und vereinzelten Regenfällen bzw. Schauern,
möglicherweise auch Gewittern, aus. Das Höhentief verlagert sich am Wochenende in den
zentralen Mittelmeerraum. Gleichzeitig kräftigt sich das Hoch über Skandinavien und
verlagert sich südostwärts zum östlichen Mitteleuropa, womit unser Gebiet zum Wochenende
an dessen Westflanke zu liegen kommt.
Die höchsten 850 hPa-Temperaturen zum Mittagstermin weist nach ECMF16 der Donnerstag auf -
bis 14 Grad in Alpennähe. Temperaturen über 10 Grad werden südwestlich einer Linie
Aachen-Niederbayern angenommen, was eine gewisse Wahrscheinlichkeit für den ersten
"Sommertag" (Tmax >25 °C) dieser Saison im Südwesten Deutschlands beinhaltet.
Die Auswertung der Ensemble-Mitglieder nach Großwetterlagen von Paul James aufgrund des
gestrigen 12 UTC-ECMF-Laufs ergab für Mittwoch und Donnerstag bei allen Fällen SEa;
Freitag und Samstag ist SEa auch noch dominierend, es kommen aber Ws und SWz hinzu. Für
Samstag werden dann schon relativ viele GWL ermittelt, aber fast die Hälfte ist davon SWz
und SEa. Hier ist zu erkennen, dass von Freitag bis Sonntag die Zahl der Member mit SWz
von 5 auf 12 ansteigt und somit zumindest für die Südwesthälfte unseres Landes eine
unbeständigere Witterungsphase nahelegt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs ist im Vergleich zum gestrigen 00 UTC-Lauf
bis Sonntag 00 UTC über Mitteleuropa gut, zum Wochenbeginn greift nun nach den neuesten
Vorhersagen ein kurzwelliger Trog von Westen auf Skandinavien über, womit über Deutschland
am Montag 00 UTC eine südwestliche statt bisher südliche Bodenströmung herrscht und am
Dienstag 00 UTC eine westliche statt südliche (Bodentief über Südfinnland).
Verglichen mit dem gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz auch gut, es fällt aber auf,
dass das sich Samstag/Sonntag von Skandinavien südostwärts verlagernde Hoch im neuesten
Lauf deutlich kräftiger simuliert wird. Auch der Wochenbeginn ist im 00 UTC-Lauf über
Deutschland stärker antizyklonal geprägt, als dies noch der 12 UTC-Lauf gerechnet hatte.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
GME bringt nicht den oben beschriebenen Cut-Off am Donnerstag über Südwesteuropa; die
Folgen sind über Deutschland am Freitag 00 UTC ein tieferer Bodendruck und auch von der
Isobarenkrümmung her eine merkbar zyklonalere Ausprägung. Zum Wochenende hin bleibt GME
deutlich zyklonaler, am Boden herrscht eine südliche bis südwestliche Strömung im
Gegensatz zur meist östlichen Strömung im ECMF.
GFS stützt dagegen von der Konfiguration der Druckfelder her gesehen eher das ECMF,
wenngleich die 850 hPa-Temperaturen am Höhepunkt der Wärme (Donnerstag) im Südwesten um
etwa 3 K tiefer liegen als im operationellen ECMF-Lauf.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Insgesamt repräsentiert der deterministische ECMF-Lauf recht gut das gesamte Ensemble,
jedoch wird in der 216- und 240stündigen Vorhersage nach ECMFdet eine deutlich stärkere
antizyklonale Ausprägung des Bodendruckfeldes über Deutschland angenommen. Ähnliches ist
für das Geopotential 500 hPa zu konstatieren, das 240stündig im deterministischen Lauf
einen recht markanten Rücken über Westeuropa zeigt, der sich im Ensemblemittel nur in
äußerst flacher Form wiederfindet.
120- bis 168stündig und auch bis zur 240stündigen Vorhersage werden alle Ensemblemember in
einem Cluster zusammengefasst. Erst der 264- bis 360stündige Zeitraum weist drei Cluster
auf.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt etwa bis zum Samstag recht geringe Schwankungsbreiten
der Ensemble-Mitglieder. Der deutliche Temperaturpeak in 850 hPa am Donnerstag ist nicht
mit einem Geopotentialmaximum in 500 hPa korreliert. Von den wahrscheinlichsten Werten her
gesehen, geht das Potential bis Freitag relativ kontinuierlich zurück, um anschließend
wieder auf Werte anzusteigen, die sogar noch etwas höher liegen als aktuell. Die
Temperaturen in der unteren Troposphäre zeigen dagegen eine eher leicht abnehmende Tendenz
ab Freitag, was auf eine Stabilisierung der thermischen Schichtung zum Wochenende
hindeutet. Bis einschließlich Donnerstag zeigen die Member kaum Niederschlag an.
Die Ensemble-Vorhersage NAEFS ist 180stündig über unserem Land nicht so sehr antizyklonal
geprägt wie ECMFdet. Mit einer südwestlichen Bodenströmung hierzulande ähnelt es aber sehr
der Bodendruckverteilung des ECMF-EPS.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI prognostiziert für Dienstag bis Samstag keine signifikanten Wind- oder
Niederschlagserscheinungen in Deutschland. Die Maximumtemperatur ist aber gegenüber dem
zugrundegelegten Modellklima vor allem von Dienstag bis Donnerstag signifikant erhöht -
besonders über der SW-Hälfte mit Werten vielfach über 0.7, teilweise auch über 0.8.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.
ausgegeben am Sonntag, den 30.03.2014 um 10.30 UTC
Vorwiegend antizyklonal dominierte Witterung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 06.04.2014
Ein langwelliger Höhenrücken, der sich vom Mittelmeer zur Nordsee hin erstreckt, bestimmt
zunächst unser Wetter. Aus dem westlich anschließenden Trog erfolgt im Laufe des
Donnerstags ein Cut-Off im Pyrenäen-Raum, womit sich auch im Bodendruckfeld über
Frankreich und Italien relativ niedriger Druck einstellt. Dies wirkt sich im Süden und
Südwesten Deutschlands mit mehr Bewölkung und vereinzelten Regenfällen bzw. Schauern,
möglicherweise auch Gewittern, aus. Das Höhentief verlagert sich am Wochenende in den
zentralen Mittelmeerraum. Gleichzeitig kräftigt sich das Hoch über Skandinavien und
verlagert sich südostwärts zum östlichen Mitteleuropa, womit unser Gebiet zum Wochenende
an dessen Westflanke zu liegen kommt.
Die höchsten 850 hPa-Temperaturen zum Mittagstermin weist nach ECMF16 der Donnerstag auf -
bis 14 Grad in Alpennähe. Temperaturen über 10 Grad werden südwestlich einer Linie
Aachen-Niederbayern angenommen, was eine gewisse Wahrscheinlichkeit für den ersten
"Sommertag" (Tmax >25 °C) dieser Saison im Südwesten Deutschlands beinhaltet.
Die Auswertung der Ensemble-Mitglieder nach Großwetterlagen von Paul James aufgrund des
gestrigen 12 UTC-ECMF-Laufs ergab für Mittwoch und Donnerstag bei allen Fällen SEa;
Freitag und Samstag ist SEa auch noch dominierend, es kommen aber Ws und SWz hinzu. Für
Samstag werden dann schon relativ viele GWL ermittelt, aber fast die Hälfte ist davon SWz
und SEa. Hier ist zu erkennen, dass von Freitag bis Sonntag die Zahl der Member mit SWz
von 5 auf 12 ansteigt und somit zumindest für die Südwesthälfte unseres Landes eine
unbeständigere Witterungsphase nahelegt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs ist im Vergleich zum gestrigen 00 UTC-Lauf
bis Sonntag 00 UTC über Mitteleuropa gut, zum Wochenbeginn greift nun nach den neuesten
Vorhersagen ein kurzwelliger Trog von Westen auf Skandinavien über, womit über Deutschland
am Montag 00 UTC eine südwestliche statt bisher südliche Bodenströmung herrscht und am
Dienstag 00 UTC eine westliche statt südliche (Bodentief über Südfinnland).
Verglichen mit dem gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz auch gut, es fällt aber auf,
dass das sich Samstag/Sonntag von Skandinavien südostwärts verlagernde Hoch im neuesten
Lauf deutlich kräftiger simuliert wird. Auch der Wochenbeginn ist im 00 UTC-Lauf über
Deutschland stärker antizyklonal geprägt, als dies noch der 12 UTC-Lauf gerechnet hatte.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
GME bringt nicht den oben beschriebenen Cut-Off am Donnerstag über Südwesteuropa; die
Folgen sind über Deutschland am Freitag 00 UTC ein tieferer Bodendruck und auch von der
Isobarenkrümmung her eine merkbar zyklonalere Ausprägung. Zum Wochenende hin bleibt GME
deutlich zyklonaler, am Boden herrscht eine südliche bis südwestliche Strömung im
Gegensatz zur meist östlichen Strömung im ECMF.
GFS stützt dagegen von der Konfiguration der Druckfelder her gesehen eher das ECMF,
wenngleich die 850 hPa-Temperaturen am Höhepunkt der Wärme (Donnerstag) im Südwesten um
etwa 3 K tiefer liegen als im operationellen ECMF-Lauf.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Insgesamt repräsentiert der deterministische ECMF-Lauf recht gut das gesamte Ensemble,
jedoch wird in der 216- und 240stündigen Vorhersage nach ECMFdet eine deutlich stärkere
antizyklonale Ausprägung des Bodendruckfeldes über Deutschland angenommen. Ähnliches ist
für das Geopotential 500 hPa zu konstatieren, das 240stündig im deterministischen Lauf
einen recht markanten Rücken über Westeuropa zeigt, der sich im Ensemblemittel nur in
äußerst flacher Form wiederfindet.
120- bis 168stündig und auch bis zur 240stündigen Vorhersage werden alle Ensemblemember in
einem Cluster zusammengefasst. Erst der 264- bis 360stündige Zeitraum weist drei Cluster
auf.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt etwa bis zum Samstag recht geringe Schwankungsbreiten
der Ensemble-Mitglieder. Der deutliche Temperaturpeak in 850 hPa am Donnerstag ist nicht
mit einem Geopotentialmaximum in 500 hPa korreliert. Von den wahrscheinlichsten Werten her
gesehen, geht das Potential bis Freitag relativ kontinuierlich zurück, um anschließend
wieder auf Werte anzusteigen, die sogar noch etwas höher liegen als aktuell. Die
Temperaturen in der unteren Troposphäre zeigen dagegen eine eher leicht abnehmende Tendenz
ab Freitag, was auf eine Stabilisierung der thermischen Schichtung zum Wochenende
hindeutet. Bis einschließlich Donnerstag zeigen die Member kaum Niederschlag an.
Die Ensemble-Vorhersage NAEFS ist 180stündig über unserem Land nicht so sehr antizyklonal
geprägt wie ECMFdet. Mit einer südwestlichen Bodenströmung hierzulande ähnelt es aber sehr
der Bodendruckverteilung des ECMF-EPS.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI prognostiziert für Dienstag bis Samstag keine signifikanten Wind- oder
Niederschlagserscheinungen in Deutschland. Die Maximumtemperatur ist aber gegenüber dem
zugrundegelegten Modellklima vor allem von Dienstag bis Donnerstag signifikant erhöht -
besonders über der SW-Hälfte mit Werten vielfach über 0.7, teilweise auch über 0.8.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.