SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 261800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 26.03.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... liegen wir an der Nordostflanke eines Höhentiefkomplexes über West- und
Südwesteuropa. Dessen nördliches Zentrum entfernt sich über die Nordsee Richtung
Westausgang des Ärmelkanals, ein südliches Zentrum zieht über Sardinien nach Osten.
Mit dem Abzug des Höhentiefs nach Südwesten wird langsam auch die höhenkalte und instabil
geschichtete Luft aus Deutschland nach Westen bis Nordwesten abgedrängt und in der
mittleren und unteren Troposphäre wird etwas wärmere Luft aus Südosten advehiert, die aber
deutlich stabiler geschichtet ist.
Zudem sorgt ein sich kräftigender Rücken über Skandinavien und Osteuropa für verstärktes
Absinken über dem Vorhersagebereich.

Die abendlichen Schauer klingen damit meist rasch ab und die Bewölkung löst sich auf.
Lediglich im Westen sorgt ein schwacher Randtrog nochmal für schwachen Hebungsantrieb und
einzelne Schauer, die in höheren Lagen auch als Schneeregen oder Schnee fallen können. Für
Schneefallwarnungen sind die Mengen zu gering, örtliche Glätte ist in höheren Lagen nicht
ganz ausgeschlossen.

Im Übergangsbereich vom Hoch über Nordeuropa und dem Tiefkomplex über Südwesteuropa und
dem Mittelmeer ist noch ein gewisser Gradient vorhanden, der vor allem an der Nordsee und
im höheren Bergland für starke bis stürmische Böen gut sein kann.
Vor allem im Südwesten, wo der Gradient noch am geringsten ist, kann sich Nebel bilden.

Donnerstag ... wird der Höhentiefkomplex über Südwesteuropa insgesamt etwas nach Südwesten
abgedrängt und wir gelangen stärker unter den Einfluss des Höhenkeils vom Schwarzen Meer
bis zum Nordmeer.
Am Boden herrscht über Mitteleuropa zwischen dem Skandinavien Hoch und dem Tief über
Italien eine meist östliche Strömung, allerdings wird mildere und stabiler geschichtete
Luft nach Deutschland geführt.

Somit überwiegt bei uns Absinken und in der recht trockenen Luft herrscht vielfach
sonniges Wetter, somit ungehinderte Einstrahlung. Ausgenommen davon ist allenfalls der
äußerste Südwesten wo in etwas feuchterer und in der Nähe zum Höhentief auch labiler
geschichteter Luft vereinzelt Schauer möglich sind und der Nordosten. Dort werden durch
Warmluftadvektion einige kompaktere Wolken produziert, regnen wird aber wohl nicht.

In einem Streifen von Nordwesten nach Südost über Deutschland ist der Gradient noch etwas
größer, so dass von der Nordsee nach Südosten Böen der 6 bis 7 möglich sind, vor allem an
der Küste und im Bergland, in exponierten Höhenlagen ist auch eine Böe Bft 8 drin.

Bei kräftiger Einstrahlung sind im Westen und Südwesten um 15 Grad zu erwarten, ganz im
Nordosten steigt die Temperatur unter den Wolken nur auf 7 bis 10 Grad.

In der Nacht zum Freitag breitet sich an der Südflanke des Hochs Warmluftadvektion und
mithin auch die starke Bewölkung über den Nordosten aus, stellenweise regnet es auch
leicht. Sonst überwiegt absinken und bei geringer Bewölkung ist örtlich leichter Frost,
zumindest aber Frost in Bodennähe zu erwarten.

Freitag ... spaltet sich vom Höhentief über Südwesteuropa, der Part über dem Mittelmeer ab
und zieht weiter nach Osten Richtung Schwarzes Meer. Dahinter wölbt sich über dem
zentralen Mittelmeer ein Rücken auf, der bis Samstag früh Verbindung mit dem Höhenhoch
über Skandinavien aufnimmt.

Das Hoch über Nordeuropa weitet sich dabei nach Süden aus und bei etwas auffächerndem
Gradienten dreht die Strömung bei uns mehr auf südöstliche Richtungen. Warmluftadvektion
und Absinken führen zu einem weiteren leichten Temperaturanstieg in der unteren
Troposphäre. Die Temperatur in 850 hPa steigt auf +3 bis +6 Grad, was sich auch in den 2 m
Temperaturen niederschlägt, deren Maxima in der Südwesthälfte bei 14 bis 18 Grad liegen
dürften.

Dass das Wetter zweigeteilt verläuft, liegt an Warmluftadvektion mit Schwerpunkt über der
Nordosthälfte, die dort zu Wolkenbildung Anlass gibt. Inwieweit damit auch leichter
Niederschlag verbunden ist, wie es die aktuellen Modelle häufig noch simulieren, bleibt
abzuwarten. Mos will davon jedenfalls nichts wissen und auch die synoptische Lage spricht
nicht unbedingt dafür. Die Temperaturentwicklung tagsüber verläuft jedenfalls gedämpft.

In dem ansonsten häufig sonnigen Teil unseres Landes werden im äußersten Westen von den
deutschen Modellen (vor allem Cosmo EU) vereinzelte Schauer simuliert (Nähe zum Höhentief,
labiler), die dem Verfasser ebenfalls nicht sehr wahrscheinlich erscheinen.

In der Nacht zum Samstag bleibt es bei meist recht schwachem Gradienten meist gering
bewölkt, teilweise klar und es muss gebietsweise mit Bodenfrost, Richtung Alpen auch mit
leichtem Frost in 2 m Höhe gerechnet werden.

Samstag ... prägt ein Höhenkeil vom Mittelmeer bis Island, an dessen Westflanke wir uns
befinden, mit großräumigem Absinken unser Wetter. Das korrespondierende Hoch am Boden
erstreckt sich vom Nordmeer bis Westrussland. Zwischen diesem Hoch und tiefem Druck über
Südwesteuropa liegen wir in einer südöstlichen bis östlichen Strömung mit der weiter recht
trockene, aber milde Luft zu uns gelangt. Wobei sogar noch ein weiterer leichter
Temperaturanstieg ansteht.

Mit Ausnahme des äußersten Nordens, wo 9 bis 15 Grad erreicht werden, liegen bei vielfach
nahezu ungehinderter Einstrahlung die Maxima zwischen 15 und 22 Grad.

Der östliche Wind kann tagsüber böig auffrischen, wahrscheinlich ohne das Warnschwellen
gerissen werden.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner

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