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Thema des Tages

Ozon ? die Schattenseite des Sommerwetters


Ozon ist in hoher Konzentration ein bläuliches Gas mit einem
charakteristischen, stark beißenden Geruch. Das Ozonmolekül ist ein
anorganisches Molekül, das aus 3 Sauerstoffatomen (O3) besteht. In
der Stratosphäre ist Ozon unabdingbar für das irdische Leben, denn es
absorbiert in der Ozonschicht die hochenergetische und gefährliche
ultraviolette Strahlung. Am Boden ist das Reizgas Ozon jedoch
unerwünscht da es gesundheitsschädlich ist. Ozon bildet beim
Zerfall Sauerstoffradikale, die mit vielen organischen Molekülen
reagieren und somit den Körper schädigen. Dabei wirkt Ozon vorwiegend
auf die Augen und die Atemwege. Bei hohen Konzentrationen sind
besonders bei empfindlichen Personen (wie z.B. Asthmatikern) Husten,
Atemwegsentzündungen, Augenreizungen und Kopfschmerzen die Folge.
Desweitern schädigt Ozon Pflanzen und beeinträchtigt Ökosysteme.
Deshalb zählt Ozon am Boden zu den Luftschadstoffen und wird vom
Umweltbundesamt an etwa 300 Stationen kontinuierlich gemessen.

Bei einer Ozonkonzentration von über 180 µg/m³ wird die Bevölkerung
informiert und es werden im Rundfunk Verhaltensempfehlungen gegeben.
Dazu gehört Anstrengungen in die Vormittags- oder Abendstunden zu
verlegen oder sie sogar ganz zu vermeiden. Warum? Weil bei
körperlicher Anstrengung das Atemvolumen und damit auch die
Ozonaufnahme steigt.

Ozon wird nicht direkt in die Atmosphäre emittiert, sondern ist
häufig Folge von Sommersmog. Beim Sommersmog gibt es eine hohe
Konzentration von Fotooxidantien, das sind luftverschmutzende Stoffe,
die durch UV-Strahlung in Radikale aufgespalten werden. Eine weitere
Voraussetzung für Sommersmog ist eine längere sommerliche
Schönwetterperiode. Eine besondere Rolle bei der Ozonbildung spielt
das Stickstoffdioxid (NO2). Bei diesem Molekül wird durch
UV-Strahlung ein Sauerstoffradikal (O) abgespalten, das dann mit
Sauerstoff (O2) zu Ozon (O3) reagiert. Die Quellen für
Stickstoffdioxid sind zur Hälfte Autoabgase. Die andere Hälfte stammt
aus Industrieabgasen und Lösungsmitteln, die flüchtige
Kohlenwasserstoffe enthalten, die unter UV-Strahlung die Bildung von
NO2 fördern. Die höchsten Ozonkonzentrationen treten zu meist an den
Stadträndern und im Umland von Städten in den Mittags- und
Nachmittagsstunden auf, da dann die Sonnenstrahlung am intensivsten
ist und die Abgase meist aus der Stadt durch den Wind ins nähere
Umland geweht werden.

Nähere Informationen zu Ozon und Messwerten der Ozonkonzentration
erhalten sie beim Umweltbundesamt unter
https://www.umweltbundesamt.de



Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.07.2018

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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