SXEU31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 291800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 29.03.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Morgen Alpenföhn, abends und nachts abgesehen vom Norden einzelne Gewitter. Am
Wochenende im Nordosten und Osten teils Regen, teils Schnee mit der Option von
kräftigen Nassschneefällen. An den Alpen wiederholte Regen- und Schneefälle.
Ostseeumfeld zeitweise böiger Nordostwind.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... liegt ein umfangreicher Höhentrog über Nordwesteuropa. Dieser
regeneriert sich durch ein nordwestlich vor Irland eingebundenes
Tiefdruckgebiet, das in der Folge südwärts geführt wird und eine weitere
Amplifikation des Troges in Richtung Biskaya unterstützt. Dieser Entwicklung
steht ein allmählich ostwärts wanderndes Hochdruckgebiet über Nordosteuropa
gegenüber. Durch solch eine Druckkonstellation wird trocken-kalte Festlandsluft
nach Südskandinavien und feucht-milde Luft vom zentralen Mittelmeer nordostwärts
geführt. Als Folge ist mit der Fortdauer einer Luftmassengrenze zu rechnen, die
sich über der Deutschen Bucht und der südlichen Ostsee ostwärts erstreckt.
Über Norddeutschland verliert die Luftmassengrenze nach den teils kräftigen
Schneefällen in weiten Bereichen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns
während der vergangenen Nacht nun immer weiter an Einfluss, da sie durch eine
Zyklone über Nordostdeutschland vorübergehend nordwärts abgedrängt wurde. Die
Reste der um das Tief gewickelten Okklusion beeinflussen abends noch das
Ostseeumfeld mit einzelnen Flocken und Regentropfen (während etwas stärkerer
Niederschlagsphasen eher Schnee oder Schneeregen), allerdings sollte es zu
keinem nennenswerten Neuschneezuwachs kommen.
Im Süden sorgt eine schwache Leezyklogenese südlich der Alpen für eine
Verwellung der über den Alpen liegenden Kaltfront. Dies hat zur Folge, dass
schwache Hebung für skalige Niederschläge im Alpenvorland sorgt, die jedoch in
der Menge nur gering ausfallen. Sonst brodelt es abends noch über der Mitte ein
bisschen durch die Kombination von kalter Höhenluft, die die eingeflossene
feuchte niedertroposphärische Luftmasse überlagert und für zahlreiche Schauer
und einzelne Gewitter sorgt. Der fortgeschrittenen Tageszeit entsprechend
schwächen sich diese aber zunehmend ab und die Wolkendecke lockert in der
gesamten Mitte immer weiter auf. Die abendlichen Temperaturwerte liegen im
Norden zwischen +1 und +3 Grad, sonst zwischen +4 und +8 Grad.

In der Nacht zum Freitag etabliert sich der Höhentrog mit einem umfangreichen
Tiefdruckkomplex über Nordwesteuropa und der Biskaya und sorgt über Deutschland
für ein beginnendes Rückdrehen der Höhenströmung auf südwestliche Richtung. Dies
hat zur Folge, dass etwas höhenmildere Luft herangeführt wird, die die
Ausbildung eines schwachen Keils über Mitteleuropa zur Folge hat. Insofern
beruhigt sich das Wetter in Deutschland weitestgehend. Die Schauer über der
nördlichen Mitte und dem Osten fallen mit fehlender Einstrahlung zügig in sich
zusammen und hinterlassen einen in vielen Bereichen klaren Nachthimmel. Dieser
ist auch meist in Süddeutschland zu erwarten, abgesehen von teils dichten
Hochnebelfeldern besonders im Alpenstau. Auch wenn im Verlauf der Nacht mit der
Advektion höhenmilderer Luft (schwacher Warmluftadvektion) dichte Bewölkung in
den höheren Wolkenstockwerken aufzieht, kann es in vielen Bereichen so stark
abkühlen, dass sich in der noch feuchten Grenzschicht teils dichter Bodennebel
mit Sichtweiten von unter 150 m bildet. Im Ostseeumfeld und am Alpenrand werden
bis weit in die Nacht noch letzte Flocken (Ostseeumfeld) und Regentropfen
(Schneefallgrenze bei 1300 m am Alpenrand) fallen, jedoch mit unbedeutenden
Mengen. Im Verlauf der zweiten Nachthälfte nähert sich dem Nordwesten eine
schwache Kaltfront mit etwas Regen an, der besonders die Bereiche zwischen
Niederrhein und Ostfriesische Inseln betrifft. Die Tiefstwerte variieren stark
je nach Bewölkungsverteilung und liegen im Westen, äußersten Nordwesten, den
Rhein entlang, im Rhein-Main-Gebiet und südlich der Donau im zarten Plusbereich.
Sonst allerdings muss besonders bei Aufklaren mit leichtem Frost um 0 Grad, im
Nordosten über Schnee teils bis -5 Grad gerechnet werden. Streckenweise und
bevorzugt im Bergland tritt Straßenglätte durch überfrierende Nässe oder
Nebelnässe auf. Im Ostseeumfeld und am Alpenrand kann die Straßenglätte wegen
verbreiteter Restnässe etwas üppiger ausfallen (was entsprechend bewarnt wurde).
Der Wind weht meist schwach aus Ost bis Südost und frischt auf den Alpengipfeln
im Verlauf der Nacht zeitweise stürmisch auf.


Freitag ... weitet sich der Höhentrog über die Biskaya weiter ins westliche
Mittelmeer aus, sodass allgemein im westlichen Mittelmeer und auch südlich der
Alpen mit beständigem, wenngleich auch leichtem Druckfall zu rechnen ist.
Stromab dieser Entwicklung wölbt sich der bereits erwähnte Keil über Deutschland
noch etwas weiter nordwestwärts auf, wird jedoch bis zum Abend allmählich mit
seiner Achse in den Nordosten und Osten Deutschlands geführt. Für Deutschland
bedeutet das einen insgesamt recht freundlichen Tag. Die in der Nacht den
Nordwesten beeinflussende Kaltfront schwächt sich unter dem Keil rasch ab,
bringt jedoch dem Westen Niedersachsens noch etwas Regen. Dieser klingt im
Nachmittagsverlauf ab und die Sonne dürfte sich immer besser durch die dichte
Wolkendecke durchkämpfen. Ansonsten muss tagsüber besonders im Westen und
Südwesten mit den dichtesten Wolken gerechnet werden, da hier rückseitig des
Keils in einer zunehmend zyklonal geprägten Strömung dichte und ausgedehnte
Wolkenfelder überwiegen. Diese sind gebunden an eine zögernd nach Osten
vorankommende Kaltfront, die abends auch mit leichten Niederschlägen auf die
Regionen zwischen Pfalz und Alb (westlich davon) übergreifen. Im Nordosten,
Osten und Südosten hingegen lockert die dichte Bewölkung wiederholt stärker auf,
zeitweise ist es im Nordosten direkt unter dem Keil auch sonnig. Entlang der
Alpen baut sich mit der angesprochenen Druckentwicklung südlich der Alpen ein
"cross-alpiner" Druckgradient von teilweise mehr als 8 hPa auf. Die Folge sind
Sturmböen auf Alpengipfeln mit schweren Sturmböen, zeitweise auch orkanartigen
Böen auf exponierten Gipfellagen. Allerdings könnte der Föhn durch die Bildung
einer Leezyklogenese (strömungsbedingt bzw. durch adiabatische Erwärmung
bedingt) im Nachmittagsverlauf wieder abgeschwächt werden. Bei dem zu
erwartenden Druckgradienten kann der Föhn wenigstens zeitweise auch in
prädestinierten Tälern mit böigem Südwind durchbrechen. Entsprechend variabel
fallen die Höchstwerte aus, die im Ostseeumfeld zwischen +2 und +7 Grad liegen
und sonst zwischen +9 und +14 Grad zu finden sind. Bei Föhndurchbruch kann
strichweise und temporär auch ein Anstieg der Temperatur auf +16 oder +17 Grad
erwartet werden. Abgesehen vom Föhn weht der Ostwind schwach bis mäßig, über der
Deutschen Bucht auch böig.
Bleibt noch übrig, dass ein Blick auf ein abendliches Gewitterpotential im
Südwesten geworfen werden sollte, wobei sich der Schwerpunkt während der
vergangenen Modellläufe eher in die erste Nachthälfte verschoben hat und daher
erst im kommenden Paragrafen angesprochen wird.

In der Nacht zum Samstag ändert sich an der synoptisch-skaligen Großwetterlage
wenig, sodass der Fokus aufs Detail gelegt werden kann. Das seichte
Tiefdruckgebiet nördlich der Alpen verschmilzt mit einer ost-nordostwärts
ziehenden Kaltfront, was die Ausbildung einer umfangreichen Bodentiefdruckrinne
zur Folge hat, die von Holland bis nach Tschechien reicht. Das Tief behält
jedoch seine (abgeschlossenen) Konturen bei und wird ausgangs der Nacht über dem
Westen Tschechiens erwartet. Rückseitig steigt der Druck über dem Südwesten
wieder an, während sich auf der Nordseite der Rinne der niedertroposphärische
Druckgradient intensiviert. Föhnbedingt läuft die Front in eine erwärmte und
trockene Schicht unterhalb von 850 hPa hinein, was das vertikale
Temperaturgefälle zwischen 850 hPa und 500 hPa so weit erhöht, dass mit einigen
hundert J/kg MUCAPE gerechnet werden kann. Diese Labilitätszunge wird
strömungsbedingt bis über die Mitte in den Nordwesten geführt. In Verbindung mit
kräftiger Hebung u.a. auch im Graupelbildungsbereich zusammen mit der
angesprochenen Labilität lässt die Bildung einzelner Gewitter während des
Kaltfrontdurchgangs über der Mitte und dem Westen als möglich erscheinen, wobei
örtlich Graupel, vielleicht auch kleiner Hagel auftreten kann. Im Süden äußern
sich die Föhnluft und das abziehende Bodentief zusammen mit Druckanstieg aus der
Schweiz heraus in einigen Ensembles durch erhöhte Böenwahrscheinlichkeiten (Bft
7 bis Bft 8) in Folge der Passage einer Druckwelle. Allerdings fällt die
Vorhersage dieser Entwicklung eher in den Nowcastbereich und wird von
Modellseite nicht selten übertrieben. Mit Drehung auf West setzt
Kaltluftadvektion ein, die die Schneefallgrenze entlang der Alpen allmählich auf
1000 bis 800 m drückt. In diesen Höhenbereichen und darüber fällt 5 bis 10 cm,
gebietsweise auch um 15 cm Neuschnee.
Abgesehen von diesen Feinheiten muss deutschlandweit von Südwest nach Nordost
ausgreifend während der Kaltfrontpassage mit Regen und einzelnen Gewittern
gerechnet werden, die abends etwa eine Linie Bremen - Berlin erreichen.
Rückseitig hört der Niederschlag im Westen ausgangs der Nacht wieder auf und bei
gelegentlichen Wolkenauflockerungen und nur schwacher Windbewegung ist
Nebelbildung zu erwarten. Im Nordosten bleibt es die ganze Nacht trocken. Dort
wird es auch mit Tiefstwerten von +1 bis -2 Grad häufig wieder frostig, sonst
liegen die Werte zwischen +5 und +1 Grad. Der Wind weht im Norden und Osten
schwach, im Küstenumfeld böig aus Nordost bis Ost und sonst im Westen und Süden
abgesehen vom Alpenrand schwach aus West bis Südwest.


Samstag ... schwenkt der Höhentrog mit seiner Achse in Richtung westliches
Mittelmeer. Auf seiner diffluent ausgeprägten Flanke stromab erfasst
umfangreiche Höhendivergenz weite Bereiche des östlichen Mitteleuropas. Unter
diesen entwicklungsförderlichen Bedingungen unterläuft das Tief über
West-Tschechien mäßige Intensivierung, während es sich in den Westen Polens
verlagert. Verkompliziert wird dieser Entwicklungsprozess durch eine weitere
schwache Tiefentwicklung über dem östlichen Alpenraum, die nordwärts zieht und
in die angesprochene Entwicklung über Westpolen mit eingebunden wird (Modelle
lieben solche Einbindungsprozesse nicht!). Zusammengefasst haben es wir abends
im Grenzbereich Brandenburg-Polen mit einer veritablen Zyklogenese zu tun. Die
nordostwärts geführte Kaltfront aus der Nacht geht dabei im Nordosten in die
Okklusion dieser Tiefentwicklung über, wobei sich über dem Nordosten im Bereich
eines sich intensivierenden Deformationsbandes verstärkte Frontogenese in Form
kräftiger skaliger Niederschläge bemerkbar macht, die besonders die Region
Niedersachsen, südliche Schleswig-Holstein, nördliche Sachsen-Anhalt und
Nordbrandenburg beeinflusst. Dort zeigen die meisten Modelle 12-std. Mengen von
15 bis 20 l/qm, die jedoch noch durchweg in flüssiger Form fallen sollten.
Allerdings entscheiden hier Feinheiten besonders in Richtung spätem Nachmittag
und Abend, ob nicht bereits im östlichen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und
Teilen Mecklenburgs die erste Phasenumwandlung zu Schnee erwartet werden kann
(Vorhersagesoundings zeigen in diesen Bereichen bereits einen thermischen
Grenzbereich für Regen/Schnee). Die Ensembles zeigen im Median zwar nur wenige
l/qm Niederschlag als Schnee, jedoch mit einzelnen Members jenseits von 20 l/qm
in 12 Stunde. Sollte die Schneephase frühzeitig einsetzen, muss gebietsweise mit
erheblichen Neuschneemengen gerechnet werden (SOT des IFS für Schnee liegt bei
+1).
Abseits dieser Hauptniederschläge fällt im Südosten bis weit in den Nachmittag
zeitweise Regen mit 12-std. Mengen von 5 bis 10 l/qm und auch im äußersten
Westen sind tageszeitenbedingt im Nachmittagsverlauf einzelne Schauer zu
erwarten. Entlang der Alpen fällt oberhalb von rund 1000 m etwas Neuschnee mit
Mengen von 5 bis 10 cm. Sonst bleibt es bei meist starker Bewölkung besonders im
Südwesten und äußersten Norden trocken. Der Wind weht im Süden und Westen
schwach aus West, im Norden mäßig aus Nord bis Nordost. Abhängig von der Zugbahn
und Intensität des Tiefs über Westpolen frischt der Nordostwind über der
westlichen und südlichen Ostsee sowie über der Deutschen Bucht stark böig auf
mit einzelnen stürmischen Böen. Die Höchstwerte liegen im Nordosten zwischen +2
und +5 Grad und sonst bei +7 bis +10 Grad, im Westen und Südwesten zwischen +9
und +13 Grad.

In der Nacht zum Sonntag gibt ganz klar das sich fortwährend intensivierende
Tiefdruckgebiet über Nordwestpolen den Takt an, dessen Okklusion weiterhin den
Nordosten beeinflusst. Intensität und Zugbahn bestimmen über die Ausprägung und
Lage dieser Okklusion und dessen Deformationsbereich, was dem Vorhersagezeitraum
entsprechend noch mit größeren Unsicherheiten in der Modellwelt behaftet ist.
Trotz allem wird von den meisten Modellen ein Niederschlagsmaximum entweder in
Pommern oder Nordbrandenburg gesehen mit 12-std. Mengen, die zwischen 15 l/qm
bei GFS und 35 l/qm bei ICON pendeln. Ageostrophisch forciert und durch
Niederschlagsabkühlung akzentuiert kann die Schneefallgrenze in diesen Bereichen
im Verlauf der Nacht bis in tiefe Lagen sinken. Diese Feinheiten spiegeln sich
auch innerhalb der Ensembles wider, die innerhalb der Medianwerte nur wenige
l/qm als Schneephase zeigen (Achtung: im Modell kann die Schneephase auch noch
nicht akkumulierenden Schneeregen bedeuten), während einzelne Memberspitzen
Regionen mit mehr als 30 l/qm Schneeanteil in 12 Stunden andeuten. Dieses
Potential ist auch innerhalb des EFI vom IFS zu erkennen (leicht erhöhte Werte)
mit SOT-Werten um +1. Die mesoskaligen, frontogenetischen und thermischen
Feinheiten entscheiden, ob und wo es gebietsweise erhebliche Nassschneeneumengen
geben kann und wo überwiegend Regen fällt.
Abgesehen davon verläuft die Nacht in den übrigen Bereichen eher bewölkt mit
größeren Auflockerungen im Nordwesten und leichten Niederschlägen im Südwesten
(oberhalb von 600-700 m etwas Neuschnee). Der Westwind weht im Süden mäßig und
dreht unter Abschwächung im Westen auf Nordwest. Im Osten und Nordosten frischt
der Wind hingegen zeitweise böig auf aus Nord bis Nordost mit einzelnen
stürmischen Böen über der Pommerschen Bucht. Die Tiefstwerte liegen zwischen +4
und +1 Grad, im Bergland und bei Dauerniederschlägen im zarten Minusbereich. Im
Nordosten muss abhängig von der Niederschlagsentwicklung mit Glätte und
Behinderungen im Straßenverkehr gerechnet werden.

Sonntag ... verlagert sich das wetterbestimmende Tiefdruckgebiet über Polen
ostwärts in Richtung Weißrussland. Seine Okklusion wird unter Abschwächung
ebenfalls nach Osten abgedrängt, beeinflusst Ostdeutschland jedoch bis weit in
den Tag. An der Südwestflanke des Tiefdruckgebietes wird eine Welle über den
Südwesten Deutschlands an den Alpenrand geführt.
Von daher bleibt es besonders im Norden und Westen bei größeren
Wolkenauflockerungen trocken. Im Südwesten und Süden sorgt mäßige Hebung mit
Durchzug der Welle für skalige, allerdings auch meist nur schwache
Niederschläge. Abhängig von der Stärke dieser Welle kann jedoch ein örtliches
Gewitter nicht ausgeschlossen werden (siehe GFS). Die Niederschläge können im
Stau der Alpen etwas kräftiger ausfallen und dort 12-std. Niederschlagsmengen um
15 l/qm bringen. Sonst fallen die Mengen deutlich geringer aus. Die
Schneefallgrenze liegt hier bei rund 800 m, wobei darüber mit 5 bis 10 cm
Neuschnee gerechnet werden muss. Bleibt noch der Osten und Nordosten zu
erwähnen, dem im Einfluss der abziehenden Okklusion aus heutiger Sicht leider
ein nasser Ostersonntag ins Haus steht. Je nach Intensität der Niederschläge
kann die Schneefallgrenze teilweise im Tiefland gehalten werden und bei 12-std.
Mengen von 10 bis 20 l/qm kann in diesen Regionen weiterhin einiges an Neu- bzw.
Nassschnee fallen. Bei schwächeren Niederschlagsphasen allerdings dürfte der
Schnee zunehmend in Regen übergehen. Diese Unsicherheiten zeigen sich auch
weiterhin innerhalb der Ensembles. Der West- bis Nordwestwind weht im Süden und
Osten frisch, zeitweise auch böig und kommt im Nordwesten deutlich schwächer aus
Nordwest. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 5 und 11 Grad, im Nordosten bei
Dauerniederschlägen weiterhin nur wenig über Null.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modellunterschiede fallen bis einschließlich Samstag nur gering aus. In der
Folge nehmen die Unsicherheiten mit der Tiefdruckentwicklung über Polen deutlich
zu, deuten jedoch alle eine nach Nordostdeutschland gebogene Okklusion an. Die
im Text besprochenen Feinheiten, die über Schnee oder Regen entscheiden, können
allerdings bei diesen noch herrschenden Unsicherheiten nicht endgültig
beantwortet werden. Dank der komplexen Struktur dieser großräumigen
Tiefentwicklung bleibt zu befürchten, dass diese Unsicherheiten noch einige
Modellläufe und mindestens bis zur endgültigen Entwicklung des Tiefs
"mitgeschleppt" werden. Die am Sonntag den Südwesten erfassende Welle wird von
GFS bisher am stärksten/aktivsten gezeigt mit schwächeren Lösungen bei ICON und
IFS. Zugbahn und Niederschläge werden jedoch recht einheitlich erfasst
(wenngleich mit Differenzen bei den Niederschlagsmengen).


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Helge Tuschy

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