SXDL33 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 26.09.2016 um 10.30 UTC



Im norddeutschen Tiefland und auf den Berggipfel windig, z.T. stürmisch, ab
Wochenbeginn wieder Hochdruckeinfluss.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 03.10.2016


Zu Beginn des Vorhersagezeitraumes ist über der Nordsee eine gut definierte,
west- ost- verlaufende Frontalzone erkennbar, die weit draußen über dem
Ostatlantik ansetzt und daher kaum Raum für nennenswerte Abkühlung in
Mitteleuropa bietet. Eine Kaltfront kommt daher ab der 2. Tageshälfte des
Donnerstag nur sehr langsam über Norddeutschland südostwärts voran und erreicht
bis Freitag abend gerade einmal den Nordrand der Mittelgebirge. Ihre
Wetterwirksamkeit ist außerdem aufgrund weitgehend fehlender Trogstrukturen in
der Höhe nur gering. Das ändert sich am Samstag mit der Verlagerung eines
auffälligen kurzwelligen Höhentroges von Westeuropa her. Er nähert sich rasch
der quasistationären Kaltfront und aktiviert deren Wetterwirksamkeit, was zu
einem deutlichen Anstieg der Regenmengen in großen Teilen Deutschlands führen
soll. Die Trogpassage vollzieht sich über den ganzen Samstag hinweg und ist
wahrscheinlich bis Sonntag mittag mit Abzug diese Troges nach Polen
abgeschlossen. Danach baut sich vor einem nachfolgenden markanten Höhenkeil am
Boden in der eingeflossenen kühlen Meeresluft eine kräftige Hochdruckzone über
Mitteleuropa auf.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf von heute 00 UTC stimmt auffällig gut mit den Ergebnissen
des gestrigen 00 UTC Laufes überein. Danach zeichnet sich über Mitteleuropa bis
zum Freitag eine ausgesprochen glatt verlaufende Westdrift ab, die erst am
Samstag stärker zu mäandrieren beginnt. Tiefausläufer in Form relativ schwacher
Kaltfronten, die bis dahin gerade einmal ins Norddeutsche Tiefland und in den
nördlichen Mittelgebirgsraum vordringen konnten, bekommen dann den notwendigen
Impuls, nun auch ins südliche Deutschland voranzukommen. Dieser Vorgang ist im
Süden bis Sonntag mittag bereits wieder abgeschlossen, danach setzt auch dort,
wie zuvor schon im übrigen Deutschland, von West nach Ost fortschreitend der
Aufbau hohen Luftdrucks ein.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die übrigen vorliegenden Modelle zeigen eine sehr ähnliche Entwicklung, es gibt
aber, wie so häufig zu beobachten, zum Ende des Vorhersagezeitraumes gewisse
Phasenverschiebungen. So tritt bei ICON die Wetterbesserung am Sonntag gegenüber
ECMWF verzögert ein und wird voraussichtlich erst am Montag spürbar.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die, wie erwähnt, gute Konsistenz zwischen den letzten beiden 00 UTC-Läufen
setzt sich auch in der Berechnung der Cluster fort. Es liegen im Zeitraum 72 bis
96 Stunden lediglich zwei Cluster vor, wobei Haupt- und Kontrolllauf in das mit
24 Membern besetzte Cluster 2 fallen. Unterschiede zwischen Cluster 1 und 2 sind
für Mittel- und Westeuropa so gut wie nicht erkennbar.

Im Zeitraum 96 bis 120 Stunden liegt sogar nur ein Cluster vor, der die im
ersten Teil beschriebenen Sachverhalte widerspiegelt.
Im Zeitraum 192 bis 240 Stunden liegen drei Cluster vor, die jeweils identisch
viele Member enthalten und deutliche Unterschiede untereinander aufweisen. Hier
ist eine sichere Aussage nicht mehr möglich.

Die Rauchfahne für Offenbach zeigt bis Mittwoch 24 UTC zunächst einen leichten
Anstieg der Temperatur im 850 hPa Niveau, gefolgt von einem leichten, vermutlich
hebungsbedingten Temperaturrückgang. Ihm folgt am Samstag ein deutlicher,
frontbedingter Temperaturrückgang, der durch die weit überwiegende Zahl der
Lösungen bestätigt wird. Eine Trendumkehr ist ab Montag erkennbar.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


ECMWF-EPS liefert am Donnerstag und Freitag recht verlässliche
Wahrscheinlichkeiten für starke Böen im Norddeutschen Tiefland und Teilen der
nördlichen Mittelgebirge sowie für stürmische Böen entlang der Küsten und der
unmittelbar angrenzenden Gebiete. Die Ergebnisse decken sich mit denen von
Cosmo-Leps. Für signifikante Niederschläge liegen keine entsprechenden
Wahrscheinlichkeiten vor, so dass mit deutlich darunter liegenden
Niederschlagsmengen zu rechnen ist.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMF,MOSMIX,Cosmo-Leps- ECMF-EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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