SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 251800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 25.09.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... lag um 12 UTC in 300 hPa eine nach wie vor starke Antizyklone mit
ihrem Kern über den großen westestnischen Inseln. Ein von ihr aus südwestwärts
weisender Rücken lag über Brandenburg, Sachsen und Bayern. Bis Tagesende zieht
sich dieser nach Osten zurück und gibt im Westen den Weg frei für einen Trog,
der unter Verkürzung seiner Wellenlänge in der ersten Nachthälfte auf den
äußersten Westen Deutschlands übergreift.

Die über den Niederlanden und Belgien angelangte trogvorderseitig positionierte
Kaltfront eines nordwestlich von Schottland gelegenen Tiefs dringt allmählich
nach Deutschland vor. Einzelne präfrontale Schauer und teils auch Gewitter haben
bereits den äußersten Westen und Südwesten von Nordrhein-Westfalen erreicht. Die
Front dringt langsam weiter ostwärts vor und erreicht um 24 UTC eine Linie
Unterelbe-Westhessen-Pfalz.

Die 12stündigen Niederschläge bis Montag 06 UTC ergeben nach COSMO-EU nur
geringe Werte (bis 3 mm an der Schwäbischen Alb), wobei das Regenband auch
keineswegs durchgängig ist. ICON6_NEST ist etwas offensiver aufgestellt und
prognostiziert bis 6 mm im nördlichen Baden-Württemberg. C-DE
simuliert bis 7 mm auf der Paderborner Hochfläche und im Nordwestteil
Baden-Württembergs. Die Labilität ist vergleichsweise gering und zudem liegt
auch noch eine Deckelung vor, so dass zumindest bis morgen früh nur sehr
vereinzelt und vorübergehend abends von Gewittern auszugehen ist.

Warnrelevanter Nebel dürfte nach WarnMOS von 14 UTC am ehesten im Süden und dort
bevorzugt in Niederbayern auftreten.


Montag ... kommt der Trog bis 12 UTC in den Ostteil unserer Republik voran und
westlich davon stellt sich vorderseitig eines Rückens über der südlichen Nordsee
eine nördliche Höhenströmung ein. Der Rücken schwenkt zum Abend hin von
Nordwesten her in unser Gebiet; seine Achse liegt um 24 UTC etwa auf einer Linie
Trier-Vogtland. Gleichzeitig erreicht der Südteil eines Troges den Norden
Deutschlands.

Die Kaltfront liegt mittags über den mittleren Teilen unseres Landes und kommt
in der zweiten Tageshälfte nur noch langsam ostsüdostwärts voran. In ihrem
Bereich ist nachmittags besonders über Baden-Württemberg die Labilität mit CAPE
ML-Werten über 250 J/kg leicht erhöht, so dass primär dort, aber auch über dem
Nordwestteil Bayerns vereinzelte Gewitter möglich sind. Genau diese Gebiete
weisen im Bereich eines Hochs in 700 hPa nur sehr geringe Höhenwinde auf, womit
bei Flüssigwassergehalten um 25 mm durchaus auch markante Warnungen infolge
Starkregen in Frage kämen.

Die Niederschlagsmengen von 00 bis 24 UTC erreichen nach C-EU maximal 4 mm,
wobei große Teile der östlichen Bundesländer sowie Bayerns noch trocken bleiben
sollen. Dies gilt auch für die Prognose des genesteten ICONs, das allerdings als
Maximalwert 17 mm nördlich von Stuttgart rechnet.

Die Höchsttemperaturen liegen nur noch um 20 Grad.

Warnwürdiger Nebel ist in der Nacht zum Dienstag erneut im Süden, aber auch um
die Nordsee herum zu erwarten.


Dienstag ... steigt nach Abzug des schwachen Troges über Norddeutschland das 300
hPa-Potential an und ein zunächst westlich der Britischen Inseln gelegener
breiter Rücken erreicht unser Land am Abend.

Die Kaltfront kommt im Tagesverlauf nur im Norden Deutschlands noch ostwärts
voran, während sie am Oberrhein stationär bleibt.
Die leichte Labilität bleibt im Süden bestehen, so dass dort ebenfalls wieder
Gewitter nicht auszuschließen sind, ebenso im Südteil der RWB Leipzig. Die ppw`s
werden vom Modell allerdings niedriger veranschlagt als für den Montag.

Von 00 bis 24 UTC erwartet C-EU erneut nur sporadisch geringe Mengen (bis 3 mm
im Allgäu und an der dänischen Grenze). ICON-Nest hat immerhin ein kompakteres
Regengebiet im Süden, das sich nach Norden bis zur Altmark hinzieht. Maximal
werden 9 mm im östlichen Baden-Württemberg gerechnet.

Am Abend frischt an der Nordsee der SSW-Wind lokal in Böen auf Bft 7 auf, später
dann an exponierten Stellen auch auf Bft 8.


Mittwoch ... wandert bis 12 UTC der Rücken nach Tschechien und Polen ab und es
stellt sich bei wieder fallendem Geopotential eine westliche Höhenströmung ein,
die von Norden her durch das allmähliche Übergreifen der Frontalzone auch
hierzulande stärker wird.

An den Küsten ist damit in der ersten Tageshälfte mit allmählich weiter
zunehmendem Wind bei Drehung auf westliche Richtungen und Böen Bft 7 bis 8 zu
rechnen.

Bis 12 UTC fällt nach der deutschen Modellkette vornehmlich in den
Küstenbereichen etwas Regen, wobei die Summen weiterhin nicht warnrelevant sind.



Modellvergleich und -einschätzung
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Gravierende Modellunterschiede sind nicht zu erkennen; auf Unterschiede in der
Niederschlagsprognose wurde bereits im Text eingegangen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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