SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.09.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
keine

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... fließt auf der Südflanke eines über dem Nordmeer und dem
Nordostatlantik liegenden Tiefdruckkomplexes mit lebhafter südwestlicher bis
westlicher Strömung sehr milde Meeresluft nach Mitteleuropa. In den Abend- und
Nachtstunden bleibt es im Norden zwar windig, allerdings werden die
Strömungsverhältnisse dort vorübergehend leicht antizyklonal und schwächen sich
zumindest landeinwärts ab. Innerhalb des weit geöffneten Warmsektors über dem
Norden nimmt ab der 2. Nachthälfte und am Donnerstag vormittag nach Durchzug des
Höhenkeiles auch der Wind wieder zu.

Donnerstag ... bleibt die kräftige westsüdwestliche Höhenströmung bestehen und
von Nordwesten her nähert sich die Kaltfront eines nach Mittelskandinavien
ziehenden Sturmtiefs. Da die Front fast strömungsparallel liegt, kommt sie nur
sehr langsam nach Südosten voran, liegt mittags über der Deutschen Bucht und
erreicht zum Tagesende etwa eine Linie Ruhrgebiet-Berlin. Durch die langsame
Zuggeschwindigkeit regnet es im frontalen Umfeld, warnwürdige Mengen sind
allerdings nicht zu erwarten. Warnwürdig bleibt allerdings der Südwestwind. Er
frischt im Tagesverlauf in der Nordhälfte wieder auf und vor allem in der
Norddeutschen Tiefebene kann es örtlich starke Windböen geben. An den Küsten
sind zumindest stürmische Böen wahrscheinlich.
Im Süden und teilweise auch in der Mitte ist es dagegen freundlich und teilweise
auch sonnig bei nochmals sommerlichen Temperaturen teils über 25 Grad.
Am Abend und in der Nacht zu Freitag verlagert sich die Front infolge
Wellenbildung kaum weiter nach Süden, so dass es im Südosten abermals klar wird
und sich an der Donau und weiter südlich erneut Nebel bilden kann. Der Wind
schwächt sich postfrontal wieder ab, bringt aber an der See noch Böen bft 7.

Freitag ... ändert sich an der recht kräftigen und glatt konturierten
westsüdwestlichen Höhenströmung über Deutschland zunächst wenig. Erst im Laufe
des Abends greift ein kleiner kurzwelliger Randtrog auf Norddeutschland über,
nach wie vor werden aber im Frontbereich Niederschläge mit nur leichter
Intensität simuliert.
Postfrontal gelangt nur mäßig labile subpolare Meeresluft nach Norddeutschland.
Für einzelne Schauer, eventuell auch kurze Gewitter reicht es wohl nur über dem
Meer bzw. im äußersten Norden.
Windmäßig ändert sich nur wenig, vorderseitig einer über Frankreich entstehenden
und im Tagesverlauf über die Nordhälfte Deutschlands hinweg ziehenden Welle
fächert der Gradient über dem Vorhersagegebiet sogar ein wenig auf. An den
Küsten gibt es weiterhin steife Böen aus West bis Südwest, in Gewitternähe auch
mal eine stürmische Böe. Auch in den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge
kann es stürmische Böen, exponiert Sturmböen geben.
Während es im Frontbereich überwiegend stark bewölkt bis bedeckt bleibt, lockern
die Wolken weiter nördlich wieder auf. Im Südosten scheint dagegen häufig die
Sonne und südlich von Hunsrück, Taunus und Thüringer Wald werden nochmals
Höchstwerte über 20 Grad erreicht. Aber auch weiter nördlich bleibt es mit 17
bis 20 Grad noch mäßig warm.

Samstag ... Deutschland befindet sich in einem weitgehend zyklonalen Umfeld.
Prägend ist ein relativ breiter, dafür mit eher flacher Amplitude ausgestatteter
Höhentrog über Westeuropa, auf dessen Vorderseite wir uns unter einer
südwestlichen Höhenströmung befinden.
Darunter befindet sich eine schleifende und zur Wellenbildung neigende
Kaltfront, die zu einem Sturmtief unweit des Nordkaps gehört und die den
Vorhersageraum mit Regenfällen langsam süd-südostwärts überquert. Samstagmittag
hat sie die Nordwesthälfte des Landes weitgehend überquert, während im äußersten
Süden und Südosten anfangs noch leichter Hochdruckeinfluss wirksam ist.
Zum Sonntag hin erreicht die Front die Alpen, was dort trübes und regnerisches
Wetter zur Folge hat. Rückseitig greift der Höhentrog mit erwärmter und labil
geschichteter Meeresluft polaren Ursprungs (T850 2 bis 6°C) auf Deutschland
über, was zu verbreitet wechselhaftem Wetter mit Schauern und kurzen Gewitter
führt.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die übrigen vorliegenden Modelle zeigen alle eine sehr ähnliche Entwicklung wie
sie die deutsche Modellkette aufzeigt.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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