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SXEU31 DWAV 270800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 27.09.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SWa
Am Vormittag im Südwesten noch Gewitter mit Starkregen, kommende Nacht an der
Küste und auf den Bergen stürmischer Wind. Auch an den nächsten Tagen im
Küstenbereich stürmischer Südwestwind.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... liegen wir in den Frühstunden auf der Vorderseite eines schwachen
Troges über dem östlichen Frankreich in einer südlichen Höhenströmung. Dies
sorgt in den Vormittagsstunden noch über der Westhälfte für schauerartige
Gewitter, die bei PPW Werten um 25mm von den Niederschlagsmengen markant,
aufgrund der langsamen Verlagerungen auch unwetterartige mit Mengen von über
25mm/h ausfallen können. Im weiteren Verlauf tropft der Trog nach Süden zu ab
und das nördliche Residuum überquert im Tagesverlauf den Norden ostwärts.
Dahinter verstärkt sich von Westen her wieder der Hochdruckeinfluss. Ausgehend
von einem sehr kräftigen Höhenhoch über dem östlichen Atlantik mit einer
Kern-Isohypse von zeitweise 600gpdm weist ein kräftiger Keil nach Deutschland.
Im Bodendruckfeld liegt weiterhin eine Kaltfront, die sich von Nordosten bis in
den Südwesten erstreckt. Die Wetteraktivität an dieser Front hält sich aber in
Grenzen, denn abgesehen von einigen hohen Wolkenfeldern bleibt es in der
Nordhälfte trocken.
In der zweiten Tageshälfte bleibt es dann auch im Süden trocken sodass in weiten
Teilen Deutschlands einem ruhigen und teilweise auch sonnigen Tag nichts im Wege
steht. Nur in einem Streifen entlang der Front vom Südwesten bis in den
Nordosten gibt es mehr Wolken. Die Temperaturen steigen heute wieder auf 18 Grad
an der Küste und bis verbreitet auf 22 Grad im Binnenland.

In der kommenden Nacht nähert sich von Nordwesten her die stark okkludierte
Front eines Sturmtiefs vor der norwegischen Küste. Dadurch nimmt der Gradient zu
und dementsprechend auch ausgehend vom Nordseeküstenbereich der Wind. An den
Küsten gibt es starke, exponiert auch stürmische Böen (Bft 7 bis 8). Auch in
exponierten Lagen der Mittelgebirge kann es stürmische Böen geben (Harz). Nach
Süden zu klart es auf und örtlich, vor allem im Bereich der Donau, kann sich
Nebel bilden.


Mittwoch... verstärkt sich der nach Süddeutschland gerichtete Keil des
ostatlantischen Höhenhochs und kräftige WLA in seinem Bereich führt zum Aufbau
eines weiteren Keils über den Britischen Inseln. Im Bodendruckfeld überquert den
Norden die Okklusion ostwärts und dahinter steigt die T850 auf über 10 Grad an.
Dem wird in den TKBs mit einer Warmfront eines Tiefs westlich der Britischen
Inseln über dem Nordwesten Rechnung getragen. Im Bereich der Luftmassengrenze
und der abziehenden Okklusion wird über dem Norden noch etwas Niederschlag
prognostiziert, die Mengen halten sich jedoch nach allen Modellen in Grenzen,
mehr als 2mm/12h werden nicht simuliert.

Nach Süden nimmt der Druck, gestützt durch den Höhenkeil über Süddeutschland,
weiter zu und über dem Alpenraum wird abends ein Hochdruckgebiet mit einer
Kernisobare von 1030hPa prognostiziert. Dadurch verschärft sich der Gradient zu
einem Sturmtief über der norwegischen See und in der Folge frischt der Wind in
der Nordhälfte kräftig auf. Selbst im Binnenland, im Bereich der Norddeutschen
Tiefebene, muss mit starken Böen (Bft 7), an der Küste sogar mit stürmischen
Böen oder Sturmböen (Bft 8 bis 9) gerechnet werden. Das gleiche gilt für die
Höhenlagen der Mittelgebirge.
Nach Süden zu wird der Tag recht freundlich und mit gebietsweise gibt es viel
Sonne. Die Temperaturen steigen auf 19 Grad an der Küste und bis auf 24 Grad am
Oberrhein.

In der Nacht zu Donnerstag schwenkt zwar die Achse des Höhenhochkeils weiter
nach Süden. Von Westen her nähert sich die Achse eines weiteren Keils und
schwenkt in der Nacht nach Osten. Von daher bleibt die Nacht meist trocken und
warnfrei. Lediglich ganz im Norden kann es noch einen kurzen Schauer geben. Der
Wind bleibt an der Küste und im Gebirge allerdings ein Thema. Bei einem wieder
kräftigeren Gradienten zu einem Sturmtief westlich von Schottland gibt es an der
Küste sowie auf den Gipfeln der Berge starke Windböen. Exponiert kann es an der
Küste und im Gebirge auch stürmische Böen (Bft 8) geben. Im Südosten muss wieder
mit Nebel gerechnet werden.


Donnerstag... haben wir es mit einer kräftigen west-südwestlichen Höhenströmung
zu tun und von Nordwesten her nähert sich die Kaltfront eine Sturmtiefs vor der
mittelnorwegischen Küste. Da die Front quasi höhenströmungsparallel liegt, kommt
sie nicht so recht nach Südosten voran. Weiterhin kommt sie ins Wellen und in
der Folge gibt es an der Front kräftigere Niederschläge. Die stärksten
Entwicklungen werden aber außerhalb unseres Vorhersagebereichs simuliert. Bei
uns ist nur der Nordwesten betroffen. Die Modelle simulieren fast alle in Norden
5 bis 10mm/12h. ICON_Nest stellenweise sogar 10 bis 15mm, warnwürdige Mengen
sind allerdings nicht in Sicht. Auch die Ensembles liefern keinerlei
Wahrscheinlichkeiten für über 25mm/12h. Am Abend und in der Nacht zu Freitag
verlagert sich die Front weiter nach Süden und die Wetteraktivität schwächt sich
ab.
Im Süden und teilweise auch in der Mitte ist es dagegen freundlich und teilweise
auch sonnig bei nochmals sommerlichen Temperaturen über 25 Grad.
Warnwürdig bleibt allerdings der Südwestwind. Er frischt im Tagesverlauf in der
Nordhälfte wieder auf und vor allem in der Norddeutschen Tiefebene kann es
starke Windböen geben. An den Küsten gibt es stürmische Böen oder auch
Sturmböen. Gleiches gilt für die Höhenlagen der Mittelgebirge.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die anderen Modelle zeigen im Vergleich zur deutschen Modellkette einen recht
ähnlichen Wetterverlauf.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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