SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 280800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.09.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Wa
Im Küstenbereich und auf exponierten Bergen in Böen stürmischer Südwestwind, auf
expon. Bergen Sturmböen.
Am Freitag im Nordseeküstenbereich und im nördlichen Schleswig-Holstein Gewitter
mit Starkregen möglich.


Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... Ausgehend von der kräftigen Höhenantizyklone westlich von Portugal
erstreckt sich ein Keil nach Süddeutschland, der nur sehr langsam zu den Alpen
schwenkt. Auf der Nordseite des Keils zieht heute zunächst die Okklusion eines
Tiefs vor Norwegen unter Abschwächung rasch über den Norden hinweg nach Osten
und abends setzt erneut WLA im Norden ein. Es macht sich nämlich die Warmfront
eines Tiefs nordwestlich von Irland bemerkbar, das nach Nordosten zum südlichen
Nordmeer zieht. Dabei ist der Gradient im Norden zwischen den Tiefs im Norden
und der Hochdruckzone im Süden so kräftig ausgeprägt, dass es im Küstenbereich
zu steifen, exponiert auch zu stürmischen Böen kommt. Geringfügiger Regen ist
allenfalls im äußersten Norden und Nordosten zu erwarten. Es ist abermals
relativ warm mit Höchstwerten zwischen 21 Grad im Norden und 25 Grad am
Oberrhein. Nur in Küstennähe ist es mit 19 oder 20 Grad ein wenig frischer.
In der Nacht zum Donnerstag schwächt sich der Wind vorübergehend ab, ehe er an
der Nordsee Donnerstagfrüh wieder in Böen stürmisch auffrischt. In der südhälfte
wird die Nacht klar und Nebel ist südlich der Alb ein Thema
(Mosmix-Wahrscheinlichkeiten 20 bis 70 Prozent), da nach Norden hin der Wind
spürbar ist.

Donnerstag... bleibt die kräftige westsüdwestlichen Höhenströmung bestehen und
von Nordwesten her nähert sich die Kaltfront des nach Mittelskandinavien
ziehenden Sturmtiefs. Da die Front fast strömungsparallel liegt, kommt sie nur
sehr langsam nach Südosten voran und liegt mittags über der Deutschen Bucht und
erreicht zum Tagesende etwa eine Linie Ruhrgebiet-Berlin. Durch die langsame
Zuggeschwindigkeit kommen in der 2. Tageshälfte nennenswerte Regensummen
zusammen. Meist liefern die Modelle im Nordwesten und Norden 3 bis 10mm/12h.
Warnwürdige Mengen sind allerdings nicht in Sicht. Warnwürdig bleibt allerdings
der Südwestwind. Er frischt im Tagesverlauf in der Nordhälfte wieder auf und vor
allem in der Norddeutschen Tiefebene kann es örtlich starke Windböen geben. An
den Küsten sind zumindest stürmische Böen wahrscheinlich.
Im Süden und teilweise auch in der Mitte ist es dagegen freundlich und teilweise
auch sonnig bei nochmals sommerlichen Temperaturen teils über 25 Grad.
Am Abend und in der Nacht zu Freitag verlagert sich die Front infolge
Wellenbildung kaum weiter nach Süden, so dass es im Südosten abermals klar wird
und sich an der Donau und weiter südlich erneut Nebel bilden kann. Der Wind
schwächt sich postfrontal wieder ab, bringt aber an der See noch Böen bft 7.

Freitag... ändert sich an der recht kräftigen und glatt konturierten
westsüdwestlichen Höhenströmung über Deutschland zunächst nur wenig. Erst im
Laufe des Abends greift ein kurzwelliger Randtrog auf Norddeutschland über,
dessen Vorderseite aber von KLA angefüllt ist.
Insofern konzentrieren sich die Regenfälle auf den Bereich der wellenden
Kaltfront, die über der Mitte des Landes zunächst kaum nach Südosten vorankommt.
Nach wie vor werden im Frontbereich anhaltende Niederschläge, allerdings nur mit
leichter Intensität simuliert. Mengenmäßig reicht es in einem Streifen von
Rheinland-Pfalz und dem südlichen NRW über Nordhessen und Sachsen-Anhalt bis
nach Brandenburg für zwölfstündige Mengen zwischen 2 und 9 mm. Nur in einigen
Staulagen (Harz: ICON-Nest, Cosmo-EU: Eifel bis Bergisches Land) gibt es
vereinzelt höhere Mengen über 10 mm.

Postfrontal gelangt nur mäßig labile subpolare Meeresluft nach Norddeutschland.
Für einzelne Schauer, eventuell auch kurze Gewitter (Cape-ML über 150 J/Kg)
reicht es aber wohl nur über dem Meer bzw. im äußersten Norden. In diesem
Zusammenhang sind Starkregenfälle um 15 mm im westlichen Schleswig-Holstein
nicht auszuschließen.
Windmäßig ändert sich nur wenig, vorderseitig der über Frankreich entstehenden
Welle fächert der Gradient über dem Vorhersagegebiet sogar noch ein wenig auf.
An den Küsten gibt es weiterhin steife Böen aus West bis Südwest, in
Gewitternähe vielleicht auch mal eine stürmische Böe. Auch in den Kamm- und
Gipfellagen einiger Mittelgebirge kann es stürmische Böen, exponiert Sturmböen
geben.
Während es im Frontbereich überwiegend stark bewölkt bis bedeckt bleibt, lockern
die Wolken weiter nördlich wieder auf. Im Südosten scheint dagegen häufig die
Sonne und südlich von Hunsrück, Taunus und Thüringer Wald werden nochmals
Höchstwerte zwischen 22 und 26 Grad erreicht. Aber auch weiter nördlich bleibt
es mit 17 bis 21 Grad meist noch mäßig warm.

Modellvergleich und -einschätzung
In Bezug auf markante Wetterelemente gibt es praktisch keine Modellunterschiede.


Auch nach Cosmo-LEPS und EZMW-EPS gibt es keine Hinweise für warnwürdigen Regen.



Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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