SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 28.07.2015 um 10.30 UTC



Nach kühlem Beginn, speziell im Norden, deutlicher Temperaturanstieg.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 04.08.2015


Am Freitag liegt zu Tagesbeginn über Deutschland noch ein Kurzwellentrog, der
den Abschluss des vorangegangenen Kaltluftvorstoßes bis ins Alpenvorland
symbolisiert. Es hat sich dabei in 850 hPa ein typisches Süd-Nord
Temperaturgefälle eingestellt mit moderaten 8 bis 10°C im äußersten Süden und
auffallend kalten 0°C im Bereich Deutsche Bucht und Schleswig-Holstein.
Der Kurzwellentrog zieht noch in der 1. Tageshälfte rasch Richtung Polen ab, so
dass er sich bis dahin wohl nur noch im Norden in Form geringer Niederschläge
auswirkt.
Ihm folgt ein breitgefächerter Höhenkeil nach, der bei schwachen
Luftdruckgegensätzen am Boden für ruhige und allmählich wieder wärmere Witterung
sorgt.

Der Samstag ist nach Abzug eines Höhenkeiles durch eine leicht zyklonal
geprägte west- südwestliche Höhenströmung gekennzeichnet. Ein kräftiges
Höhentief mit Kern nördlich von Schottland sowie ein kurzwelliger Höhentrog
über dem Löwengolf wirken dabei Hand in Hand. Letzterer advehiert warme Luft bis
nach Süddeutschland, wo die Temperaturen in 850 hPa auf nahe 15°C ansteigen.
Ersteres bewirkt ebenfalls einen Temperauranstieg, der in Schleswig -Holstein
bei ca. 7°C endet. Am Boden bildet sich durch den deutlichen Temperaturanstieg
im Süden eine breite Tiefdruckrinne, die aber wohl nur im Alpenraum
entsprechende Wettererscheinungen generiert.

Der Sonntag ist gekennzeichnet durch einen langsamen Übergang zu antizyklonalen
Verhältnissen. Zuvor jedoch gelangt der äußerste Norden noch voll auf die durch
hohe Windgeschwindigkeiten in der mittleren Atmosphäre gekennzeichnete Südflanke
des von Schottland nach Südskandinavien ziehenden Höhentiefs. Danach stellt sich
auch dort hoher Luftdruck bei geringen Luftdruckgegensätzen ein. Dabei steigen
die Temperaturen im äußersten Norden auf 8 bis 10°C an, am Temperaturregime in
den anderen Gebieten ändert sich wenig.

Am Montag sorgt ein Höhenkeil über Mitteleuropa für einen ruhigen und sommerlich
warmen Witterungsverlauf. Seine Achse überquert allerdings bis Tagesende
Deutschland vollständig ostwärts, so dass wir bis dahin vollständig auf die
Vorderseite eine vom Ostatlantik nach Westeuropa wandernden und bis Südspanien
reichenden Höhentroges gelangen. Von Südwesten her gelangt somit schon ab der 2.
Tageshälfte sehr warme Luft nach Deutschland, wobei die Temperaturen in 850 hPa
in der Südhälfte rasch auf über 15°C ansteigen. Über Frankreich bildet sich
zuvor am Boden eine Tiefdruckrinne, die in der Nacht zu Dienstag den Westen
Deutschlands erreicht.
Am Dienstag erfolgt dann mit Trogannäherung von Westen her und im weiteren
Tagesverlauf mit Trog- und Kaltfrontpassage zumindest im Nordwesten ein
deutlicher Abbau des hohen Temperaturniveaus.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis zum Sonntag sind die Ergebnisse des neuen EZMW-Modellaufes in guter
Übereinstimmung mit den beiden Vorgängerläufen. Ab Sonntag zeigt sich eine
Phasenverschiebung über den Britischen Inseln, bei der die Keilstruktur im neuen
Modelllauf sich mit der Trogstruktur im alten Lauf überlagert. Diese
Phasenverschiebung wird im weiteren Verlauf zusehends abgebaut und verschwindet
bis zum Ende des Vorhersagezeitraumes nahezu vollständig.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Der Vergleich mit den Modellergebnissen von ICON und des amerikanischen GFS
zeigt trotz der häufigen Wechsel von Trog- und Keilstrukturen eine gute
Übereinstimmung der Phasen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Von Freitag 00 UTC bis Samstag 00 UTC erfolgte eine Eingruppierung der
Ensemble-Vorhersagen des EZMW in vier Cluster, im Zeitraum von Sonntag 00 UTC
bis Dienstag 00 UTC nur noch in 2 Cluster, wobei sowohl der deterministische als
auch der Kontrolllauf jeweils in Cluster 1 angesiedelt sind.
Im ersten Zeitabschnitt bestätigen alle Cluster für den mitteleuropäischen
Bereich die Ergebnisse des deterministischen Laufes, nachdem bei uns eine im
Mittel westliche Höhenströmung vorherrscht. Dies ist auch zu Beginn des zweiten
Zeitabschnittes so, bevor die Strömung im Laufe des Montag in beiden Clustern
deutlich auf Südwest zurückdreht.

Die Rauchfahnen zeigen bis einschließlich Montag eine enge Bündelung sowohl beim
Temperaturverlauf in 850 hPa als auch beim Geopotential 500 hPa. Danach fächern
die Ergebnisse deutlich auf.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI liefert für den äußersten Norden am Freitag und Samstag Signale für deutlich
zu niedrige Tagestemperaturen. Cosmo-Leps deutet für den Samstag geringe
Wahrscheinlichkeiten ( um 10%)für Niederschläge von über 25 l/m² in 12 Stunden
im Süden Deutschlands an.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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