SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 291800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 29.07.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Sturm im äußersten Norden bis Donnerstag.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... bestimmt ein kräftiges Tief mit Kern etwa über dem Skagerrak das
Wetter in ganz Deutschland. An seiner Westflanke gelangt mit einem im Norden
teilweise stürmischen bis Sturmstärke erreichenden Wind Meereskaltluft aus
polaren Breiten zu uns. Ein Rückseitentrog über der Nordsee verlagert sich in
den späten Abendstunden allmählich in den äußersten Norden Deutschlands, wodurch
dort (nördliches Niedersachsen, Schleswig-Holstein, nördliches Meck-Pomm.) die
Windgeschwindigkeiten sogar noch weiter zunehmen und im Nordseeküstenbereich
auch Böen bis Bft 10 möglich sind.
Zeitweilig kommt es noch zu Gewittern, deren Zahl und Intensität in der Nacht
aber abnimmt. Ein Regengebiet mit skaligem Regen dreht derzeit von der Deutschen
Bucht Richtung Ostfriesland ein. Starkregen ist aus dem Radarbild ableitbar und
wurde entsprechend in eine Warnung umgesetzt.
Im äußersten Südosten Deutschlands kommt es durch eine südostwärts abziehende
Bodenfront noch zu zeitweiligem Regen.

Donnerstag ... Durch den Vorstoß von Meereskaltluft bis zu den Alpen hat sich
auch der Jetstream (s. 300 hPa)bis nach Süddeutschland verlagert und verläuft
dort nahezu zonal. Dank der Kaltluftzufuhr steigt der Luftdruck an der Südflanke
des Tiefs mit Kern über Südskandinavien vorübergehend an, der Druckgradient im
äußersten Norden Deutschlands bleibt aber mit Vorrücken des Rückseitentroges
nahezu unverändert groß. Die Folge sind anhaltend hohe Windgeschwindigkeiten an
den Küsten und im angrenzenden Binnenland. Auch einzelne Gewitter erscheinen,
zumindest in Küstennähe, wegen der Labilität, resultierend aus relativ warmem
Wasser und höhenkalter Luft wahrscheinlich.
Darüber hinaus besteht auch die Gefahr von Dauerregen für einige Gebiet im
äußersten Norden und Nordosten, die sich aus den Niederschlägen der eingangs
erwähnten Wolkenspirale des Südskandinavientiefs ableitet.
Einzelne kurze Gewitter können daneben im Laufe des Tages auch im Westen
Deutschlands mit Annäherung eines westeuropäischen Kurzwellentroges auftreten.
Dieser Trog dürfte zusammen mit der tagesgangbedingten Erwärmung dafür sorgen,
dass der Luftdruck spätestens am Nachmittag im mittleren und südlichen
Deutschland vor allem nach Westen hin wieder fällt. Bei seiner weiteren
Ostverlagerung nimmt die Wetterwirksamkeit weiter ab, außer vereinzelten kurzen
Schauern am Abend in der Osthälfte sind keine signifikanten Wettererscheinungen
zu erwarten.

Freitag ... Nach Durchzug eines Kurzwellentroges, der besonders nachts keine
Wetterwirksamkeit entfalten konnte, steigt der Luftdruck allgemein an,
gleichzeitig verlagert sich das Tief mit Kern über Südskandinavien unter
Auffüllung Richtung Baltikum/Westrussland. In der Höhe überspannt ein zonal
orientiertes Strömungsmustermit kurzen Wellen Mitteleuropa. Dabei überwiegt
tagsüber Antizyklonalität, was sich durch ruhiges, fast überall warnfreies
Wetter und in einem allmählichen Temperaturanstieg bemerkbar macht. Lediglich an
den Küsten treten vormittags noch einzelne starke, an der Ostsee stürmische Böen
auf.

Samstag ... liegt Deutschland auf der Südflanke eines ausgedehnten
Höhentiefkomplexes über Skandinavien und dem Nordatlantik. Innerhalb dieses
Komplexes ist ein Kurzwellentrog zu erkennen, dessen Achse sich mittags von den
Britischen Inseln zur Biskaya erstreckt und der in der Nacht zu Sonntag von
Westeuropa her auf Deutschland übergreift. Mit seiner Annäherung dreht die
Höhenströmung von westlichen auf mehr südwestliche Richtungen, allerdings ist
insgesamt zu konstatieren, dass mit seiner Annäherung keine durchgreifende
Änderung der übrigen synoptischen Felder (z. B. Temperatur, Feuchte) über
Deutschland verbunden ist. Auch im Bodenruckfeld sind keine signifikanten
Veränderungen auszumachen. Frontpassagen sind ebenfalls nicht zu erwarten, so
dass der Wettercharakter insgesamt freundlich ist, allenfalls südlich der Donau
kann es im Tagesverlauf einzelne Schauer oder Gewitter geben.



Modellvergleich und -einschätzung
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Auch die übrigen vorliegenden Modelle zeigen ein ähnliches Szenario im
Kurzfristzeitraum wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. R. Hering-Zieringer

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