SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 311800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 31.07.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Am Wochenende am Alpenrand gewittriger Starkregen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... Erstreckt sich tiefer Druck vom Nordatlantik bis über Skandinavien.
Mitteleuropa wird von einem Hochdruckgebiet beeinflusst, dessen Schwerpunkt sich
weiter nach Norddeutschland verlagert. Durch den skandinavischen
Tiefdruckkomplex wird bodennah feuchte Nordseeluft in den Norden gelenkt.
Dadurch kam es zur Bildung von Cumulusbewölkung, die sich an einer
Absinkinversion im Hochdruckgebiet horizontal zu größeren Sc-Feldern
ausgebreitet haben. Schauer sind durch die Stabilisierung in mittleren Schichten
selten. Durch die weitere Ostwärtsverlagerung des Hochs nimmt der Gradient über
Norddeutschland weiter ab, wodurch der böige Wind an der Ostsee rasch nach
lässt. In der Höhe liegt ein Trog über der Iberischen Halbinsel. In Mitteleuropa
herrscht weiterhin leicht antizyklonaler Einfluss.
In der Nacht zum Samstag kommt der Trog über der Iberischen Halbinsel weiter
ostwärts voran. Er bildet auf seiner Vorderseite eine schwache Tiefdruckrinne
über Südfrankreich, in der die Advektion von feuchter und warmer Luft in
Bodennähe und Hebung zur Labilisierung führt. Deutschland wird aber weiterhin
antizyklonal beeinfluss.

Samstag ... verlagert sich der Trog von der Iberischen Halbinsel unter
Abschwächung nach Frankreich. Vorderseitig kommt Deutschland unter WLA, wobei
sich die 10°C-Isotherme auf 850-hPa bis in die Mitte Deutschlands ausbreitet. In
den Süden wird dabei feuchtere und labilere Luft advehiert. Die erwähnte
Konvergenz über Frankreich zieht Trogvorderseitig nach Süddeutschland und führt
im Zusammenspeil mit einer schwachen Leezyklogenes nördlich der Alpen zu einer
flachen Tiefdruckbildung über Süddeutschland. Von der Schweiz her zieht bereits
am Vormittag immer wieder dichtere mittelhohe und hohe Bewölkung in den Süden,
an der einige Modelle sogar etwas Regen simulieren. Durch den fehlenden Deckel
kann es am Nachmittag südlich der Donau zur thermischen Auslösung von Schauern
und Gewittern kommen. Aber die meisten Gewitter entwickeln sich eher aus den
Alpen heraus. Bei PPW-Werten von 35 mm geht bei nur mäßiger Verlagerung der
Zellen die Hauptgefahr von Starkregen aus. Bei relativ niedrigen CAPE-Werten um
500 J/kg und nur schwacher am Alpenrand auch mäßiger Scherung ist nicht von
starken Entwicklungen aus zu gehen.
Der Rest von Deutschland verbleibt unter dem Einfluss des Hochdruckgebietes, das
sein Zentrum nach Osteuropa verlagert.

In der Nacht zum Sonntag erfolgt nordwestlich der Britischen Inseln eine
kräftige Tiefentwicklung, wodurch es deutlich westlich der Britischen Inseln zu
einer markanten Austrogung kommt. Kompensierendes Absinken schüttet den dann
nach Mitteleuropa driftenden Trog weitgehend zu. Die Wirksamkeit dieses Troges
sollte auf einer Linie Alpenrand - Bayerischer Wald beschränkt bleiben, wo
weiterhin Starkniederschläge vorstellbar sind. Diese können vor allem zum
östlichen Alpenrand hin auch noch mit Gewittern einhergehen.


Sonntag ... verstärkt sich das Tief westlich der Britischen Inseln, sodass sein
Kerndruck auf unter 985 hPa sinkt. Der zugehörige Trog weitet seine Amplitude
weiter nach Süden aus. Auf seiner Vorderseite wölbt sich ein Höhenkeil über
Mitteleuropa auf. Das daraus korrespondierende Bodenhoch festigt sich mit seinem
Zentrum über den Norden von Deutschland und nimmt Kontakt zum Osteuropahoch auf.
Trogvorderseitig wird Luft aus der westlichen Sahara angezapft, die sich über
die Iberische Halbinsel weiter nach Frankreich ausbreitet. Auch über
Mitteleuropa setzt sich die WLA fort, sodass die 15-Grad-Isotherme auf 850 hPa
gegen Abend die Mitte Deutschland nordwärts überquert.

Montag ... kommt der atlantische Langwellentrog weiter ostwärts voran und greift
mit seiner Vorderseite auf Frankreich über, wobei sich dort im Bereich der
wärmsten Luft eine Tiefdruckrinne bildet. Vorderseitig des Troges steilt die
Strömung über Deutschland weiter auf. Die 15-Grad-Isotherme auf 850-hPa
überedeckt nun einen großen Teil des Landes. Bodennah befindet sich Deutschland
noch unter Hochdruckeinfluss der sich aber allmählich Richtung Baltikum
zurückzieht. Der Westen gelangt aber zunehmend in den Einflussbereich der
Tiefdruckrinne, die sich von Frankreich nähert. Dort setzt auch schon
Labilisierung ein. Dass es dort bereits Tagsüber unter dem noch vorhandenen
Höhenkeil zur Auslösung von Gewittern reicht, ist nach derzeitigen
Modellrechnungen unwahrscheinlich.
In der Nacht verlagert sich der Trog weiter Ostwärts, sodass der Höhentrog
seinen Einfluss auf den Westen ausdehnt. Hebungsprozesse und die Advektion
feuchter Luftmassen sorgen für eine weitere Labilisierung. ICON, ECMWF und GFS
rechnen mit Gewittern, die auf den Westen übergreifen. Diese können bei relativ
guten Scherungsbedingungen auch besser organisiert und durchaus heftig
ausfallen. Die Entwicklung ist aber bedingt durch den langen Vorhersagezeitraum
noch sehr unsicher.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle sehen alle recht ähnlich aus und zeigen für den Wetterablauf keine
relevanten


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Christian Herold

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