SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.05.2014 um 10.30 UTC



Zunächst wechselhaft mit Frontpassage am Donnerstag. Nachfolgend kühler. Am
Wochenende Zwischenhocheinfluss und wieder wärmer.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 07.06.2014


Am Dienstag erstreckt sich tiefes Geopotential vom Ostatlantik über die
Britischen Inseln und Mitteleuropa hinweg bis in den Süden und Südosten Europas.
Im Bodendruckfeld befindet sich ein Tief über Polen, dessen Frontensystem den
Osten Deutschlands beeinflusst. Dieses Tief zieht im weiteren Verlauf unter
Abschwächung Richtung Skagerrak und verliert somit den Einfluss auf unser
Wetter.

Ab Mittwoch gelangen wir in den Einflussbereich eines Cut-Off-Tiefs, das sich
vom Nordostatlantik südwärts bewegt und am Donnerstag etwa über dem Ärmelkanal
zu finden ist. Dabei bildet sich am Boden eine Tiefdruckrinne aus, die sich von
den Britischen Inseln über Deutschland hinweg erstreckt. Damit verbunden ist ein
Frontensystem, welches uns im Laufe des Donnerstages von Südwest nach Nordost
überquert. Auf der Vorderseite wird insbesondere in die Osthälfte zunächst noch
warme Luft mit 850-Temperaturen um 10 Grad advehiert. Postfrontal fließt
deutlich frischere Luft in den Vorhersagegeberich, wobei die Temperaturen in 850
hPa teils unter 5 Grad liegen.

Am Freitag verbleibt Deutschland zunächst im Einflussbereich des Troges und
somit im Bereich labiler Höhenkaltluft.

Ab Samstag nähert sich von Westen ein flacher Zwischenhochkeil, wodurch auch am
Boden der Luftdruck steigt. Dieser sorgt zunächst im Süden und in der Mitte, am
Sonntag auch im Norden für eine Wetterberuhigung. Dabei wird auf der Vorderseite
eines nachfolgenden umfangreichen Troges über dem Ostatlantik wieder deutlich
wärmere Luft nach Deutschland geführt.

In der erweiterten Mittelfrist wird das Wetter im Vorhersagegebiet zunehmend
durch den ostatlantischen Trog bestimmt. Dabei bleiben uns die warmen Luftmassen
allerdings erhalten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC Laufs des EZMW kann als gut bezeichnet
werden. Dabei werden die Niederschläge im Zusammenhang mit dem Tief über der
südlichen Ostsee und Polen, die vor allem am Dienstag den Osten Deutschlands
beeinflussen, einheitlich simuliert.
Auch bei der Passage des Tiefausläufers am Donnerstag zeigen sich nur geringe
Unterschiede im Vergleich zum gestrigen Lauf. Nach dem neuesten Lauf würde uns
die Front etwas rascher überqueren, so dass die damit verbundenen Niederschläge
bereits am Nachmittag den Osten Deutschlands erreichen.
Unterschiede ergeben sich ab Freitag im Vergleich zum gestrigen 12 UTC Lauf.
Während wir nach dem gestrigen und heutigen 00 UTC Lauf im Bereich eines
Randtroges mit höhenkalter Luft liegen, steilt die Höhenströmung im 12 UTC Lauf
über Westeuropa auf. Dadurch würde deutlich früher wärmere Luft heran geführt
und auch der Zwischenhocheinfluss wäre früher wetterwirksam.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die Wetterentwicklung wird zunächst von den anderen Globalmodellen ähnlich
simuliert. Ab Donnerstag ergeben sich in Bezug auf die Lage des Höhentiefs über
Westeuropa größere Unterschiede. Nach GME greift der Trog deutlich weiter nach
Süden aus. Auch am Boden ist anstatt einer nach Nordosten abziehenden
Tiefdruckrinne ein abgeschlossenes Tief zu erkennen. Dies wirkt sich sowohl auf
die zeitliche als auch auf die räumliche Ausdehnung der Niederschläge über
Deutschland aus.
Am Freitag liegt der Trog nach GFS deutlich weiter westlich, wodurch auf dessen
Vorderseite mit einer südlichen Strömung rascher wärmere Luft heran geführt wird
und Deutschland eher unter Zwischenhocheinfluss gelangt. Somit ähnelt GFS dem
gestrigen 12 UTC Lauf des EZMW.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Im Zeitraum von 72 bis 96h sind drei Cluster vorhanden. Dabei ist der sich am
Mittwoch über Deutschland befindliche Randtrog in Cluster 1, in dem sich auch
der Hauptlauf befindet, am stärksten ausgeprägt. Der 120 bis 168-stündige
Vorhersagezeitraum ist in 4 Cluster unterteilt. Dabei ist am Freitag in Cluster
4 das Strömungsmuster ähnlich dem gestrigen 12 UTC Lauf mit einer früheren
Erwärmung zu erkennen. Am Samstag ist der Zwischenhochkeil allerdings in Cluster
4 am schwächsten ausgeprägt, während er sich insbesondere im Cluster 1 deutlich
stärker aufwölbt. Insofern ist die Entwicklung ab kommenden Freitag noch
unsicher.

Dies äußert sich auch in der Zunahme des Spreads im Verlauf der Rauchfahne von
Offenbach. Die mit der Frontpassage einhergehende Abkühlung wird noch relativ
einheitlich gezeigt. Im weiteren Verlauf wird der Spread deutlich größer.
Während die Temperaturen nach dem Haupt- und Kontrolllauf nur allmählich
ansteigen, zeigen die meisten Member eine deutlich stärkere Erwärmung.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Dienstag sind nach COSMO-LEPS und EZMW-EPS im Nordosten Deutschlands
punktuell geringe Wahrscheinlichkeiten für Regenmengen über 30 mm in 24 Stunden
vorhanden.
Insbesondere am Donnerstag sind mit Frontpassage teils kräftige Gewitter zu
erwarten.
EFI zeigt im Vorhersagezeitraum keine Signifikanzen bezüglich Windböen,
Niederschlag und Temperatur.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMIX, EZMW-EPS, operationelle Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Johanna Anger

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