SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 27.05.2014 um 10.30 UTC



Kühle Nordströmung, im Osten unter Trogeinfluss mit Schauern.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 03.06.2014


Am Freitag liegt Mitteleuropa zwischen einem blockierenden Hoch, das über dem Nordatlantik
bis ins Nordmeer reicht und einem Cut-Off-Tief mit Zentrum über dem Baltikum, in einer
nördlichen Strömung. Dabei wird ein schwall maritimer Arktikluft bis in den Osten
Deutschlands advehiert, wodurch die 850-hPa-Temperatur vorübergehend auf nahe 0 °C sinkt.
Im Bodendruckfeld sind kaum größere Druckunterschiede vorhanden. In der Höhe befindet sich
der Osten Deutschlands unter dem zyklonalen Einfluss des Cut-Off-Tiefs, wodurch sich im
Tagesverlauf Schauer bilden. Im Westen herrscht in der Höhe schwacher antizyklonaler
Einfluss, der für leichtes Absinken sorgt.

Von Samstag bis Montag zieht das Cut-Off-Tief unter Abschwächung südwärts über Polen
hinweg Richtung südöstliches Mitteleuropa und weitet seinen Einfluss weiter auf den ost-,
später auch auf den süddeutschen Raum aus. Dadurch kommt es dort immer wieder zu Schauern.
Währenddessen kippt die Achse des sich abschwächenden blockierenden Atlantikkeils Richtung
Südskandinavien, wobei der Nordwesten in der Höhe antizyklonal beeinflusst wird. Bei
ansteigenden 850-hPa-Temperaturen auf etwa 7 °C wird es wieder etwas wärmer.

Am Dienstag verstärkt sich nach dem ECMWF 00 UTC Lauf durch Downstream-Development ein
Trog über dem östlichen Atlantik der Richtung Biskaya vorstößt, wobei am Mittwoch ein
Cut-Off-Tief dorthin abtropft. Gleichzeitig verlagert sich das Hoch Richtung Skandinavien.
Deutschland befindet sich dabei in einem schwachgradientigen Bereich in einer östlichen
Strömung unter Warmluftadvektion. In der Höhe herrscht schwacher zyklonaler Einfluss.
Dadurch werden im ECMWF-00z weiterhin einige, meist orographisch getriggerte Schauer
berechnet.

In der erweiterten Mittelfrist bleiben wir nach dem ECMWF 00 UTC-Lauf vorderseitig des
westeuropäischen Cut-Off-Tiefs. Dabei kommt es zunehmende zur Advektion von feuchtwarmer
Luft. In einer sich ausbildenden Tiefdruckrinne kommt es zunehmend wieder zu Gewittern.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des ECMWF 00 UTC Lauf ist im Vergleich zu den Vorläufen bis Dienstag sehr
gut. Es ergeben sich nur unwesentliche Unterschiede in der Berechnung der Intensität des
Cut-Off-Tiefs. Erst ab Mittwoch ergeben sich größere Unterschiede. Das Cut-Off-tief wurde
in den Vorläufen nicht so intensiv berechnet.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Nach GFS zieht das Cut-Off-Tief bis zum Montag als Kaltlufttropfen vom Baltikum bis nach
Dänemark, wobei der Nordosten unter dem Einflussbereich der höhenkalten Luft
(500-hPa-Temperaturen ~-25 °C) käme was dort zu zahlrechen Kaltluftgewittern führen würde.
GEM lässt das Höhentief ab Montag als Kaltlufttropfen nach Mitteldeutschland ziehen, wobei
dessen Einfluss bis Dienstag anhält. GFS rechnet den Cut-Off über der Biskaya ab Mitte der
neuen Woche deutlich schwächer. GEM hingegen berechnet den Cut-Off weiter westlich. In
beiden Fällen würde Deutschland unter antizyklonalem Einfluss unter Warmluftadvektion
geraten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahnen vom ECMWF-EPS und von GFS weisen bis Dienstag kaum Streuung auf. Nach dem
Einbruch der 850-hPa Temperatur am Freitag ist besonders im Osten ein leichter
Erwärmungstrend sichtbar. Zudem gibt es nur geringe Niederschlagssingnale, die einen
Tagesgang aufweisen, was auf einzelne Schauer hinweist. Ab Dienstag wird die Prognose
unsicher. Ab dann herrscht ein Spread von über 10 K. Ein weiterer Aufwärtstrend bei den
Temperaturen lässt sich im Mittel immer noch feststellen.

Bis zum Dienstag unterscheiden sich die Newcluster des ECMWF nur geringfügig in der
Position des Cut-Off-Tiefs und sind im Bezug auf die Wetterentwicklung im Wesentlichen
gleich. Von Mittwoch bis Freitag gibt es 3 Cluster die sich im Cut-Off-Prozess über
Westeuropa unterscheiden. Die Wetterentwicklung wäre in allen 3 Clustern für Mitteleuropa
ähnlich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Abgesehen von einzelnen Kaltluftgewittern am Samstag und Sonntag im Nordosten ist bis
Dienstag mit keinen signifikanten Wettererscheinungen zu rechnen. Erst zu Mitte der neuen
Woche könnte die Gewitteraktivität wieder steigen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMIX, ECMWF, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christian Herold

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