SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 301800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 30.05.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Zunächst keine markanten Entwicklungen, morgen an der Küste in exponierten Lagen
stürmische Böen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... befinden wir uns zwischen einem Höhentrog über dem östlichen
Mitteleuropa und des Ostatlantischen Höhenhoch, von dem sich ein Keil nach
Mitteleuropa erstreckt. Somit befinden wir uns unter einer antizyklonal
gekrümmten nördlichen Höhenströmung in der es kaum dynamische Hebungsantriebe
gibt. Lediglich im Osten, näher dran am Trog kommt es zu Hebung und in der Folge
wandern gewittrige Schauer von Norden nach Süden. Die Gewitter betreffen bis zum
Abend das östliche Sachsen und Brandenburg. Dies sollte mit einer gelben
Gewitterwarnung abzuwarnen sein. Weiterhin kann es anfangs noch im
Ostseeküstenbereich zu starken Windböen kommen. Diese lassen aber im Verlauf des
Abends dann nach.
Ansonsten nimmt die Bewölkung von Norden her ab und in der kommenden Nacht ist
es dann meist leicht bewölkt oder klar. Eventuell kann es örtlich auch Nebel
geben. In den höheren Lagen der Gebirge kann es bei Aufklaren auch Bodenfrost
geben, ansonsten bleibt die Nacht warnfrei.


Samstag ... kommt es im Südteil des ost-mitteleuropäischen Troges über den
Ostalpen zu einem Cut-Off. Damit teilt sich der Trog in das nördliche Residuum,
das langsam weiter nach Osten abzieht und dem Cut-Off Tief, das sich in die
Adria verlagert. Dazwischen schwenkt der Keil des ostatlantischen Höhenhochs
südwärts. Gegen Abend schwenkt ein Randtrog auf der Rückseite des
nordeuropäischen Troges von Norden her nach Norddeutschland. Aufgrund der nur
sehr geringen Feuchte in der unteren und mittleren Troposphäre fehlt es aber
trotz dynamischen Hebungsantrieb an Treibstoff für nennenswerte Niederschläge.
Allerdings verlagert sich auf der Vorderseite des Randtroges ein Bodentief vom
Skagerrak nach Südschweden. In der Folge verstärkt sich der Druckgradient,
sodass am Vormittag der Wind an der Nordseeküste auffrischt. Dann sind in der
zweiten Tageshälfte in Küstennäher starke Windböen (Bft 7), in exponierten Lagen
auch stürmische Böen aus Nordwest möglich.

Ansonsten haben wir es am Samstag im restlichen Land mit einem ruhigen und
heiteren bis sonnigen Tag zu tun. Verbreitet können wieder über 20 Grad erreicht
werden. In der Nacht zu Sonntag sorgt der Trog im Norden verbreitet für tiefe
Bewölkung, es bleibt aber meist trocken. Sonst klart es teilweise auf und es
können sich vereinzelt in feuchten Senken Nebel bilden.


Sonntag ... kommt es an dem Randtrog zu einem Cut-Off über Nordostdeutschland.
Das entstandene Höhentief verlagert sich südwärts und wird dann in der Nacht zum
Montag Höhentief über dem Balkan und Osteuropa eingefangen. Der Keil des
ostatlantischen Höhenhochs überquert noch Süddeutschland und schwächt sich im
Bereich der Alpen ab.
Für das Wetter bei uns bedeutet diese Entwicklung, dass wir es am Sonntag mit
mehr Wolken zu tun haben als am Vortag. In der Mitte und im Süden lässt sich die
Sonne allerdings auch längere Zeit blicken. Im Südwesten können die Temperaturen
wieder über 20 Grad ansteigen. Vor allem im Bereich der östlichen Mittelgebirge
und an den Alpen kann es auch in Folge des Durchzug des Cut-Off Tiefs zu
Schauern kommen, im Südosten ist die Wahrscheinlichkeit dafür am höchsten. Das
Auftreten von Gewitter scheint nach Lage der Dinge zwar möglich, aber eher wenig
wahrscheinlich zu sein.
In der Nacht kann sich bei stellenweisem Aufklaren wieder örtlich Nebel bilden.



Montag ... haben wir es bei uns mit einem langestreckten Höhentief zu tun, das
sich mit mehreren Zentren vom Balkan bis ins mittlere Deutschland erstreckt. Das
Höhentief verstärkt sich im Tagesverlauf und nimmt Verbindung mit einem Trog des
nordatlantischen Höhentiefs auf. Dem steht ein umfangreiches Höhenhoch über
Russland entgegen und zwischen den beiden Zentren wird mit einer südöstlichen
Höhenströmung wieder feuchtere Luft zu uns geführt. Dies stützt die Entwicklung
eine Bodentiefs über Polen, welches sich im Tagesverlauf intensiviert und nach
Westen verlagert. An der Westseite des Tiefs kommt es zu Aufgleitniederschlägen,
die vor allem Mecklenburg-Vorpommern betreffen können. Im Vergleich zum Vorlauf
nimmt GME die Mengen über MV wieder deutlich zurück. Auch EZMW deutet Signale
für kräftige Regenfälle an. Dauerregenschwellen werden aber im Kurzfristzeitraum
nach derzeitiger Modelllage nicht überschritten.


Modellvergleich und -einschätzung
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Bis Sonntag besteht eine gute Übereinstimmung zwischen den externen Modellen und
der deutschen Modellkette. Ab Montag gibt es bei der Modellierung der
Tiefdruckentwicklung über Polen deutliche Unterschiede. In der Folge sind auch
die Niederschlagsprognosen zum Ende des kurzfristigen Vorhersagezeitraums noch
recht unsicher.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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