SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST
SXEU31 DWAV 291800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 29.05.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht zum Freitag im Süden noch Regen, an den Alpen mit zunehmender Intensität
(Stau).
Am Freitag ruhiges Wetter, im äußersten Osten eine geringe Gewitterwahrscheinlichkeit.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... befindet sich Deutschland im Zentrum eines "Viererpotenzialfelds" der
besonderen Art. Dabei stehen drei Höhentiefs und nur ein Höhenhoch auf der Karte, trotzdem
nimmt der antizyklonale Einfluss mehr und mehr zu. Das für unseren Raum am wenigsten
relevante Höhentief über Westfrankreich zieht langsam zum Westeingang des Ärmelkanals.
Mehr Bedeutung hat da zunächst noch das Tief über Österreich/Ungarn, das nun aber
allmählich in das Zirkulationsmuster des dritten Tiefs - etwa über der Rigaer Bucht
gelegen - aufgenommen wird. Diese dipolartige Struktur führt letztlich zu einem Höhentrog,
der Freitagfrüh vom Bottnischen Meerbusen über das östliche Mitteleuropa bis zum Balkan
verläuft. Ausgehend vom HT über Ö/U kommt es in Bayern noch zu scherungsbedingten
Hebungsprozessen ergo Niederschlägen, die von Norden her aber mehr und mehr von frontalen
Regenfällen "eingeholt" werden.
Ursache ist die Kaltfront eines Bodentiefs im baltischen Raum, die große Teile des
Vorhersageraums von Nordosten her bereits überquert hat und bis zum frühen Morgen die
Alpen bzw. den Bodensee und den Hochrhein erreicht haben sollte. Die genannten Regenfälle
ziehen sich in der Nacht auf die Regionen südlich der Donau sowie zwischen Schwäbischer
Alb und Schwarzwald zurück. An den Alpen kommt es staubedingt vor allem nach Osten hin zu
einer Intensivierung der Niederschlagsprozesse, was sich nach den neuesten Rechnungen in
12-stündigen Regenmengen von 10 bis 20 mm, nach COSMO-EU punktuell sogar bis knapp 25 mm
widerspiegelt.
Ansonsten gilt zu konstatieren, dass rückseitig der Front trockenere und kühlere Luft aus
dem skandinavischen Raum zu uns gelangt, die - bedingt durch zunächst
niedertroposhärische, später auch in höheren Schichten einsetzende KLA - unter leichten
Hochdruckeinfluss gelangt. Dieser manifestiert sich in Form eines Bodenkeils ausgehend von
einem umfangreichen Hoch über Nord- und Nordwesteuropa. Es wird gestützt, und jetzt kommt
der vierte Protagonist unseres "Potenzialquartetts" ins Spiel, von einer abgeschlossenen
Höhenantizyklone zwischen Norwegen und dem nördlichen UK.
Absinken sorgt von Norden bzw. Nordosten her für Wolkenauflockerungen, die sich ganz
allmählich südwärts vorarbeiten. Dabei können sich vor allem in den mittleren
Landesteilen, wo es zuvor geregnet hat, einige Nebelfelder bilden. In teilen
Norddeutschlands hingegen besteht stellenweise die Gefahr von leichtem Frost bis etwa -2°C
in Bodennähe.
Freitag ... liegt Deutschland unter einer nördlichen Höhenströmung, die sich zwischen dem
etwas schwächelnden und sich leicht nach Westen verlagernden Höhenhoch und dem Trog über
dem östlichen Mitteleuropa etabliert. Hebungsrelevante dynamische Hebungsprozesse sind in
der überwiegend leicht antizyklonal gekrümmten Höhenströmung nicht zu erwarten, es setzt
sich eher leichtes Absinken durch. Nach Osten hin, an der Westflanke des Troges, kommt es
- bedingt durch mitteltroposhärische KLA (T500 um -23°C) - allerdings zu einer
allmählichen Labilisierung der Luftmasse, was sich in Lapse-Rates unter -0,65 K/100m und
einer Zunahme der ML-CAPE-Werte auf z.T. 100 bis 250 J/kg widerspiegelt. Bei
Auslösetemperaturen von 16 bis 19°C dürfte das besonders im südlichen BB und in Sachsen
für die Bildung einzelner Schauer reichen. Ob auch ein Gewitter dabei ist, wie z.B. von
COSMO-EU 00 UTC angedeutet (im neuesten Lauf ist es nicht mehr erkennbar), ist fraglich.
Wenn ja, bedarf es sehr wahrscheinlich orografischer Unterstützung (Erzgebirge). Im Fall
der Fälle sollte man aber mit der untersten Warnstufe (gelb) auskommen.
Ansonsten gestaltet sich der Ablauf so, dass die Kaltfront langsam aber sicher nach
Südwesten abzieht, so dass sich der nachfolgende Hochkeil im gesamten Vorhersageraum breit
machen kann. Anfangs kommt es an den Alpen sowie am Bodensee, am Hochrhein und im
Südschwarzwald noch zu leichten bis mäßigen Regenfällen, die am Nachmittag aber Geschichte
sein sollten.
Im großen Rest des Landes stellt sich (mit Ausnahme des leicht schauerträchtigen Ostens)
teils wolkiges, nach Norden hin auch vielfach heiteres oder gar sonniges Wetter ein. In
der eingeflossenen Kaltluft wird es bei 850-hPa-Temperaturen von 1 bis maximal 5°C nicht
wärmer als 14 bis 20°C, im ost-südöstlichen Mittelgebirgsraum sowie Richtung Alpen auch
etwas darunter.
In der Nacht zum Samstag ändert sich nicht viel an der synoptischen Gesamtkonstellation.
Es überwiegt antizyklonaler Einfluss, wobei sich die Luft in der unteren Troposphäre von
Norden her etwas erwärmt. Die Schauer im Osten fallen zusammen, vielerorts klart es auf.
Dabei bildet sich stellenweise Nebel, auch wenn die Signale dafür von der numerischen
Seite arg limitiert ausfallen. Mit Ausnahme der unmittelbar an der See gelegenen Regionen
sinkt die Temperatur in den einstelligen Bereich, wobei im Mittelgebirgsraum und an den
Alpen bei längerem Aufklaren vereinzelt leichter Frost in Bodennähe möglich ist.
Samstag ... tropft der Südteil des östlich von uns gelegenen Troges ab, wobei das
resultierende Cut-Off-Tief in Richtung Adria zieht. Zwischen diesem Tief und dem sich von
der nordöstlichen Ostsee gen Finnland verlagernden Höhentief wölbt sich ein kleiner, nach
Osten weisender Höhenkeil auf, der den Vorhersageraum südwärts passiert. Ihm folgt von der
Nordsee her ein kurzwelliger Höhentrog, dessen Achse am Abend auf den Norden und
Nordwesten übergreift. Zwar verfügt er Trog durchaus über eine hebungsfördernde diffluente
Vorderseite, allerdings ist die Höhenströmung insgesamt relativ schwach, so dass
signifikante dynamische Prozesse nicht zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass die beteiligte
Luftmasse sehr trocken ist (PPWs unter 10 mm) und auch nicht gerade durch überbordende
Labilität überzeugt. Kurzum, für mehr als ein paar Wolkenfelder, die im Tagesverlauf von
Nordwesten hereindriften, dürfte es nach jetzigem Stand der Dinge nicht reichen.
Da ist es schon wahrscheinlicher, dass sich im äußersten Osten (Richtung Oder und Neiße)
und Südosten (zwischen Bayerischem Wald und östlichem Alpenrand) vereinzelte leichte
Schauer bilden. Die Gewitterwahrscheinlichkeit ist zwar nicht "gleich null", insgesamt
aber doch ziemlich gering. Im Großteil des Landes überwiegt aber Absinken ergo trockenes
Wetter, wobei sich verbreitet die Sonne durchsetzt bei häufig nur lockerer Bewölkung.
Etwas mehr Wolken zeigen sich - wie bereits angedeutet - im Südosten (bedingt durch das
nach Süden abziehende Cut-Off-Tief) sowie am Alpenrand, der von Norden her angeströmt
wird.
Apropros Strömung - zwischen dem weiterhin vom Atlantik bis zum östlichen Mitteleuropa
gerichteten Bodenhochkeil und einem flachen, vom Skagerrak ganz langsam südostwärts
ziehenden Tief verschärft sich der Gradient vor allem im Norden des Landes etwas.
Infolgedessen frischt der nordwestliche Wind zunächst an der Nordsee, später auch in SH
und HH sowie an der Ostseeküste böig auf mit Spitzen bis Stärke 7 Bft.
Trotz allgemein nordwestlicher bis nördlicher Strömung kann sich die Luftmasse etwas
erwärmen auf Tagesmaxima zwischen 16 und 22°C - abzüglich der "üblichen Verdächtigen",
sprich höheres Bergland (vor allem nach SO hin), unmittelbarer Alpenrand und
Küstenabschnitte mit auflandigem Wind.
In der Nacht zum Sonntag bleibt es bei teils wolkigen, vielfach aber klaren Verhältnissen
trocken. Mit Ausnahme weniger Areale (Küste, teils Westen/Südwesten) sinkt die Temperatur
in den einstelligen Bereich, die Gefahr von Frost in Bodennähe ist aber sehr gering.
Sonntag ... spaltet sich aus dem o.e. Trog ein Höhentief ab, das sich über NO-Deutschland
einnistet. Besonders wetterwirksam ist dieses Tief nicht, was nicht zuletzt am geeigneten
"Treibstoff" liegt. So ist die weiterhin aus nördlichen Richtungen einfließende Luftmasse
trotz leichter Feuchtezunahme immer noch relativ trocken und auch nicht sonderlich labil.
Zwar dürfte es besonders im Norden und Westen unter dem Strich etwas wolkiger werden als
an den Vortagen, Regen oder Schauer sind aber nicht wirklich in Sicht.
Schauer oder auch Gewitter entwickeln sich eher südlich der Donau sowie Richtung
Bayerischer Wald, wo die Luftmasse leicht labil geschichtet ist. Die Temperatur steigt auf
14 bis 20°C, im Südwesten bis zu 22°C.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren kein von der beschriebenen Entwicklung substanziell abweichendes
Szenario. Kleinere Unschärfen sind in der Regel nicht warnrelevant.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 29.05.2014 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht zum Freitag im Süden noch Regen, an den Alpen mit zunehmender Intensität
(Stau).
Am Freitag ruhiges Wetter, im äußersten Osten eine geringe Gewitterwahrscheinlichkeit.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... befindet sich Deutschland im Zentrum eines "Viererpotenzialfelds" der
besonderen Art. Dabei stehen drei Höhentiefs und nur ein Höhenhoch auf der Karte, trotzdem
nimmt der antizyklonale Einfluss mehr und mehr zu. Das für unseren Raum am wenigsten
relevante Höhentief über Westfrankreich zieht langsam zum Westeingang des Ärmelkanals.
Mehr Bedeutung hat da zunächst noch das Tief über Österreich/Ungarn, das nun aber
allmählich in das Zirkulationsmuster des dritten Tiefs - etwa über der Rigaer Bucht
gelegen - aufgenommen wird. Diese dipolartige Struktur führt letztlich zu einem Höhentrog,
der Freitagfrüh vom Bottnischen Meerbusen über das östliche Mitteleuropa bis zum Balkan
verläuft. Ausgehend vom HT über Ö/U kommt es in Bayern noch zu scherungsbedingten
Hebungsprozessen ergo Niederschlägen, die von Norden her aber mehr und mehr von frontalen
Regenfällen "eingeholt" werden.
Ursache ist die Kaltfront eines Bodentiefs im baltischen Raum, die große Teile des
Vorhersageraums von Nordosten her bereits überquert hat und bis zum frühen Morgen die
Alpen bzw. den Bodensee und den Hochrhein erreicht haben sollte. Die genannten Regenfälle
ziehen sich in der Nacht auf die Regionen südlich der Donau sowie zwischen Schwäbischer
Alb und Schwarzwald zurück. An den Alpen kommt es staubedingt vor allem nach Osten hin zu
einer Intensivierung der Niederschlagsprozesse, was sich nach den neuesten Rechnungen in
12-stündigen Regenmengen von 10 bis 20 mm, nach COSMO-EU punktuell sogar bis knapp 25 mm
widerspiegelt.
Ansonsten gilt zu konstatieren, dass rückseitig der Front trockenere und kühlere Luft aus
dem skandinavischen Raum zu uns gelangt, die - bedingt durch zunächst
niedertroposhärische, später auch in höheren Schichten einsetzende KLA - unter leichten
Hochdruckeinfluss gelangt. Dieser manifestiert sich in Form eines Bodenkeils ausgehend von
einem umfangreichen Hoch über Nord- und Nordwesteuropa. Es wird gestützt, und jetzt kommt
der vierte Protagonist unseres "Potenzialquartetts" ins Spiel, von einer abgeschlossenen
Höhenantizyklone zwischen Norwegen und dem nördlichen UK.
Absinken sorgt von Norden bzw. Nordosten her für Wolkenauflockerungen, die sich ganz
allmählich südwärts vorarbeiten. Dabei können sich vor allem in den mittleren
Landesteilen, wo es zuvor geregnet hat, einige Nebelfelder bilden. In teilen
Norddeutschlands hingegen besteht stellenweise die Gefahr von leichtem Frost bis etwa -2°C
in Bodennähe.
Freitag ... liegt Deutschland unter einer nördlichen Höhenströmung, die sich zwischen dem
etwas schwächelnden und sich leicht nach Westen verlagernden Höhenhoch und dem Trog über
dem östlichen Mitteleuropa etabliert. Hebungsrelevante dynamische Hebungsprozesse sind in
der überwiegend leicht antizyklonal gekrümmten Höhenströmung nicht zu erwarten, es setzt
sich eher leichtes Absinken durch. Nach Osten hin, an der Westflanke des Troges, kommt es
- bedingt durch mitteltroposhärische KLA (T500 um -23°C) - allerdings zu einer
allmählichen Labilisierung der Luftmasse, was sich in Lapse-Rates unter -0,65 K/100m und
einer Zunahme der ML-CAPE-Werte auf z.T. 100 bis 250 J/kg widerspiegelt. Bei
Auslösetemperaturen von 16 bis 19°C dürfte das besonders im südlichen BB und in Sachsen
für die Bildung einzelner Schauer reichen. Ob auch ein Gewitter dabei ist, wie z.B. von
COSMO-EU 00 UTC angedeutet (im neuesten Lauf ist es nicht mehr erkennbar), ist fraglich.
Wenn ja, bedarf es sehr wahrscheinlich orografischer Unterstützung (Erzgebirge). Im Fall
der Fälle sollte man aber mit der untersten Warnstufe (gelb) auskommen.
Ansonsten gestaltet sich der Ablauf so, dass die Kaltfront langsam aber sicher nach
Südwesten abzieht, so dass sich der nachfolgende Hochkeil im gesamten Vorhersageraum breit
machen kann. Anfangs kommt es an den Alpen sowie am Bodensee, am Hochrhein und im
Südschwarzwald noch zu leichten bis mäßigen Regenfällen, die am Nachmittag aber Geschichte
sein sollten.
Im großen Rest des Landes stellt sich (mit Ausnahme des leicht schauerträchtigen Ostens)
teils wolkiges, nach Norden hin auch vielfach heiteres oder gar sonniges Wetter ein. In
der eingeflossenen Kaltluft wird es bei 850-hPa-Temperaturen von 1 bis maximal 5°C nicht
wärmer als 14 bis 20°C, im ost-südöstlichen Mittelgebirgsraum sowie Richtung Alpen auch
etwas darunter.
In der Nacht zum Samstag ändert sich nicht viel an der synoptischen Gesamtkonstellation.
Es überwiegt antizyklonaler Einfluss, wobei sich die Luft in der unteren Troposphäre von
Norden her etwas erwärmt. Die Schauer im Osten fallen zusammen, vielerorts klart es auf.
Dabei bildet sich stellenweise Nebel, auch wenn die Signale dafür von der numerischen
Seite arg limitiert ausfallen. Mit Ausnahme der unmittelbar an der See gelegenen Regionen
sinkt die Temperatur in den einstelligen Bereich, wobei im Mittelgebirgsraum und an den
Alpen bei längerem Aufklaren vereinzelt leichter Frost in Bodennähe möglich ist.
Samstag ... tropft der Südteil des östlich von uns gelegenen Troges ab, wobei das
resultierende Cut-Off-Tief in Richtung Adria zieht. Zwischen diesem Tief und dem sich von
der nordöstlichen Ostsee gen Finnland verlagernden Höhentief wölbt sich ein kleiner, nach
Osten weisender Höhenkeil auf, der den Vorhersageraum südwärts passiert. Ihm folgt von der
Nordsee her ein kurzwelliger Höhentrog, dessen Achse am Abend auf den Norden und
Nordwesten übergreift. Zwar verfügt er Trog durchaus über eine hebungsfördernde diffluente
Vorderseite, allerdings ist die Höhenströmung insgesamt relativ schwach, so dass
signifikante dynamische Prozesse nicht zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass die beteiligte
Luftmasse sehr trocken ist (PPWs unter 10 mm) und auch nicht gerade durch überbordende
Labilität überzeugt. Kurzum, für mehr als ein paar Wolkenfelder, die im Tagesverlauf von
Nordwesten hereindriften, dürfte es nach jetzigem Stand der Dinge nicht reichen.
Da ist es schon wahrscheinlicher, dass sich im äußersten Osten (Richtung Oder und Neiße)
und Südosten (zwischen Bayerischem Wald und östlichem Alpenrand) vereinzelte leichte
Schauer bilden. Die Gewitterwahrscheinlichkeit ist zwar nicht "gleich null", insgesamt
aber doch ziemlich gering. Im Großteil des Landes überwiegt aber Absinken ergo trockenes
Wetter, wobei sich verbreitet die Sonne durchsetzt bei häufig nur lockerer Bewölkung.
Etwas mehr Wolken zeigen sich - wie bereits angedeutet - im Südosten (bedingt durch das
nach Süden abziehende Cut-Off-Tief) sowie am Alpenrand, der von Norden her angeströmt
wird.
Apropros Strömung - zwischen dem weiterhin vom Atlantik bis zum östlichen Mitteleuropa
gerichteten Bodenhochkeil und einem flachen, vom Skagerrak ganz langsam südostwärts
ziehenden Tief verschärft sich der Gradient vor allem im Norden des Landes etwas.
Infolgedessen frischt der nordwestliche Wind zunächst an der Nordsee, später auch in SH
und HH sowie an der Ostseeküste böig auf mit Spitzen bis Stärke 7 Bft.
Trotz allgemein nordwestlicher bis nördlicher Strömung kann sich die Luftmasse etwas
erwärmen auf Tagesmaxima zwischen 16 und 22°C - abzüglich der "üblichen Verdächtigen",
sprich höheres Bergland (vor allem nach SO hin), unmittelbarer Alpenrand und
Küstenabschnitte mit auflandigem Wind.
In der Nacht zum Sonntag bleibt es bei teils wolkigen, vielfach aber klaren Verhältnissen
trocken. Mit Ausnahme weniger Areale (Küste, teils Westen/Südwesten) sinkt die Temperatur
in den einstelligen Bereich, die Gefahr von Frost in Bodennähe ist aber sehr gering.
Sonntag ... spaltet sich aus dem o.e. Trog ein Höhentief ab, das sich über NO-Deutschland
einnistet. Besonders wetterwirksam ist dieses Tief nicht, was nicht zuletzt am geeigneten
"Treibstoff" liegt. So ist die weiterhin aus nördlichen Richtungen einfließende Luftmasse
trotz leichter Feuchtezunahme immer noch relativ trocken und auch nicht sonderlich labil.
Zwar dürfte es besonders im Norden und Westen unter dem Strich etwas wolkiger werden als
an den Vortagen, Regen oder Schauer sind aber nicht wirklich in Sicht.
Schauer oder auch Gewitter entwickeln sich eher südlich der Donau sowie Richtung
Bayerischer Wald, wo die Luftmasse leicht labil geschichtet ist. Die Temperatur steigt auf
14 bis 20°C, im Südwesten bis zu 22°C.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren kein von der beschriebenen Entwicklung substanziell abweichendes
Szenario. Kleinere Unschärfen sind in der Regel nicht warnrelevant.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann