SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 29.05.2014 um 10.30 UTC



Zunächst schwacher Hochdruckeinfluss, dann unbeständiger. Mäßig warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 05.06.2014


Von Sonntag bis Dienstag liegt ganz Mitteleuropa unter nur sehr schwacher Höhenströmung.
Im Bodenfeld befinden wir uns am Rande eines Azorenhochs, das zunächst einen Keil nach
England und zur Nordsee hin ausstreckt, der im Verlauf dann - schwächer werdend - südwärts
schwenkt.
Zum Mittwoch hin gerät unser Gebiet in den Einflussbereich eines Höhentiefs bei den
Britischen Inseln, das im weiteren Verlauf in dieser Region weitgehend stationär bleibt.
Der Bodendruck fällt damit über Deutschland weiter und es bildet sich eine schwache
nordwest-südost orientierte Tiefdruckrinne aus, die im Lauf des Donnerstags nordostwärts
über Deutschland abzieht.
Im Bereich der Vorderseite des Höhentiefs bzw. eines um das Tief rotierenden Troges wird
vornehmlich in den Osten unseres Landes recht warme Luft mit 850 hPa-Temperaturen über 10
Grad geführt, womit Mittwoch und Donnerstag vor allem im Osten die 25 Grad-Marke fallen
kann.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree (Paul James) gemäß dem gestrigen 12 UTC ECMF-EPS gibt
für Sonntag ganz überwiegend (45 Fälle) die Großwetterlage (GWL) NEz (Nordost, zyklonal),
am Montag ist diese GWL noch in 24 Membern vertreten, aber TM (Tief Mitteleuropa) kommt
mit 12 Fällen als zweithäufigste GWL hinzu.
Am Dienstag und Mittwoch dominiert TM mit jeweils 25 Fällen deutlich und am Donnerstag mit
18 Fällen ist TM immer noch die häufigste GWL im Ensemble, gefolgt von 14 mal HFz (Hoch
Fennoskandien, zyklonal).
Die Häufigkeit zyklonaler Lagen charakterisiert eine nicht ganz beständige
Witterungsperiode.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des 00 UTC-ECMF-Laufs zum gestrigen 00 UTC-Lauf ist von Sonntag bis
Donnerstag insgesamt recht gut, gewisse Unterschiede gibt es im 500 hPa-Feld, die aber im
schwachgradientigen Bereich über unserem Gebiet nicht so markant ins Gewicht fallen.
Donnerstag 00 UTC fällt die höhere Temperatur in 850 hPa über großen Teilen Deutschlands
auf: Die 10 Grad-Isotherme, die im gestrigen Lauf nur außerhalb unseres Landes zu finden
war, verläuft nun über Norddeutschland (etwa von ESE nach WNW orientiert) und dann von der
Deutschen Bucht SSE-wärts bis nach Südbayern. Besonders über dem westlichen Bayern liegen
die Werte damit um 5 K höher als im gestrigen Lauf.
Auch im erweiterten Mittelfristzeitraum bis Samstag 00 UTC sind generell nur geringfügige
Änderungen gegenüber dem gestrigen 00 UTC-Lauf zu erkennen.
Im Vergleich mit dem 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME und GFS verfolgen im wesentlichen die gleiche Linie wie ECMF. GFS ist 168stündig über
Deutschland deutlich wärmer (überall mehr als 10 Grad in 850 hPa), während ECMF über dem
Westen Deutschlands die 5°-Isotherme plaziert.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf repräsentiert heute gut das gesamte Ensemble, sowohl am
Boden als auch in der Höhe, und zwar auch bis t+240h.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird in drei Cluster unterteilt, wobei
Kontrolllauf und operationeller Lauf im Cluster 1 mit 23 Fällen zu finden sind. 168stündig
liegt unser Gebiet im C1 am nähesten zu der westeuropäischen Trogkonfiguration. Das
Bodendruckfeld ist zu diesem Termin in allen Clustern leicht zyklonal geprägt.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bis Mittwoch in der 850 hPa-Temperatur einen engen
Schwankungsbereich der einzelnen Member des Ensembles. Dabei steigt die Temperatur nach
dem morgen früh zu erwartenden Kaltfrontdurchgang allmählich an (von 1 Grad bis auf knapp
9 Grad) um dann bei einer erneuten Kaltfrontpassage zum Donnerstag hin wieder auf 4 Grad
abzufallen. Ab Donnerstag ist die Prognose allerding recht unsicher; ein Ensembleglied
geht zum Samstag sogar bis auf 18 Grad. Mittwoch und Donnerstag sind voraussichtlich die
Tage mit der höchsten Niederschlagswahrscheinlichkeit, der kommende Samstag ist jener mit
der geringsten. Das Geopotential 500 hPa bleibt bis Mittwoch bei etwa 565 gpdam relativ
konstant.
NAEFS hat 168stündig ähnliche Strukturen wie ECMF-ENS, bei ECMF ist das Potential in 500
hPa noch etwas tiefer, aber beide haben eine südliche Höhenströmung über Deutschland. Auch
das Bodendruckfeld ist ähnlich mit einer schwachen Tiefdruckrinne von NW nach SE. Nicht
wesentlich anders sieht CPTEC (brasilianisches Modell) von 00 UTC aus.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Von Sonntag bis Mittwoch gibt EFI keine Signifikanzen bezüglich Windböen und Niederschlag
über Deutschland. Auch die Maximum- und die Minimumtemperaturen weichen nicht signifikant
(Indexwert größer 0.5) vom zugrundegelegten Modellklima ab.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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