SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 31.05.2018 um 10.30 UTC



Sommerlich warm, dabei häufig teils kräftige Gewitter
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 07.06.2018


Im mittelfristigen Vorhersagezeitraum ab kommenden Sonntag setzt sich die
bisherige schwache Druckverteilung fort und Deutschland verbleibt in einer
flachen Tiefdruckrinne, die in der Höhe mal von flachen Keilen oder Trögen um
das flache Höhentief bei der Iberischen Halbinsel herum nordwärts überquert
wird. Je nachdem wann Deutschland von einem flachen Keil oder Trog passiert
wird, steigt die Gewittertätig an (flacher Höhentrog), oder ist gerade gedämpft
(Höhenkeil). Denn die eingeflossene feucht-warme und labil geschichtete Warmluft
(850 hPa-Temperatur bei rund 10 Grad), wird nicht abgedrängt und verharrt mehr
oder weniger stationär in unserem Raum.
Von daher bleiben kräftige Gewitter mit teils heftigem Starkregen und Hagel mehr
oder weniger an der Tageordnung. Auch sind Konvektiven Prozesse an den
Tagesgang gekoppelt, so dass die Gewittertätigkeit nachmittags und abends am
stärksten ist.

Liegt das Höhentief zunächst (Sonntag) über der Biskaya, so verlagert es sich
bis zum Ende des mittelfristigen Vorhersagezeitraums über die Iberische
Halbinsel zum westlichen Mittelmeer. Das flache Höhenhoch, als Gegenspieler,
verlagert sich im gleichen Zeitraum von Island über das Nordmeer nach
Skandinavien. Für Deutschland hat dies aber keine nennenswerten Änderungen zur
Folge. Da die Luftmasse immobil bei uns verharrt. Die stärksten Gewitter sind
vor allem im Süden und Westen zu erwarten, während im Nordosten, bei einer etwas
trockneren Luftmasse, die Schauer und Gewitter deutlich schwächer und weniger
häufig auftreten werden.
Auch im erweiterten mittelfristigen Vorhersagebereich ab Freitag nächster Woche
lässt sich keine signifikante Änderung ausmachen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des operationellen IFS kann man als hoch bezeichnen, denn die
vorangegangenen Läufe des IFS zeigten die Fortdauer der o. e. Tiefdruckrinne bei
einer ähnlich gearteten Luftmassen und Potentialverteilung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen globalen Modelle simulieren die schwache Druckverteilung
zunächst ähnlich. Allerdings lassen GFS und GEM von Norden her ab Dienstag
/Mittwoch kommender Woche etwas trocknere Luft bei steigendem
Luftdruckverhältnissen, durch den Aufbau eines Bodenhochs über Osteuropa, in die
Mitte und in den Norden des Deutschlands einströmen. Demnach würde die labile
Gewitterluft an den Alpenrand abgedrängt werden. ICON zeigt ein ähnliches
Ergebnis wie IFS.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Verteilung des Ensembles des IFSs ist bis einschließlich Sonntag recht eng
beieinander. Nachfolgend öffnet sich der Spread zwar, jedoch bleiben der
operationelle und der Kontrolllauf in der Mitte der Ensembles. Mehr als die
Hälfte der Member stimmen bis zum letzten Tag mit der Mittelfristvorhersage des
operationellen Laufs überein (T850hPa, 500GeoPot).
Es bleibt eher warm, wobei am kommenden Wochenende kurzzeitig etwas kühlere und
trockenere Luft zumindest in den Westen geführt wird.

In der Cluster Analyse des ECMWFs gibt es 1 Cluster und erst im erweiterten
mittelfristigen Vorhersagezeitraum bilden sich 3 Cluster. Dies könnte in diesem
Zeitraum eine etwas antizyklonalere Variante ins Spiel bringen. Wohingegen der
operationelle lauf keine Änderung der bisherigen Gewittertätigkeit beinhalten
würde.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Mehr oder weniger gibt es im gesamten Mittelfristzeitraum eine berechtigte Sorge
vor Gewittern. Bei einer eher schwachen Druckverteilung muss davon ausgegangen
werden, dass auch die Verlagerung der Gewitter oder auch Schauern recht gering
ausfällt. Somit wird auch, mit einem Aktivitätsminimum am Wochenende, in der
kommenden Woche Starkregen weiterhin auf der Agenda stehen. Potential für
heftigen oder auch extrem heftigen Starkregen ist dabei durchaus gegeben.
Der Faktor Wind dürfte dagegen, wie auch bisher, bei den Gewittern nur eine
untergeordnete spielen. Mit Hagel indes muss weiterhin gerechnet werden.

Bei Temperaturen zwischen 22 und 30 Grad und bei einer eher feuchten Luft in
Deutschland, sollte zumindest gebietsweise die starke Wärmebelastung weiterhin
anhalten, dieses Szenario wird auch durch EFI gestützt.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOS-MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer

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