SXEU31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 310800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 31.05.2018 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SEz

Weiterhin, mit Ausnahme des Küstenbereiches, vor allem in der 2. Tageshälfte
örtlich starke Gewitter, vereinzelt mit heftigem Starkregen oder großen
Hagelansammlungen (Unwetter).

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC
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Donnerstag... Ein kleinräumiger und flacher Randtrog des südwest- und
westeuropäischen Höhentiefkomplexes verlagert sich heute unter Abschwächung vom
nordöstlichen Deutschland weiter nach Norden und verliert an Einfluss. Letzlich
bleibt aber die eingeströmte, potentiell instabile Subtropikluft
wetterbestimmend mit ML-Cape-Werten zwischen 500 und 1300, örtlich über 1500
J/Kg und PPWs von 30 bis 35, örtlich bis 39 mm. Nur im Osten und im
Ostseeküstenbereich ist die Luft stabiler mit Cape-Werten von kaum 30 J/Kg und
PPWs von 29 mm und weniger. Nach Abzug des Troges ist die südliche bis
südöstliche Höhenströmung recht glatt bzw. eher leicht antizyklonal geprägt. In
den Abendstunden nähert sich von Süden erneut ein flacher Randtrog. Nach
ICON-Nest soll sich eine flache Tiefdruckrinne bilden, die sich nachmittags von
Ostbayern bis nach NRW erstreckt. Es wird aber noch ein weiteres kleines Tief
nördlich des Erzgebirges simuliert. Interessant ist, dass die Globalmodelle den
Schauer- und Gewitterschwerpunkt eher im Südwesten berechnen mit 3 bis 10 mm
innerhalb von 6 Stunden, während CosmoD2 und Euro4 einen Streifen von Nordbayern
und Westsachsen bis ins nördliche NRW und bis ins Emsland simulieren mit lokalen
Unwetterregenmengen. Nach CosmoDE-EPS bestätigt sich dieser Streifen, wobei die
Wahrscheinlichkeiten für Unwetter bei 15 bis 60 Prozent liegen (Maximum im
Vogtland und in Teilen Thüringens). Im Laufe des Abends soll sich der
Schwerpunkt nach Ostbayern und zum südlichen Baden-Württemberg verlagern. Dort
nimmt die Gefahr in der 2. Nachthälfte weiter zu. Auch die Globalmodelle zeigen
nun den Regenschwerpunkt in Südwestdeutschland. Euro4 zeigt sogar einen großen
Gewittercluster über der Pfalz und Rheinhessen mit teils über 50 mm Regen in 6
Stunden. Die Höchstwerte liegen heute im Osten und Norden (abgesehen vom
Küstengebiet) sowie in Teilen Bayerns zwischen 30 und 33 Grad. Auch sonst ist es
mit 25 bis 29 Grad sommerlich warm. Bei Seewind werden an der Küste aber nur
wenig über 20 Grad erreicht.

Freitag... kommt der Randtrog unter allmählichem Amplitudenrückgang noch etwas
weiter nach Norden voran, seine Hauptachse wird aber auch bis zum Abend, wenn
überhaupt, allenfalls auf den äußersten Süden übergreifen. Die vorderseitigen
Hebungsprozesse erfassen vor allem den Westen und Nordwesten sowie die mittleren
Landesteile, heftige Umlagerungen sind nach aktueller Lesart von ICON-EU vor
allem in einem Streifen von NRW und dem südlichen Emsland bis nach Bayern zu
erwarten. Dies sind die Bereiche, wo die CAPE-Werte mit bis zu 2000 J/kg und die
PPWs mit über 41 mm ihr Maximum erreichen. Dabei bewegt sich die Zone der
stärksten Umlagerungen allmählich nach Norden (am Vormittag eher am Südwestrand
des genannten Streifens und am Nachmittag eher an seinem Nordostrand). In den
besagten Gebieten sind weitere schwere Gewitter und/oder gewittrige oder
nicht-gewittrige Starkregenfälle bis in den Unwetterbereich zu erwarten. Während
ICONim nördlichen NRW, in Südniedersachsen und in Nordhessen gebietsweise 10 bis
rund 20 mm Regen in 6 Stunden andeutet, ist GFS mit den Spitzenmengen
zurückhaltender und setzt sie teils weiter nördlich. Auch CD2 setzt
Starkregenfälle bis in den Hamburger Raum und Euro4 gar bis nach Dithmarschen.
Gebietsweise ist auch eine Verclusterung der Gewitter in Betracht zu ziehen mit
der Bildung eines größeren Starkregenfeldes, was besonders in NRW und Nordhessen
passieren könnte. CD2-EPS setzt erhöhte Starkregenwahrscheinlichkeiten etwa in
die Mitte Deutschlands und von dort bis nach Niedersachsen und Westbrandenburg
sowie bis in den Westen Deutschlands.
Fakt aber ist, dass sowohl der besagte Trog als auch die von ihm ausgehende
Intensivierung des Wettergeschehens von allen Modellen simuliert wird.

Die oben erwähnte Tiefdruckrinne intensiviert sich etwas und soll am Nachmittag
(um 15 UTC etwa auf einer Linie Oberlausitz-Deutsche Bucht liegen.) An ihrer
Nordostflanke wird mit östlichem Wind weiterhin vergleichsweise trockene Luft
advehiert, in der häufig die Sonne scheint und konvektiv nicht allzu viel
passieren dürfte.

In der Nacht zum Samstag soll sich die Tiefdruckrinne weiter nach Nordosten
bewegen und Polen erreichen. An seinem Westrand sollen die Schauer und Gewitter
weiter andauern. Nach ICON und teils auch nach EZMW soll ein Streifen von
Niedersachsen bis nach Sachsen betroffen sein. Dadurch, dass sich von Westen
etwas frischere Luft unter die Warmluft schiebt, ist auch gebietsweise teils
kräftiger Regen möglich. 6stg. Starkregen haben die Globalmodelle aber nicht im
Programm. CD2->Eps setzt den Regenschwerpunkt dabei nach NRW und nach
Nordhessen.

Samstag... befinden wir uns weiter in einer schwachen Druckverteilung.
Südwestlich von Irland und über der Iberischen Halbinsel erkennt man Höhentiefs.
Der oben erwähnte Randtrog liegt mit seiner Achse immer noch über Süddeutschland
und kommt kaum weiter nordwärts voran und schwächt sich etwas ab. Auf der
Rückseite des Randtroges sorgt ein schwacher Höhenkeil für die Bildung eines
kleinen Hochs mit Schwerpunkt am Ärmelkanal. Zwischen ihm und der Rinne mit
Schwerpunkt über Westpolen herrscht niedertroposphärische eine schwache
Nordwestströmung, mit der von Nordwesten her etwas kühlere und trockenere Luft
in den Westen und ins mittlere Deutschland gelangt. Im Rest des Landes hält sich
allerdings die feuchtwarme und potenziell instabile Luft mit allerdings meist
niedrigeren Cape-Werten als an den Vortagen. Fasst man die Modellergebnisse
zusammen, so sollte es am ehesten von der Deutschen Bucht bis nach Sachsen und
Brandenburg sowie vom Schwarzwald bis nach Südostbayern besonders in der 2.
Tageshälfte Schauer und Gewitter geben. Unwetter sind gering wahrscheinlich.

Modellvergleich und -einschätzung
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Großräumig simulieren die Modelle recht ähnlich. Naturgemäß ergeben sich bei den
Regenmengen Unterschiede in der Verteilung.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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